Reinraum, Forschungslabore und Internationalität: Max-Planck-Institut eröffnet zukunftsweisenden Neubau für 70 Millionen Euro auf dem Weinberg Campus

Mit einem feierlichen Festakt wurde am Montag der neue Erweiterungsbau des Max-Planck-Instituts für Mikrostrukturphysik am Weinberg Campus eingeweiht. Der hochmoderne Forschungsbau markiert einen Meilenstein für die Wissenschaftslandschaft in Sachsen-Anhalt. Rund 70 Millionen Euro wurden in das ambitionierte Projekt investiert, davon stammen 20 Millionen Euro aus der Landeskasse.
Ein Haus für die Zukunft der Forschung
Herzstück des 12.500 Quadratmeter großen Neubaus ist ein 700 Quadratmeter großer Reinraum, ergänzt durch hochspezialisierte Labore für atomare und neuronale Experimente sowie für die Entwicklung neuartiger Materialien. Die Zahl der Arbeitsplätze am Institut soll von derzeit 150 auf rund 300 Mitarbeitende anwachsen. Der neue Bau bietet Raum für zwei experimentelle Abteilungen (für Besonders vibrationsarm, für atomare Experimente, Materialherstellung und optische Nervenzellforschung), eine Theorieabteilung sowie die Verwaltung.
Der Neubau ist Teil der wissenschaftlichen Neuausrichtung des ersten Max-Planck-Instituts, das 1992 in Ostdeutschland gegründet wurde. Die neuen Forschungsschwerpunkte reichen von atomar präzise hergestellten Materialien über Konzepte für Datenverarbeitung bis hin zu optischen Methoden zur Untersuchung neuronaler Prozesse. Die Ziele sind hochgesteckt: Beiträge zu Informationstechnologie, Energie und Gesundheit.
Stuart Parkin: „Innovation braucht Raum, Mut und Exzellenz“
Der Direktor des Instituts, der international renommierte Physiker Stuart Parkin, hob in seiner Rede die Bedeutung des Neubaus für die internationale Forschungslandschaft hervor: „Dieser Bau spiegelt die Grundwerte der Max-Planck-Gesellschaft wider: Exzellente Ausbildung, grundlegende Forschung und gesellschaftliche Wirkung.“
Besonders betonte Parkin die Rolle des Instituts bei der Entwicklung neuer Technologien in Zeiten rasanter Fortschritte im Bereich künstlicher Intelligenz. Halle könne ein Ort sein, an dem neue Praktiken für die digitale Welt entstehen. Zugleich äußerte Parkin die Hoffnung, dass junge Forschende den Mut fassen, aus ihrer Arbeit heraus Startups zu gründen: „Das wird entscheidend sein für den künftigen Wohlstand Deutschlands.“
Haseloff: „Wissenschaft als Standortmotor und demokratisches Fundament“
Auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff war zur Eröffnung gekommen. Der promovierte Physiker betonte die strategische Bedeutung des Baus: „Wir brauchen wieder Innovationen und einen wirklichen Drang nach vorn.“
Er lobte das Gebäude nicht nur als Ausdruck wissenschaftlichen Fortschritts, sondern auch wegen seiner architektonischen Anmutung, die ideal ins Bauhaus-Land Sachsen-Anhalt passe. Mit Blick auf anstehende politische Entscheidungen betonte Haseloff: „Wir wollen uns messen lassen an Weltoffenheit, Internationalität und wissenschaftlicher Exzellenz – ohne Arroganz.“
Geier: „Ein besonderer Tag für Halle und seine Zukunft“
Halles Bürgermeister Egbert Geier sprach von einem „besonderen Tag für Halle, die Wissenschaft und die Zukunft der Stadt“. Der moderne Forschungsbau sei ein Symbol für gelebte Transformation: „Aus Visionen ist Realität geworden. Das Max-Planck-Institut war eine wichtige Komponente für den Zuschlag des Zukunftszentrums.“
Geier hob die Rolle des Standorts für die Anziehung internationaler Talente hervor und verwies auf die etablierte Wissenschaftsinfrastruktur am Weinberg Campus. Seine Einschätzung: „Sachsen-Anhalt ist die Vorstufe des Paradieses – hier finden Forschende optimale Bedingungen.“
Alfred Funk: „Wissenschaft braucht Raum, Zeit und politischen Mut“
Alfred Funk, Kanzler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, erinnerte in seiner Rede daran, dass Wissenschaftsfreiheit nicht selbstverständlich sei. „Man muss selbst etwas tun, um Wissenschaftsfreiheit und Rechtsstaatlichkeit zu behaupten – nicht nur auf die anderen schauen.“
Funk betonte, dass Investitionen in die Wissenschaft immer auch ein Risiko seien: „Nicht alle Experimente funktionieren sofort. Aber genau das ist Wissenschaft: Forschen mit Offenheit, nicht mit Garantie.“ Er dankte der Politik für die Standhaftigkeit, die ein solches Projekt möglich gemacht habe – auch in Zeiten politischer Widerstände.
