Streit ums „Haus der Jugend“

Seit gut zwei Jahren gibt es das „Haus der Jugend“ in Halle-Neustadt. Dabei handelt es sich um eine Anlaufstelle für Jugendliche, untergebracht in den Räumlichkeiten des Jobcenters. Unter-25-Jährige bekommen hier Hilfe und Beratung bei Problemen in der Schule oder bei der Arbeit, erhalten Unterstützung und Tipps für die Bewerbung.
Doch macht eine solche feste Institution Sinn oder wäre ein Beratungsmobil besser geeignet? Genau darüber hat der Jugendhilfeausschuss debattiert. „Ich war mehrfach da und habe nicht den Eindruck, dass sich da ein Jugendlicher hin verirrt“, meint Beate Gellert, Chefin von Kita- und Hort-Träger „Kinder und Jugendhaus e.V.“ Sie glaube nicht, dass die Jugendlichen aus der Silberhöhe oder Heide-Nord nach Neustadt kommen, und sprach sich deshalb für Angebote in den jeweiligen Sozialräumen aus und ein zentralisiertes Projekt. Ähnlich sieht es Berufsschullehrer und CDU-Stadtrat Andreas Schachtschneider. „Wieviel Prozent der Jugendlichen erreichen wir damit wirklich?“, fragte er. Er fordert neue Wege im digitalen Bereich. „Da erreichen wir 30 bis 40 Prozent.“ Das Geld für das Haus der Jugend, 180.000 Euro, solle lieber in ein ordentliches digitales Angebot gesteckt werden. Man sollte das eine nicht lassen, ohne das andere zu tun, meinte dagegen Uwe Kramer vom Jugendhilfeträger „Villa Jühling“. Sprich: stationäre und digitale Angebote gleichermaßen. Auch Stadträtin Ute Haupt (Linke) hält ein stationäres Angebot für sinnvoll. Denn persönlicher Kontakt und der Aufbau einer Vertrauensbasis seien wichtig, die Anbindung ans Jobcenter sinnvoll.
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