Weiterhin Rabatt für Selbsterzeuger auf dem Markt

So genannte Selbsterzeuger, beispielsweise kleine Bauernhöfe, sollen auch künftig auf dem halleschen Wochenmarkt einen Rabatt gegenüber konventionellen Händlern bekommen. Der Ordnungsausschuss hat am Donnerstag mehrheitlich einem Antrag der Grünen zugestimmt.
50 Prozent bekommen Selbsterzeuger erlassen. Maximal 30 Prozent ihrer Waren dürfen sie zukaufen. Allerdings wurde nebenbei in der Ausschusssitzung bekannt, dass dies eigentlich durch die Stadt gar nicht effektiv kontrolliert wird. Händler könnten sich also als Selbsterzeuger ausgeben, obwohl sie es gar nicht sind.
Man halte eine Unterstützung der Selbsterzeuger für sinnvoll und wichtig, sagte Grünen-Stadtrat Wolfgang Aldag. Er sehe einen Rabatt auch als „Zeichen, dass wird die Selbsterzeuger wollen.“ Die zuständige Beigeordnete Judith Marquardt erklärte, „aus unserer Sicht ist es nicht erforderlich.“ Man habe für solche Fälle ja auch einen Bio-Markt. Insgesamt würden der Stadt regionale Produkte am Herzen liegen. Eberhard Doege (CDU) hält einen Rabatt nicht für sinnvoll. Wenn die Nachfrage nach regionalen Produkten so groß wäre, wie von Aldag erklärt, bräuchte man auch keine Rabatte. Eigentliches Problem seien zudem die saisonalen Händler wie Erdbeer- und Spargelhöfe.
Um welche Summe es genau geht, die der Stadt hier durch Gebühreneinnahmen verloren geht, wurde zwar zur Sitzung nicht erklärt. Es soll aber wohl ein vierstelliger Euro-Betrag im Jahr sein. Im vergangenen Jahr beispielsweise waren es rund 4.000 Euro. Wegen der Dürre sind die Einnahmen aber geringer ausgefallen also in normalen Jahren, weil weniger Selbsterzeuger gekommen sind. Klar ist auch, dass die Rabattsumme nicht auf die Gebühren der anderen Händler umgelegt werden darf. Stattdessen muss der Fehlbetrag direkt aus der Stadtkasse kommen, also letztendlich aus Steuermitteln.
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