Tarifverhandlungen im Nahverkehr in Sachsen-Anhalt: das sind die Ergebnisse
Nach 15-stündigen Verhandlungen gibt es für den Nahverkehr in Sachsen-Anhalt eine Einigung. Bis Ende Mai befragt die Gewerkschaft ver.di die Mitglieder, ob diese das Ergebnis annehmen.
“Unser Druck hat gewirkt: Die verhandelten Entgelterhöhungen betragen inklusive der neuen Stufe 5 beispielsweise in der EG 5 bis zu 485 Euro”, freut sich die Tarifkommission von ver.di. “Mit den Verbesserungen bei den geteilten Diensten, den Samstags- und Schichtzuschlägen werden besonders belastende Arbeitsbedingungen zusätzlich entschädigt.”
Im Vorfeld hatten 98 Prozent der im ÖPNV beschäftigten ver.di-Mitglieder für unbefristete Streiks gestimmt, sollte es zu keinem Verhandlungsergebnis kommen.
Das wurde erzielt:
- 2.500 Euro Inflationsausgleichsgeld (je 1.250 Euro im Mai und Juli)
- Erhöhung der Tabellenentgelt um 4 Prozent, aber mind. 150 Euro ab 1. August 2024
- Schaffung einer neuen Stufe 5 (nach 3 Jahren in Stufe 4) ab 1. Januar 2025 mit einer Differenz von 2,5 Prozent zur Stufe 4
- Erhöhung der Tabellenentgelte um weitere 7,5 Prozent zum 1. Mai 2025
- Samstagszuschlag von 6 Uhr bis 21 Uhr: 10 Prozent
- Entschädigung für geteilte Dienste: 16 Euro ab dem 1. Mai 2024
- Erhöhung der Zulagen für Schicht-/Wechselschichtarbeit auf 100 Euro bzw. 200 Euro
- Weiterführung des Jubiläumsgeldes
- Erweiterung des Geltungsbereiches um geringfügig Beschäftigte
- verpflichtende Betriebsvereinbarung zur Reduzierung bzw. Kompensierung der Dienste mit ungleichen Start- und Endorten (Gabeldienste)
- ab 2026: Ankopplung an die Entgeltentwicklung im öffentlichen Dienst (TVöD)
- Laufzeit aller Tarifverträge: 24 Monate (bis 31.12.2025)
Für die Auszubildenden wurde Folgendes vereinbart:
- 1.250 Euro Inflationsausgleichsgeld im Mai 2024
- Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 150 Euro ab 1. September 2024
- 1.000 Euro Zuschuss für die Kosten des Führerscheins, wenn dieser dienstlich erforderlich ist
- Erhöhung der Jahressonderzahlung auf 65 Prozent
- Erweiterung des Geltungsbereiches um dual Studierende
An die ganzen Mitläufer, die die Streiks immer unkritisch bejubeln, euch ist schon bewusst, dass eure Tickets, insbesondere das Deutschland-Ticket, dadurch erst recht teurer werden. Dann gibt es vielleicht eine faire Bezahlung der Mitarbeiter, aber der Klimawandel setzt sich trotzdem fort, weil sich niemand mehr den ÖPNV leisten kann. Denkt mal darüber nach, ihr Klimakleber.
Und was willst Du uns damit sagen ?
Es wird Zeit, dass die Ausbeutung in ganz Deutschland trocken gelegt wird.
Die Tickets werden auch so jedes Jahr im August teurer. Ich gönn den Mitarbeitern mehr Geld.
Klar, und Autofahren (und besitzen) kostet nix, oder wie?
