Vergiftetes ORGACID-Gelände in Ammendorf: Stadt muss Ausschreibung für weitere Grundwassermessstelle aufheben, weil Gebot doppelt so teuer war

Die geplante dritte Grundwassermessstelle auf dem hochbelasteten Gelände der ehemaligen Orgacid-Fabrik in Ammendorf wird nicht gebaut. Grund dafür: Die Stadt musste die entsprechende Ausschreibung aufheben. Das einzige vorliegende Angebot lag mehr als doppelt so hoch wie die kalkulierten Kosten und wäre frühestens im nächsten Jahr umsetzbar gewesen. Das teilte Simon Kuchta, Leiter des Fachbereichs Umwelt, im Umweltausschuss mit.
Auf dem Gelände der früheren Nazi-Kampfmittelfabrik besteht seit Jahren der Verdacht auf massive Schadstoffbelastungen im Boden und Grundwasser. Um die Ausbreitung der Altlasten besser überwachen zu können, sollen insgesamt drei neue Messstellen eingerichtet werden. Zwei davon wurden bereits installiert – die dritte wird nun vorerst nicht realisiert.
Es gab nur ein Angebot, das aber über 100 Prozent über den Schätzungen lag und außerdem keine kurzfristige Umsetzung vorsah, sagte Kuchta. Deshalb habe man die Ausschreibung aufgehoben.
Trotz Rückschlag: Stadt plant weiter mit Messungen
Ganz zum Erliegen kommen die Untersuchungen jedoch nicht. In Abstimmung mit den beauftragten Gutachtern sollen nun drei ältere, bereits vorhandene Messpunkte reaktiviert werden. Zusammen mit den zwei neuen Messstellen könne so trotzdem ein belastbares Monitoring erfolgen, betonte Kuchta.
Noch in diesem Jahr soll die Überwachung des Grundwassers anlaufen. „Wir bereiten gerade die Ausschreibung für das Monitoring vor“, kündigte er an. Ziel sei es, im November mit den Messungen zu beginnen.
Die Belastung des Geländes in Halle-Ammendorf hat eine lange Geschichte. Die Orgacid-Fabrik, in der im Zweiten Weltkrieg chemische Kampfstoffe produziert wurden, gilt als einer der problematischsten Altstandorte in Sachsen-Anhalt. Die Ergebnisse der anstehenden Messungen dürften daher mit besonderer Spannung erwartet werden.
Das Thema darf niemals auf Eis gelegt werden!!!
„gilt als einer der problematischsten Altstandorte in Sachsen-Anhalt“
Ist dem so? Welche Fakten gibt es, welche diese Problematik in Quantität oder Qualität ausdrücken?
Restabbauprodukte, welche nach der Vernichtung (Verbrennung) verbuddelt wurden, sickern so langsam nach unten in Richtung Grundwasser. An der Elster lassen sich keine Giftwerte messen. Die Stoffe werden wohl im Boden auf dem Weg vom Gelände zum Fluss „gefiltert“.
Es gibt grundsätzlich kein freies Lost mehr. Möglicherweise noch eingesickertes Lost in den Wänden des unterirdischen Speicherbunkers und vielleicht in nicht entsorgten Rohren, welche vergessen wurden. Eher unwahrscheinlich.
Die Abbauprodukte riechen sehr streng nach Schwefelwasserstoff und anderen stinkenden Abbauprodukten. Wenn diese sich dann im Grundwasser verteilen und man bohrt illegale Brunnen (Siedlung), dann stinkt es schon mal gewaltig.
Sehr giftig sind diese Stoffe erstmal nicht, natürlich ist es auch nicht für den Garten geeignet.
Der von Herrn G. propagierte unterirdische Lostzug mit Kesselwagen voller Lost, war eine Geschichte aus 1001 Nacht.
Kosten einer Komplettsanierung nicht unter 100 Mio Euro. Zuständig wären Bund und Land und nicht die Stadt Halle!
Die Flächen gehören zu 90% nicht der Stadt Halle und die Stadt Halle ist auch nicht für das Nachfolgerecht zuständig. Im Kern sind es Landesbetriebe und private Eigentümer, welche die Rechtsnachfolge angetreten haben.
Von den Hausbesitzern im TV Beitrag, dass die Eltern angeblich nicht gewusst haben wolten, dass da eine Giftgasfabrik in unmittelbarer Nähe stand ist noch ein Märchen. Die älteren Herrschaften bekamen das Grundstück als Bewohner nach der Wende für eine Appel und ein Ei und da haben die haben zugegriffen und das war auch gut und richtig! An dieser Stelle gab es auch kein Lost und gibt es auch keine Abbauprodukte im Boden. Viel Drama um nicht viel von der Dame. Die Eltern haben schon genau gewußt was sie taten und haben eine richtige Entscheidung getroffen.
Als großartiges von den Kammervertretern und MdL’s gepriesenes Gewerbegebiet ist die Fläche mit 30 ha deutlich zu klein und verkehrstechnisch zu unattraktiv! Lagerhallen kann man auch schon jetzt draufbauen.
Man sollte das mal über ‚Jugend forscht‘ organisieren!
Natürlich muss ordentliche Schutzausrüstung zur Verfügung gestellt werden.