35 Jahre Deutsche Einheit – ein Anlass zum Feiern, aber auch zum Nachdenken
Am heutigen 3. Oktober 2025 feiert Deutschland den 35. Jahrestag der Wiedervereinigung. Ein Ereignis, das für viele immer noch mit starken Emotionen verbunden ist: mit Freude, Stolz, aber auch mit Enttäuschung, Frust und offenen Fragen. Denn so groß der historische Moment 1990 war – so deutlich zeigt sich heute, dass Einheit mehr ist als nur ein politischer Akt. Sie ist ein Prozess. Und dieser ist längst nicht abgeschlossen.
Natürlich: Deutschland ist heute ein anderes Land als vor 35 Jahren – und zwar im besten Sinne. Die friedliche Revolution, der Mut der Menschen in der DDR, der Ruf nach Freiheit und Demokratie – all das bleibt eine der beeindruckendsten Geschichten unserer Zeit. Dass die deutsche Einheit ohne Gewalt, ohne Panzer, ohne Bürgerkrieg gelang, ist ein Glücksfall der Geschichte. Und das sollte man sich immer wieder bewusst machen, gerade in einer Zeit, in der weltweit wieder Grenzen hochgezogen, Demokratien infrage gestellt und Gesellschaften gespalten werden.
Aber es wäre falsch, sich auf diesem Glück einfach auszuruhen. Denn auch 35 Jahre nach der Wiedervereinigung fühlen sich viele Menschen in Ostdeutschland noch immer nicht wirklich angekommen – oder besser gesagt: noch nicht wirklich mitgenommen. Die Unterschiede zwischen Ost und West sind kleiner geworden, das stimmt. Es gibt modernisierte Städte, aufgebaute Infrastruktur, starke Regionen im Osten. Viele junge Menschen gehen heute ganz selbstverständlich in den Westen zum Studieren oder Arbeiten – und umgekehrt. Ostdeutschland ist längst kein weißer Fleck auf der Landkarte mehr.
Und trotzdem: Die alte Wunde klafft noch. Sie hat viele Namen. Unterschiedliche Löhne, geringeres Vermögen, weniger Führungspositionen mit Ost-Biografien, weniger Vertrauen in staatliche Institutionen. Manches davon lässt sich mit Statistiken belegen, anderes ist eher ein Gefühl – aber ein starkes. Viele Ostdeutsche erleben noch immer eine Art zweite Erzählung der Einheit: eine, in der sie nicht als Gestaltende, sondern als Verlierer vorkommen. In der sie das Gefühl haben, sich permanent rechtfertigen zu müssen, für ihre Herkunft, ihre Geschichte, ihre Meinung.
Natürlich ist das nicht die ganze Wahrheit. Es gibt auch Erfolge, Aufstiege, Erfolgsgeschichten aus dem Osten – und es ist wichtig, sie zu erzählen. Aber genauso wichtig ist es, die Brüche nicht zu verschweigen. Denn Einheit heißt eben nicht: gleichmachen. Sondern verstehen. Zuhören. Unterschiede anerkennen, ohne sie zu bewerten.
Die deutsche Einheit war – und ist – auch eine Geschichte der Missverständnisse. Von Westdeutschen, die mit dem Selbstbewusstsein der „Sieger der Geschichte“ kamen, und Ostdeutschen, die sich oft übergangen, manchmal auch bevormundet fühlten. Eine Geschichte, in der „blühende Landschaften“ versprochen wurden, aber vielerorts Arbeitslosigkeit, Betriebsschließungen und Identitätsverluste folgten. Wer diese Gefühle ignoriert, wer sie kleinredet oder abtut, wird keine Einheit herstellen – höchstens neuen Frust.
