Ausstellung „Nichts ist abgeschlossen. ANTJE WEYRICH. Schmuck“ im Stadtarchiv Halle

Der Hallesche Kunstverein widmet seine diesjährige Ausstellung im Stadtarchiv der Schmuckgestalterin Antje Weyrich (1966–2020). Unter dem Titel „Nichts ist abgeschlossen. ANTJE WEYRICH. Schmuck“ wird das künstlerische Werk der früh verstorbenen Künstlerin in einer sensibel kuratierten Schau gewürdigt.
Im Zentrum der Ausstellung steht ein poetischer Dreiklang aus Schmuck, Schrift und Erinnerung. Antje Weyrich verstand Schmuck nicht nur als Zierde, sondern als eine Form von Kommunikation – als „Schrift“, die Gedanken, Emotionen und Geschichten sichtbar macht. So schrieb sie bereits 1996 in ihrer Diplomarbeit:
„Die Wünsche erscheinen wie eine Schrift an unserem Körper. Sie sind Offenbarung unserer Sehnsüchte und unserer Ängste, unserer Macht und unserer Hilflosigkeit.“
Die Ausstellung zeigt eine Auswahl ihrer Schmuckarbeiten, kombiniert mit Textfragmenten aus ihrer Diplomarbeit. Ergänzt wird die Präsentation durch grafisch aufbereitete Texte von Menschen, die ihre Schmuckstücke tragen oder getragen haben – persönliche Erinnerungen, Aufträge, Geschenke. Eine lebendige Dokumentation dessen, wie Antje Weyrichs Arbeiten weit über ihr eigenes Leben hinaus wirken.
Die Ausstellung ist nicht retrospektiv – sie ist offen, suchend, weiterführend. Passend dazu entstehen während der Laufzeit neue Texte zur Ausstellung, die zur Finissage öffentlich gelesen werden. Das Kuratorenteam – Marcus-Andreas Mohr und Dr. Jeannette Drygalla – nimmt damit den Gedanken der Künstlerin auf: dass Schmuck immer auch ein Gespräch ist.
Eröffnet wird die Schau am 9. September um 18 Uhr. Zu sehen ist sie bis 16. Oktober.
Foto: Marcus-Andreas Mohr
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