Patrick Cramer: „Wissenschaft und Demokratie gehören zusammen“
Der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Patrick Cramer, schlug einen Bogen zur gesellschaftlichen Bedeutung der Forschung. „Wissenschaftsfreiheit ist genauso ein Grundpfeiler der Demokratie wie Presse- und Meinungsfreiheit.“
Cramer kritisierte, dass immer weniger Wissenschaftler in der Politik aktiv seien – eine Ausnahme bilde Ministerpräsident Haseloff selbst. Nur noch acht Abgeordnete im Bundestag hätten einen naturwissenschaftlichen Hintergrund: „Wir brauchen mehr Naturwissenschaftler in der Politik, damit forschungsgetriebene Entscheidungen wieder an Bedeutung gewinnen.“
Symbol der Transformation
Der neue Bau ist mehr als ein Forschungsgebäude – er ist ein Zeichen für Aufbruch, Zusammenarbeit und den Glauben an die Zukunft. Unterstützt wurde das Projekt von der Universität Halle, die ein Grundstück für Container während der Bauphase bereitstellte, sowie von Stadt und Land, deren Behörden das Vorhaben intensiv begleiteten.
Mit seiner modernen Ausstattung und klaren Ausrichtung soll das neue Max-Planck-Institut ein Ort werden, an dem junge Talente wachsen, wissenschaftliche Durchbrüche erzielt und gesellschaftliche Impulse gesetzt werden – aus Halle, für die Welt.





















„Wir brauchen Innovationen und den Drang nach vorn”.
Mehr ist da nicht an Lösungsansätzen? Wie oft wurde das schon gesagt? Hat es irgendwie geholfen?
Der Schweizer Solarkonzern Meyer Burger hatte große Pläne für Sachsen-Anhalt, konnte jedoch trotz anfänglicher Investitionen nicht profitabel arbeiten. Die Produktion in Thalheim wurde eingestellt, und die Mitarbeiter wurden entlassen. Ein weiteres Beispiel ist Sovello, ein Hersteller von Photovoltaik-Modulen aus Sachsen-Anhalt, der ebenfalls Insolvenz anmelden musste. Die Produktion wurde eingestellt, und alle 1.000 Mitarbeiter verloren ihre Arbeitsplätze. Der US-amerikanische Chiphersteller Intel hat seine Pläne für den Bau einer hochmodernen Chipfabrik in Magdeburg endgültig aufgegeben. Ursprünglich sollten zwei Fabriken mit einem Investitionsvolumen von rund 30 Milliarden Euro entstehen, unterstützt durch Subventionen der Bundesregierung in Höhe von 9,9 Milliarden Euro. Geplant war die Schaffung von etwa 3.000 Arbeitsplätzen. Jedoch entschied sich Intel aufgrund finanzieller Schwierigkeiten und eines konzernweiten Sparprogramms, das Projekt nicht weiter zu verfolgen. Auch der Chemiekonzern Dow Chemical hat angekündigt, drei seiner europäischen Produktionsstätten, darunter Anlagen in Leuna (Sachsen-Anhalt), zu schließen.
Wann liefert die Regierung?
Du meinst jetzt, selbst Chiphersteller oder Solarhersteller zu werden, oder sich irgendqwas zu backen? Wenn die hochgelobte Wirtschaft zu unfähig ist, soll es eine Regierung richten? Das könnten noch nicht mal die Blaubraunen
Die Regierung sollte einfach eine Visite nach Polen machen. Da funktioniert die Ansiedelung weit besser und die Wirtschaft wächst stetig.
Arbeite für Polen Geld, lass Dir das dann auch über EU Geld von Deutschland fördern, und Du hast die gleichen Bedingungen hier. Es gibt nichts, was Polen besser macht, außer billig zu sein!
Versuchen Sie doch mal, in komplexeren Zusammenhängen zu denken, wenn Sie Polens Wirtschaftswunder nur auf billigere Arbeitskräfte und deutsches Geld reduzieren – ganz so, als hätte Innovation oder Strukturreform damit nichts zu tun.
Ja, sag ich doch. Innovation aus Deutschland, bezahlte Struktur durch Deutschland. Das ist nicht komplex. Das schaffen Sie auch!
Innovation und Strukturreform können nur greifen, wenn sie bezahlt werden. Das macht die EU durch Förderung in Polen, wie sie es übrigens auch hier gemacht hat.