Und dennoch – oder gerade deshalb – lohnt sich der Blick nach vorn. Denn Einheit ist kein Zustand, den man einmal erreicht und dann abhaken kann. Sie ist etwas, das immer wieder neu ausgehandelt werden muss – politisch, wirtschaftlich, aber vor allem gesellschaftlich. Es geht nicht nur um Investitionen und Fördermittel, sondern auch um Anerkennung, um Sichtbarkeit, um echtes Interesse am Gegenüber. Um eine Erinnerungskultur, die auch das Schwierige zulässt. Und um ein Land, das seine Vielfalt als Stärke begreift – auch und gerade in den Brüchen seiner Geschichte.
35 Jahre nach der Einheit sollte man sich nicht nur fragen, was gelungen ist. Sondern auch: Was fehlt? Was können wir besser machen? Wie wollen wir miteinander leben, in Ost und West – und darüber hinaus? Denn klar ist: Die deutsche Einheit ist nicht nur ein ostdeutsches Thema. Sie betrifft uns alle. Und sie bleibt eine Aufgabe für uns alle.
Der 3. Oktober ist deshalb mehr als ein Feiertag. Er ist eine Einladung – zur Erinnerung, zur Auseinandersetzung, aber vor allem zur Zukunft. Denn das Projekt Einheit ist nicht vorbei. Es geht weiter. Und wir alle schreiben daran mit.













35 Jahre später. Willkommen im buntesten und besten Deutschland aller Zeiten
Und jährlich grüßt das Murmeltier. Jedes Jahr das gleiche Gequatsche. Das ganze Jahr über wird nur demonstriert, protestiert,bekriegen sich,gemeckert und am 3.Oktober heißt’s auf einmal: Zusammenhalt und Gemeinsamkeit.
Morgen ist dann wieder alles beim Alten. Ich kann’s nicht mehr hören. Wo sind denn unsere Friday for Future Last Gen Demonstranten? Heute wäre doch ein guter Tag um für den Klimaschutz zu demonstrieren? Eher sitzen die wieder irgendwo und saufen lieber. Was für Heuchler
Was soll man Feiern den Untergang von Deutschland?! So schlimm wie es jetzt gerade ist. Die Veralberung von der Regierung und sie hören nicht auf. Die Hetze gegen AfD. Die arbeiten gehen oder einen Job nachkommen werden abkassiert damit die Faulenzer gut leben können. Das ist doch pervers in Deutschland.
https://youtu.be/Z56YleTjO5U?si=Ry-vJc8o-KH5hFW5
Video gucken und überlegen, ob es uns heute wirklich so schlecht geht.
Die Wende hat auch ihre guten Seiten für unser gemeinsames Leben gebracht.
Uff, und das war ja noch alles Innenstadt. Da gab es weit schlimmere Ecken. Und einiges war ja schon unwiederbringlich zerstört, am Neumarkt, Geiststraße (besonders Reep-Optik), um die Klausstraßen herum und mit WBS 70 zugeknallt (wenn auch immerhin halbwegs bemüht…).
Man muss aber auch dazusagen, dass der Autor des Videos auch einige Baustellen gefilmt hat, wo gerade was gebaut wurde. Klar, es gab heruntergekommene Gebäude, aber es war nicht so schlimm, wie das Video es erscheinen lässt.
Früher war ALLES besser. Muss nur weit genug zurück liegen….
Von „es war nicht so schlimm“ auf „es war ALLES besser“ zu kommen, erfordert aber auch eine gehörige Portion Böswilligkeit. 🙄
Nein, nur Zeit. Pass doch bitte auf.
Da meldet sich der Couch-Gamer zu Wort: Bloß nichts selbst bewegen, lieber warten, bis andere es richten – und dann lautstark nörgeln, wenn es nicht reicht.
@ : , was machst du denn die ganze Zeit? Was ist so falsch an der Aussage und Meinung vom Gamer ? Die neue Lügenkoalition macht genau da weiter, wo die abgewählte Ampel aufgehört hat. Wieder soll es das Land und seine Bürger richten, was vom Volk bezahlte „Vertreter „ anrichten und angerichtet haben.
