Virtuelle Reise zum Silberschatz der Halloren

Eigentlich sollte es dieser Tage im Kunstmuseum Moritzburg in Halle um den Silberschatz der Halloren gehen. Aufgebaut ist die Ausstellung im Talamt der Moritzburg schon, doch Besucher sind wegen der Corona-Pandemie in „Der Brüderschaft verehret … Der Silberschatz der Halloren“ nicht zugelassen. Doch Interessierte können jetzt einen virtuellen Rundgang unternehmen. Die Ausstellung kann jetzt vom Computer aus als Panorama betrachtet werden.
Anlass für die Schau ist, dass sich 2021 zum 300. Mal die Gründung der königlich-preußischen Saline in Halle (Saale) jährt. Aus diesem Anlass findet im kommenden Jahr das kulturelle Themenjahr unter dem Motto „Halexa, siede Salz!“ statt. Es ist Teil einer neuen Themenjahresdekade, initiiert vom Museumsnetzwerk Halle (Saale). Die gemeinsam mit der Salzwirker-Brüderschaft im Thale zu Halle veranstaltete Ausstellung bildet den Auftakt und begleitet das Themenjahr. Die letzte umfassende Präsentation des Silberschatzes fand vor exakt 100 Jahren statt – 1920 ebenfalls im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale).
Der weltweit einzigartige Silberschatz der Halloren gehört zu den Meisterwerken der montanen Kulturgeschichte. Die insgesamt aus knapp 100 Bechern bestehende Sammlung wird in einer Auswahl der kunsthistorisch und kulturgeschichtlich bemerkenswertesten Objekte an einem besonderen Ort, im Gerichtszimmer des ehemaligen Talamtes, des Zentrums der Verwaltung des Salzbezirkes in Halle (Saale), der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Silberbecher dokumentieren die private und öffentliche Anerkennung der Brüderschaft und sind Zeugen der wechselvollen deutschen Geschichte. Die Sammlung spiegelt die Entwicklung der mitteldeutschen Goldschmiedekunst und wird im Kontext mit den Werken des Museums in ihrer historischen Bedeutung neu erfahrbar. Die Becher erzählen die Geschichte sozialer Hilfeleistungen, zeigen die Wertschätzung der jeweiligen Landesherren und sind programmatische Statements ihrer Stifter und damit auch Denkmale der Wirtschafts- und Geistesgeschichte.
Aufgrund seines einmaligen Status wurde der Silberschatz bereits 1922 auf Erlass des Ministers für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung unter Schutz gestellt. 2008 wurde er in die Liste des national wertvollen Kulturguts Deutschlands und 2014 die Salzwirker-Brüderschaft im Thale zu Halle in das Bundesweite Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe aufgenommen.
Virtuelle Rundgänge unter:
https://www.kunstmuseum-moritzburg.de/kunst-erleben/digital-entdecken/virtuelle-sammlungsrundgaenge/
Foto: Marcus-Andreas Mohr
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