180.000 Besucher haben die Himmelsscheiben-Ausstellung im „British Museum“ in London gesehen
Am Sonntag endete im British Museum in London die große Ausstellung ›The world of Stonehenge‹. Aus den Beständen des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle (Saale) wurde nicht nur die Himmelsscheibe von Nebra dort prominent präsentiert. Auch der Ornat der Schamanin von Bad Dürrenberg, mit einem Alter von etwa 9.000 Jahren die älteste Bestattung Sachsen-Anhalts, war ein Highlight der Schau. Die Funde begeisterten mehr als 180.000 Besucher.
Vom 17. Februar 2022 bis zum 17. Juli 2022 waren die Himmelsscheibe und der Hort von Nebra das Highlight der Ausstellung ›The world of Stonehenge‹ des British Museum in London. Die mehr als 3.600 Jahre alte Bronzescheibe mit Goldapplikationen zeigt die älteste bekannte Darstellung kosmischer Phänomene. Aufgrund ihrer großen Bedeutung für die Menschheit wurde sie 2013 in das ›Memory of the World‹-Register der UNESCO aufgenommen.
Wie schon die Landesausstellung am Landesmuseum für Vorgeschichte ›Die Welt der Himmelsscheibe von Nebra – Neue Horizonte‹, die am 9. Januar 2022 endete, entstand auch die Londoner Schau im Rahmen einer Kooperation des Landesmuseums mit dem British Museum. Letzteres hatte mit zahlreichen bedeutenden Leihgaben zum Gelingen der Ausstellung in Halle (Saale) beigetragen. Mehr als 180.000 Besucher sahen die Leihgaben in London.
Neben der Himmelsscheibe faszinierte ein Teil der Beigaben aus dem Grab der Schamanin von Bad Dürrenberg die Besucher der Londoner Schau. Sie illustrierten dort gemeinsam mit Entdeckungen wie den bekannten Geweihmasken von Star Carr die früheste Phase menschlicher Aktivitäten im Bereich von Stonehenge: Mittelsteinzeitliche Pfostengruben werden als Überreste von Totempfählen gedeutet. Das Grab der Schamanin von Bad Dürrenberg (Saalekreis) ist einer der spektakulärsten Befunde der mitteleuropäischen Archäologie. Vor etwa 9.000 Jahren war hier eine etwa 30- bis 35-jährige Frau sitzend begraben worden, ein etwa sechs Monate altes Kind in ihren Armen. Ein Kopfschmuck aus Rehgeweih und Tierzahngehänge zeigen die besondere Stellung der Toten.
»Wir freuen uns sehr, dass auch dieser herausragende Fundkomplex im Rahmen der Londoner Ausstellung einem größeren Publikum vorgestellt werden konnte – noch dazu mit einem so großen und positiven Echo«, sagt Landesarchäologe und Museumsdirektor Harald Meller. »Mit einem Alter von 9.000 Jahren haben wir es mit dem ältesten sicher nachweisbaren Schamaninnengrab der Welt zu tun.« Die Ausleihe nach London bot den Anlass für ein Forschungsprojekt zu dem herausragenden Fundkomplex, der nun einer Untersuchung mit den modernsten verfügbaren Methoden unterzogen wird. Zudem fanden Nachuntersuchungen an der Fundstelle statt.
Die Himmelsscheibe und die Schamanin werden ab Oktober wieder in der Dauerausstellung des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle (Saale) zu sehen sein.
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