Wenn Tierliebe auf vier Rädern kommt: Mobile Tierambulanz unterstützt erneut Halter in schwierigen Lebenssituationen – kostenlose Behandlung diese Woche in der Silberhöhe

Bereits zum zweiten Mal macht die mobile Tierambulanz von Tierheilpraktiker Christian Ergenzinger Station in Halle (Saale). In Zusammenarbeit mit dem Verein Tierhilfe Rhein-Mosel e.V. bietet Ergenzinger im Rahmen einer deutschlandweiten Hilfsaktion kostenlose medizinische Versorgung für Tiere von obdachlosen oder wirtschaftlich benachteiligten Menschen an.
Noch bis Freitag, den 19. September 2025, steht Ergenzingers umgebauter Rettungswagen, der nun als Tierambulanz dient, täglich von 11 bis 14 Uhr vor dem Gesundheitszentrum Silberhöhe in der Wilhelm-von-Klewiz-Straße 11. Weitere Termine folgen vom 22. bis 26. September im Hof der Wärmestube der Evangelischen Stadtmission Halle e.V. (Steinweg 43) sowie am 29. und 30. September vor dem Quartierbüro der Stadt Halle (Saale) in der Heideringpassage 3, Heide-Nord. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich – jede*r ist willkommen.
Ein zweiter Besuch mit großer Wirkung
„Wir waren schon vor einem Jahr in Halle und haben auf unsere erste Station hin unglaublich viele Anfragen erhalten“, berichtet Christian Ergenzinger. Der 57-jährige Tierheilpraktiker hat einst Tiermedizin studiert, sich dann jedoch für einen naturheilkundlichen Weg entschieden. Das Wissen aus dem Studium kommt ihm heute dennoch zugute. Mit seiner mobilen Praxis versorgt er Tiere, die oft seit Jahren keine tierärztliche Behandlung mehr erhalten haben.
„Es geht uns um eine minimale medizinische Versorgung – das Nötigste, um den Tieren zu helfen und ihnen wieder eine Perspektive zu geben“, erklärt er. Bei Bedarf erfolgt eine Überweisung an lokale Tierärzte.
Behandlung auf vier Rädern
Die mobile Tierambulanz ist erstaunlich gut ausgestattet: moderne Diagnostik, Telemedizin-Module, OP-Überwachung und sogar ein kleines Labor gehören zur Bordausstattung. Finanziert wird das Projekt ausschließlich durch Spenden und Sachmittel von Partnern. So stellte das Gesundheitszentrum Silberhöhe unter der Leitung von Mario Kerzel kurzfristig dringend benötigte Latexhandschuhe zur Verfügung.
Seit Projektstart wurden bereits rund 3.700 Tiere behandelt – davon 60 % Katzen, 38 % Hunde und 2 % andere Tiere wie Kaninchen, Papageien und sogar ein Pferd.
Am Montag in der Silberhöhe standen vor allem Hunde im Mittelpunkt. Trotz Regen bildete sich eine kleine Schlange. Die häufigsten Beschwerden: Zahnstein, Ohrentzündungen, Parasiten, eingewachsene Krallen oder schlecht heilende Wunden. In einem Fall musste ein entzündeter Reißzahn gezogen werden, in einem anderen wurde ein Pilzbefall im Ohr erfolgreich behandelt.
Hilfe mit Herz – und vier Hunden
Ergenzinger selbst reist seit einem Jahr mit seinem umgebauten Rettungswagen durch Deutschland – begleitet von seinen vier eigenen Hunden, die mit ihm im Wohnmobil leben.
„Ich hatte immer ein gutes Leben und weiß, dass es anderen oft nicht so geht“, sagt er über seine Motivation. Jetzt, mit der nötigen Zeit und familiären Rückendeckung, wolle er etwas zurückgeben. „Es geht um meine Lebensbilanz, darum, ein Zeichen zu setzen und vielleicht auch andere zu inspirieren, etwas Gutes zu tun.“
Tierliebe kennt keine soziale Grenze
Ein zentrales Anliegen ist für Ergenzinger auch die soziale Bedeutung von Haustieren. „Hund und Katze sind oft Sozialpartner, gerade für Menschen in schwierigen Lebenslagen. Wenn sie aus Angst vor den Kosten nicht zum Tierarzt gehen, verschlimmern sich die Leiden der Tiere – und irgendwann sehen sich die Halter gezwungen, sie abzugeben. Das wollen wir verhindern.“
Mit seiner Aktion sorgt Ergenzinger dafür, dass Tierwohl kein Privileg bleibt – sondern ein Recht für alle Lebewesen.

Wer sich ein Haustier kauft, ist sich schon bewusst, dass dies mit Kosten, auf Lebzeit des Tieres, verbunden ist.
Wer sich ein Haustier nicht Leisten kann, sollte auch keines haben.
Für viele Menschen sind Haustiere ein Sozialpartner, leider vergessen diese Menschen, dass das Tier in ein Abhängigkeitsverhältnis zum Besitzer steht und kein Partner Ersatz ist.
Gerade Hunde werden oft in viel zu kleinen Wohnungen gehalten, was ganzschöne Tierquälerei ist.
Die Besitzer sind auch immer etliche Stunden auf Arbeit.
Und du weißt genau ob du in nächsten Jahren deine Arbeit noch hast. ?
Oder ,machst du gar nichts, weil es ja schlimmer kommen kann?
@Katrin, natürlich kann niemand seine Arbeitslage voraussehen.
Genau dass muss man aber auch berücksichtigen, wenn man sich dafür entscheidet ein Haustier zu kaufen.
Jeder verantwortungsvolle Haustierbesitzer, sollte genug Geld für sein geliebtes Haustier angespart haben, damit es Medizinisch versorgt werden kann.
Nicht jeder Mensch ist in der Lage wirklich Verantwortung für sein Haustier zu übernehmen.
Angeschafft ist es schnell, aber sich darum Artgerecht zu kümmern, da fehlt es an das nötige Verantwortungsgefühl.
Liebe heißt auch mal zu verzichten und wenn man nicht in der Lage ist sich um sein Tier zu kümmern, dann sollte man verzichten.
Das, was diese Menschen leisten, kann man nicht hoch genug würdigen.
Vielen Dank dafür.
Eigentlich fördert der Mann mit dieser Aktion, das schlechte Verhalten von Menschen, die nicht für ihre Haustiere sorgen möchten.
Viel wichtiger wäre es Haustierbesitzer zu zeigen, wie man Spart, um seine Haustiere im Notfall Medizinisch versorgen lassen zu können.
Ein Haustier ist für viele Menschen ein Halt im Leben. Ganz tolle Aktion!
@Katja, wer ein Tier als Sozialen Ersatz als andere Menschen sucht, hat bestimmt seine Gründe.
Ist es Moralisch richtig, sich eine andere Spezies als Haustiere zu halten, nur weil man sonst einsam wäre?
Ich sage klar NEIN, besonders wenn man kein Geld hat sich um das Tier richtig zu kümmern.