Das ist so nicht ganz richtig. Denn der Preis für das Deutschlandticket, wurde meines Wissens vom Bund und den Ländern festgelegt. Richtig ist aber, damit die Preise wieder steigen werden für die anderen Fahrkarten. Aber das wird vom MDV, ja sowieso jedes Jahr im August gemacht, immer mit einer anderen Begründung. Ob deshalb wieder mehr Leute aufs Auto umsteigen, möchte ich noch bezweifeln. Denn das Autofahren wird durch hohe Benzinpreise auch teurer. Genauso das Fliegen durch die Erhöhung der Ticketsteuer. Aber damit das etwas positives für das Klima bringt bezweifle ich stark. Die einzigen die sich darüber freuen, sind die Finanzminister von Bund und Ländern, über die erhöhten Steuereinnahmen.
Ticketpreise sind ohnehin subventioniert. Das heißt nunmal ÖFFENTLICHER personen nahverkehr. Der darf aber nicht durch schlechte Löhne finanziert werden.
Wenn die Havag zu wenig Geld hat, ist es Sache des Landes mal 3 Millionen vom Intel Geschenk an die Ausfinanzierung zu geben und nicht Sache der Beschäftigten Sozialdienst unbezahlt zu machen mit schlechten Arbeitszeiten.
Damit der ÖPNV zuverlässig funktioniert braucht er ausreichend Personal, dass erstmal gefunden werden muss. Daran mangelt es derzeit. Dazu ist ein ordentlicher Lohn mit angemessenen Arbeitsbedingungen erforderlich.
@Wien 3000 Denkst du tatsächlich das man so das benötigte Personal findet. Abschreckend ist mittlerweile ehr die Arbeitszeit, da viele nicht mehr am Wochenende, Feiertags und Nachts arbeiten wollen.
Vergessen Sie nicht die Penner, die den ganzen Tag mitfahren und in die Bahn pissen u./o. kotzen.
Da geht es hin, unser schwer verdientes Geld… Den einen wird’s quasi in den Allerwertesten geblasen während sich andere selbigen für den Mindestlohn in nicht minder wichtigen Berufen/an nicht minder wichtigen Arbeitsplätzen aufreißen.
Dann müsst ihr euch gewerkschaftlich organisieren und für mehr Lohn kämpfen.
Löhne werden erkämpft. Dafür arbeiten die Gewerkschaften ja auch beim Mindestlohn.
Jeder besser bezahlte Arbeitsplatz nimmt den Druck auf den Niedriglohnsektor.
Wenn Sie unzufrieden sind, suchen Sie sich doch einen anderen Arbeitgeber.
Mal schauen, wie stark in den nächsten Monaten die Kündigungswelle ansteigt, wo der Arbeitgeber sich dann billigere „Fachkräfte“ sucht. Daran sollte es ja nicht mangeln
Bewerbungsunterlagen griffbereit?
Heul leise du Kasper. Das wichtigste ist ,die Streiks sind vom Tisch. Ich könne den Leiten von der HAVAG die Gehaltserhöhung. 👍
Von Tarifverträgen haben Sie keine Ahnung
Du erzählst einen Mist eh. Erstens werden auch neue Mitarbeiter nach Tarif bezahlt und zweitens sucht die Havag ständig neue Fshrer.
Wie können wir Deutschen so wenig Ahnung von unserer Arbeitswelt haben. Was glaubst du heißt Tarifbindung und Tarifvertrag?
Streiken ist ein Grundrecht und trotzdem weiß niemand hier warum. Peinlich.
Na endlich haben sie sich geeinigt!! Also gibt es erstmal keine Streiks mehr und ich kann wieder pünktlich mit der Straßenbahn auf Arbeit und zurück, denn jeden Tag 7 km pro Strecke zu laufen ist sehr anstrengend und zeitraubend.
Na wer glaubt denn da, dass die Landesfürsten von LSA das Elend ( höhere ÖPNV Fahrkarten) der halleschen Bürger interessiert. Ministerium für Finanzen;
Seit dem 20. Juni 2019 wird es von Minister Michael Richter (CDU) geleitet.
Dort, auch im Landtsg, wird gerade über eine höhere Zulage diskutiert.
Der ÖPNV ist immer zu Bezuschussen, Aber nicht vom Benutzer.In anderen Ländern geht es besser.