DHL z.B. hat sich vor 19 Jahren in Leipzig angesiedelt weil die Arbeit(er) hier deutlich billiger waren als im alten Standort in Belgien. Denn hier haben die Leute, die dort arbeiten, u.A. mit Hartz4 aufgestockt, somit wurde die Ansiedlung doppelt durch den Staat subventioniert.
Genau so war das bei der Solarindustrie, Windkraftindustrie, usw.
Die gehen dort hin, wo subventioniert wird. So ist es nun in Polen.
Soweit ich weiß, ist DHL deswegen hierher gekommen, weil hier 24-Flugbetrieb möglich ist, was in Belgien nicht geht. Inwieweit dann noch Subventionen dazu kamen, weiß ich nicht.
Und jetzt soll doch wohl auch die Zentrale nach Schkeuditz verlegt werden.
@Rentner: Ja, ein noch weniger wettbewerbsfähiges Land wie Deutschland läßt sich immer finden ( Belgien, Frankreich), aber das sollte nicht unser Massstab sein. Ferner ging im der ersten 15 Jahren nach der Wende noch vieles hemdsärmelig an der Bürokratie vorbei, sie imgehend oder zumindest maximal zum besten auslegend. Die Wendegeneration mit ihrer prahmatischen Beweglichkeit ( anders hätte man in der DDR nicht überlebt) ist aber weg. Es agieren jetzt nur noch wenige Ermöglicher und viele Verhinderer, Gestzesbuchstabengetreue Verwaltungsfeiglinge ohne Mut zum Freiraum. Nicht nur, zum Glück, aber zuviele mit zu vielen Regeln und Paragraphen, zuviel Versicherungsmentalität u.v.a. mehr.
„Wenn die hochgelobte Wirtschaft zu unfähig ist“
t-haas,
städtische Verwaltungsmitarbeiter wie Sie würden in der Privatwirtschaft keine 12 Monate überstehen, denn dort wird permanent Leistung verlangt und Kaffeeküchen zum Verstecken gibt es dort auch nicht.
„soll es eine Regierung richten?“
Die Regierung setzt die Rahmenbedingungen. Sind diese zu schlecht, was momentan in Deutschland seit Wegfall der FDP-Regierungsbeteiligung der Fall ist, hat das Auswirkungen auf die Ansiedlungsfähigkeit neuer Unternehmen und Startups.
Bei deinem Arbeitgeber gibt es keine Kaffeeküche? Schwach.
Na Liberaler? Wieder auf dem Feldzug gegen die Stadtverwaltung? Dabei sind deine Anschuldigungen schlichtweg frei erfunden und Diffamierung der Mitarbeiter. Aber für Dich und deine FDP-Kumpels ist das nichts neues. Eure einzige „Leistung“ ist reich zu erben. Widerlich!
Wie kurzsichtig und uninformiert sind Sie? Die von *Kritischer Leser aufgezählten Beispiele stehen für die Folgen jahrzehntelangen Versagens der Politik. Bürokratie, Steuern und Sozialabgaben erdrosseln die deutsche Wirtschaft und es wird täglich schlimmer! Nur radikale Ansätze werden die Situation zum Besseren ändern. Steuern und Sozialabgaben müssen massiv gesenkt oder abgeschafft werden. Bürokratie auf ein absolutes Minimum reduziert werden. Das Bildungssystem muss vereinheitlicht und auf die Bedürfnisse der Wirtschaft ausgerichtet werden.
In Amiland war ich noch nicht. Und hab auch keine Ambitionen mehr, aus verschiedensten Gründen.
Aber ob da weniger Bürokratie ist? Vor allem wenn man die Abläufe nicht kennt.
Sicher hats Bürokratie, insbesondere wenn man Money will oder was Außergewöhnliches macht / braucht. Aber wer das immer macht, das wiederholt sich, und lässt sich auch automatisieren.
Einfach zurück zu Land- und Forstwirtschaft.
Dann brauchen wir auch keine Autobahnen mehr und kaum noch Autos…
Und was sind deine Vorschläge? Drang zurück statt Drang nach vorn?
Förderungen und Flächenverbraucht sollten nur gewährt und erlaubt werden, wenn Entdeckungen und Erfindungen in real absetzbare Produkte transformiert werden. Subventionen sollten an eine dauerhafte Bindung an diese Zielsetzung geknüpft sein. Reine Elfenbeinforschung ohne Praxisbezug sollte nicht gefördert werden.
Die Welt ist also für dich ein reiner Konsumtempel?
Herr wirf Hirn, Meyer-Burger war ein Hersteller von Maschinen und Anlagen zur Solarproduktion. Kurz vor der Pleite kamen sie auf die Idee selber Solaranlagen herzustellen, da gibt es ja schließlich Fördermittel. Das hat weder in US noch in BRD geklappt mit bekanntem Ende.
