Direktvergabe: HAVAG soll weiterhin Busse und Straßenbahnen betreiben

Straßenbahnen und Busse in Halle sollen auch künftig von der HAVAG betrieben werden. Am Mittwoch hat der Stadtrat dafür eine wichtige Entscheidung dafür getroffen, es wurde einem sogenannten „Beherrschungsvertrag“ mit den Stadtwerken zugestimmt. Es gab eine Enthaltung.
Dadurch soll es möglich sein, die Konzessionen per Direktvergabe an das Verkehrsunternehmen zu vergeben, also auf eine Ausschreibung wie in der Vergangenheit zu verzichten. Problem ist bisher die Rechtsform der HAVAG – sie ist eine Aktiengesellschaft. Für eine Direktvergabe muss die Stadt die Kontrolle über die Hallesche Verkehrs-Aktiengesellschaft wie über eine eigene Dienststelle ausüben. Doch weder die Stadt-Tochter Stadtwerke als einzige Aktionärin noch der Aufsichtsrat können bei einer AG den Vorstand zu einer bestimmten Tätigkeit anweisen. Das soll nun der Beherrschungsvertrag zwischen Stadtwerken und HAVAG richten. Damit wird laut Stadt rechtlich die Voraussetzung für eine effektive Kontrolle geschaffen. Dies habe auch eine Prüfung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers ergeben.
Dass die Gesellschaftsform der HAVAG problematisch ist, wurde bereits vor elf Jahren offensichtlich. Damals hatte Abellio ebenfalls um das Busnetz in der Saalestadt geboten und zunächst auch Einspruch gegen die Vergabe an die HAVAG eingelegt, diesen aber später zurückgezogen.
Die Havag hat aktuell rund 770 Mitarbeiter.
Ich dachte, genau um Ausschreibungen wegen der Rechtsform zu umgehen, wurde die HAVAG überhaupt erst in die Stadtwerke eingegliedert (so dass die Stadt ohne Ausschreibung die Stadtwerke beauftragen kann, die wiederum ihre Tochtergesellschaft dafür einsetzt, so habe ich das damals verstanden)?
Unter Abellio wären die Busfahrer nicht im ÖD. Auch wenn die „Alten“ vielleicht ihr Salär behielten, aber was mit allen anderen Annehmlichkeiten?
Was mit Abelio läuft, sieht man landauf landab wieder beim Schienenverkehr.
Wegen „Schulung“ wird da der verkehr eingestellt. Schon mal was von „Training on the job“ gehört?
na da würden erst mal gar keine Straßenbahnen fahren, weil die Abelliolokführer auf straßenbahn umgeschult werden müßten und es nicht genügend Fahrlehrer gibt.
Kluge entscheidung, was bei den „Vergaben“ rauskmmt, sehen wir in dem von der NASA angezettelten Chaos. Mal Fahrkarten im Zug kaufen, mal vor Antriitt der Fahrt, Zugausfälle weil sich die Billiganbieter personell übernommen haben. Ist auch kein Wunder, an der Ausstattung der Züge läßt sich nichts sparen, die ist vorgegeben. Also ghets nur auf Kosten des Personals.
Eine kluge Entscheidung. Natürlich hat HAVAG schwächen. Die Technik ist so veraltet wie bei den Stadtwerken. Die Unternehmen arbeiten technisch noch teilweise im Web 2.0
Aber es könnte schlimmer sein. Ein Blick in andere Städte zeigt, das dort manche Anbieter am Werk sind, die wir uns hier sicherlich nicht wünschen würden.
Jipiii – 23 Mio Euro Subventionen pro Jahr – jetzt auch ohne Ausschreibung und Bemühungen um Qualität!