HAVAG verteilt vorerst keine Knöllchen an Falschparker

Am Montag kam es durch einen Falschparker in der Geiststraße wieder zu Behinderungen im Straßenbahnverkehr. Eine halbe Stunde standen die Bahnen still. Auch andere Städte haben mit dieser Problematik zu kämpfen.
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben seit vergangenem Jahr ein eigenes Abschleppauto. Und in Erfurt verteilen die Verkehrsbetriebe zumindest Knöllchen. Wäre das nicht auch eine Idee für Halle? Bei den Stadtwerken verweist man an das Ordnungsamt, das hier sicher ein Wörtchen mitzureden hat. „Aus unserer Sicht liegen Abschleppleistungen und Knöllchenverteilen aktuell und zukünftig nicht in unserem Aufgabengebiet der Stadtwerke“, so eine Sprecherin.
Oberbürgermeister Bernd Wiegand will sich jetzt anschauen, wie Erfurt und Berlin dies regeln. Möglicherweise wäre eine Schulung für entsprechende Mitarbeiter der HAVAG möglich, damit diese auch Knöllchen verteilen können. Angesichts der noch nicht geprüften rechtlichen Voraussetzungen will Wiegand hierzu aber noch keine verbindliche Auskunft geben.
Zumindest die Fahrgäste, die durch Falschparker laufen müssen, würden es danken. Allein im Jahr 2017 kam es im Netz der HAVAG durch Falschparker zu rund 1.000 Ausfallminuten. In 89 Fällen haben Falschparker die Straßenbahn blockiert, im Durchschnitt stoppen Falschparker also alle vier Tage den Straßenbahnverkehr länger. Denn bis ein freies Abschleppauto organisiert ist, dauert es eine gewisse Zeit. Vor allem die Geiststraße macht dabei Probleme. Hier wurden bereits auffällige Schilder mit der Aufschrift „Parken Sie genau“ angebracht. Dadurch konnte zumindest die Zahl der Verstöße reduziert werden. Eine weitere Problemstelle ist nach Angaben der HAVAG die Seebener Straße.
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