„Solarproduktion“
Prima. Ich würde mich riesig freuen, wenn wir auch mal etwas einweihen könnten was keine Steuermillionen verschlingt. Vielleicht sogar wirtschaftlich erfolgreich und wertschöpfend tätig ist und so Gewinne und Steuereinnahmen generiert.
In solchen Einrichtungen wird Grundlagenforschung betrieben, deren wirtschaftlicher Nutzen sich nicht direkt messen lässt, aber für einen guten Wirtschaftsstandort unerlässlich ist.
Auch bei der Grundlagenforschung gibt es mitunter Sachen, die keiner braucht. Denken Sie nur an die Atombombe oder Smartphones oder KI. Alles Sachen, welche die Menschheit abschaffen kann oder unendlich dumm macht.
Bei dir hat es ja schon geklappt mit der Unendlichkeit
Sie werden schon sehen, was Sie machen, wenn KI ihren Arbeitplatz weggeschnappt hat und Humanoide den Rest der Arbeit erledigen.
„Ich würde mich riesig freuen, wenn wir auch mal etwas einweihen könnten was keine Steuermillionen verschlingt.“
Prima,
das sehe ich auch so.
Wenn man die Berichterstattung hier bei DbH mal über längere Zeit mitverfolgt, dann wird recht schnell deutlich, dass sämtliche größere Investitionen Steuergeld-finanziert sind. Aus dem privaten Sektor kommt leider kaum etwas, was für eine Stadt wie Halle in Sachen Wirtschaft nichts Gutes verheißt.
Mit wie vielen Milliarden sollte die Intel-Ansiedlung gleich noch schmackhaft gemacht werden? Welches private Unternehmen lässt sich denn nicht fördern? Wenn man keine Ahnung hat, dann sollte man einfach nur ruhig sein.
Sag das nicht deiner Partei.
Steuergeschenke sind Kern eurer DNA, ohne sie würde gar nix mehr übrig bleiben.
Nur, weil Sie nichts zum investieren haben und niemanden kennen, der das kann, heißt das nicht, dass es nicht passiert. Die meisten Investoren rennen nicht wie Sie durch die Gegend und erzählen allen, was sie machen oder nicht. Und dennoch, sie sind da.
Dann fangen wir mal mit Deiner Klimaanlage an…
Du sackst Steuergeld ein, gönnst es aber nicht anderen…
Seit wann ist die Max Planck Gesellschaft ein privatwirtschaftliches, gewinnorientiertes Unternehmen? Verfehlt nicht ein großer Teil der Kommentare hier schlicht das Thema?
„Wir brauchen mehr Naturwissenschaftler in der Politik, damit forschungsgetriebene Entscheidungen wieder an Bedeutung gewinnen.“
Der fehlende naturwissenschaftlich-technische Hintergrund der deitschen Regierung(en) ist eklatant. Konzeptionslosigkeit wird hinter der Floskel von Technologieoffenheit versteckt. Mit einer Energiepolitik als ob die Merz-Regierung einem dritte Welt-Land vorsteht.
Aber ob mehr Naturwissenschaftler in der Politik die Lösung sind?
Hast du denn eine andere Idee?
Eine ernünftigere Politik? Weniger getrieben vom Lobbyismus und den Interessen einer kurzfristigen Kapitalmaximimierung.
Kurz ein Politik die sich auf eine sachliche und faktenbasierte Politikberatung stützt.
Wir müssen weg von einer Förderpolitik nach dem Giesskannenprinzip, die auf Nachentwicklung von bereits bekanntem anstelle von schöpferischer Innovation setzt.
Auch Naturwissenschaftler können genauso dysfunktional agieren wie ein Anwalt (Merz) oder eine BWLerin (Weidel)
„Politik die sich auf eine sachliche und faktenbasierte Politikberatung stützt.“
Durch wen? Wer wählt die Berater aus und und wonach? Wie lange? Warum keine Naturwissenschaftler?
Ein wenig konkreter dürfte es schon sein und auch mit weniger Fragezeichen. Du hast dich doch schon umfassend mit dem Thema befasst.
„Es muss besser werden!“ ist als Forderung jedenfalls ziemlich hohl.
Aber du hast nichts parat, oder?
Möchtest du nicht vielleicht Hobby-Naturwissenschaftler werden?
Wer Top-Wissenschaftler nach Halle ziehen will, sollte auch an das städtische Umfeld denken. Wo sind Sauberkeit, Sicherheit, hochqualitative Bildung für die Kinder, bezahlbarer und pünktlicher öffentlicher Nahverkehr, schlaglochfreie und rasch passierbare Straßen?
Dann geh Müll sammeln. Du warst bisher bei keiner einzigen Aktion dabei…