Hey Detlef, bleib bei einem Nick
Bin bestimmt mal nicht der Typ der den ganzen Tag auf der Couch vor der Konsole hängt,wie du. Hab wichtigsteres zu tun
Nein, hast du nicht.
„Hab wichtigsteres zu tun“
Hahaha! Das ist wirklich lustig.
Gibt nichts zu feiern.
Alles sehr traurig geworden in den 35 Jahren
Hättest schon längst wieder ein Job haben und in einer neuen Partnerschaft sein können.
Du hast es in der Hand!
Heute ist kein Tag zum Feiern. Und die Frage lautet schon lange nicht mehr nur Ost oder West, sondern Links oder Rechts, Alt oder Jung, Klimaschutz ja oder nein, usw. Die Spaltung der Gesellschaft war noch nie so massiv und deutlich wie heute. Und ich habe erhebliche Zweifel, ob die derzeitige Regierung die Fähigkeit und überhaupt Interesse hat, daran irgendetwas zu ändern.
„35 Jahre Deutsche Einheit – ein Anlass zum Feiern, aber auch zum Nachdenken“
Das ist wieder sowas typisch deutsches! Nicht einfach feiern, nein, das geht nicht!
Verantwortung, Betroffenheit, Mahnung, Schuldgefühle, das MUSS dabei sein!
Ich schlage vor, Deutschland einfach aufzulösen, dann hört dieses ständige Gejammere auf:
– Bayern macht sich selbständig oder schliesst sich Österreich an
– Baden-Württemberg wird an die Schweiz abgetreten
– die DDR wird um Hamburg und Schleswig-Holstein erweitert und neugegründet
– Berlin wird ausgegliedert, Mauer drum und zum Feindstaat erklärt
– der lausige Rest (NRW und so) wird an die Niederlande abgetreten oder macht sich selbständig
Es kann nur besser werden!
Ich freue mich,wie sich Deutschland seit der Wende vor 35 Jahren entwickelt hat. Als ehemalige Konsummitarbeiterin aus Bitterfeld,habe ich das CKB miterlebt. Bitterfeld war eine dreckige und hässliche Stadt im Vergleich zu heute. Auch Halle hat sich positiv weiterentwickelt, wenn auch nicht allen Stadtteilen zum positiven. Im allgemeinen aber muss ich sagen,das es hier sich gut leben lässt.
Der erste vernünftige Beitrag hier.
Enrico hat einen guten und treffenden Text geschrieben. Respekt!
@Detlef… , da geb ich dir mal Recht. Vielleicht hört er ja mal auf konservative Kommentare zu canceln und zu sperren 🔏. Glaub aber eher nicht daran! Auch das ist ein Grund warum viele Menschen AfD wählen werden! Weil sie keine Möglichkeit haben , anonym ihre Meinung zu vertreten.
Es gibt in einer Demokratie keinen Grund seine Meinung anonym kund zu tun. Das ist ja eine der Kernbotschaften der freien Welt, dass man Grüne gut und CDU doof finden kann oder auch umgekehrt und dies laut sagen darf ohne um seine Arbeit oder sein Leben zu fürchten.
Allerdings ist das Mindeste bei dieser freien Meinungsäußerung, dass man dabei die Regeln freiheitlich und demokratischen Miteinanders und unseres Grundgesetzes achtet.
Selbst der Käse, den man z.B. im rechten Magazin Compact lesen kann, wird toleriert.
Aber es gibt Aussagen und zwar besonders aus den Reihen der AfD, die für Demokratie, fairen gesellschaftlichen Umgang miteinander und Empathie mit Schwächeren wenig übrig haben. Man horche nur auf das Gezeter von Frau Weidel. Und es gibt kein Recht darauf dieses Gezeter und so manche Dümmlichkeit überall zu verbreiten, oder?
Du meinst sicherlich „rechtsradikal“, wenn Du „konservativ“ schreibst. Das ist aber etwas anderes.
Nur mal so als Beispiel:
– Merz: Konservativ oder Kunstrichtung (Dada)
– Afder: Gesichert rechtsradikal