Mahnwache in Halle erinnert an Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 – Zeichen gegen das Vergessen und den erstarkenden Antisemitismus

Mit einer eindringlichen Mahnwache auf dem Marktplatz gedachten am frühen Dienstagmorgen zahlreiche Menschen der Opfer des Hamas-Massakers in Israel vom 7. Oktober 2023. Unter dem Motto „Never Forget“ hatte die Initiative Marsch des Lebens zum stillen Gedenken aufgerufen. Um exakt 5:29 Uhr, dem Zeitpunkt des Angriffs vor zwei Jahren (6:29 Uhr israelischer Ortszeit), wurden Kerzen entzündet.
Die Mahnwache erinnerte an die brutalen Übergriffe auf israelische Zivilisten, als islamistische Terroristen der Hamas in mehrere Kibbuzim und auf das Musikfestival Nova eindrangen. Dabei wurden 1.182 Menschen getötet, hunderte verschleppt, vergewaltigt und als Geiseln genommen – eine Zäsur in der Geschichte antisemitischer Gewalt seit der Shoah.
Im Verlauf der Mahnwache wurden die Namen der Opfer und der noch immer vermissten Geiseln verlesen. Ein Redner betonte, dass noch 48 Menschen als Geiseln im Gazastreifen festgehalten würden – manche seit exakt zwei Jahren. „Die Erinnerung an das Massaker droht zu verblassen. Stattdessen erleben wir weltweit eine alarmierende Welle von Antisemitismus – in Medien, auf Universitäten, auf den Straßen,“ so der Redner. Die Mahnwache sei ein Ausdruck der Solidarität mit Israel – und ein Appell, sich gegen das Schweigen zu stellen.
Kundgebung „Erinnern heißt Kämpfen“ am Nachmittag
Für 17 Uhr ist am Steintor eine weitere Kundgebung angekündigt – diesmal unter dem kämpferischen Motto „Erinnern heißt Kämpfen“. Der zugehörige Aufruf verweist auf eine bedrückende Häufung antisemitischer Gewalt in jüngster Zeit:
In Berlin-Neukölln kursierten in der Nacht zum 1. Oktober Flugblätter, die zu Mordaufrufen gegen Betreiber einer pro-israelischen Gaststätte aufriefen. Zeitgleich wurden in Berlin drei mutmaßliche Hamas-Unterstützer festgenommen – sie hatten bereits Waffen beschafft und Anschläge auf jüdische Einrichtungen geplant. Nur einen Tag später kam es in Manchester (UK) zu einem tödlichen Angriff auf eine betende Gruppe vor einer Synagoge: Zwei Menschen wurden getötet, mehrere schwer verletzt.
Diese Taten sind nur die Spitze des Eisbergs, heißt es im Aufruf. Die Zahl antisemitischer Übergriffe habe in vielen westlichen Ländern „ein erschreckendes Maß erreicht – ohne nennenswerten gesellschaftlichen Aufschrei.“
Weltweite Täter-Opfer-Umkehr und Normalisierung des Antisemitismus
Die Organisatoren der Mahnwache und Kundgebung kritisieren eine „weltweite Täter-Opfer-Umkehr“, bei der Israel für den Terror gegen seine Bevölkerung verantwortlich gemacht werde. Postkoloniale Narrative, so die Redner, würden zunehmend genutzt, um antisemitische Haltungen zu verschleiern.
Besonders alarmierend sei die ideologische Allianz zwischen vermeintlich progressiven Gruppen und islamistischen Strömungen. Auf Demonstrationen marschierten heute Linksextreme, Islamisten, Neonazis und türkische Nationalisten der Grauen Wölfe vereint – verbunden durch offenen Judenhass. Antisemitische Boykotte, Angriffe auf jüdische Geschäfte und Bedrohungen auf Universitätsgeländen nähmen wieder erschreckend zu.
Zudem wachse der internationale Druck auf Israel: Waffenlieferungen würden eingestellt, die Hamas durch politische Anerkennungen gestärkt und israelische Selbstverteidigung dämonisiert, während die Geiseln im Gazastreifen weiter auf Rettung warteten.
Ein Zeichen setzen – bedingungslose Solidarität mit Israel
„Antisemitismus ist kein Randphänomen mehr. Er ist mitten in der Gesellschaft angekommen – oft getarnt, oft geduldet“, mahnt ein Teilnehmer der Mahnwache. Die Veranstaltung sei daher auch ein Appell: „Unsere Solidarität mit Israel ist unverhandelbar und bedingungslos.“
Die Veranstalter rufen dazu auf, wachsam zu bleiben und sich öffentlich gegen Judenhass zu positionieren – gleichgültig, aus welchem politischen oder religiösen Lager er kommt. „Emanzipation beginnt mit Empathie“, heißt es am Ende des Aufrufs. Und mit dem Mut, sich klar zu positionieren – gegen Antisemitismus, für Menschlichkeit und das Gedenken an die Opfer des 7. Oktober.

Keine Frage – der tausenden getöteten Kinder, Frauen und sonstiger Zivilisten durch den völlig unverhältnismäßigen Krieg Israels in Gaza wird natürlich nicht gedacht. Das vor allem fördert weltweit den Judenhaß.
Jedes Volk hat das recht zum Freiheitskampf. ..
Zu sagen „weltweite Täter-Opfer-Umkehr“ klingt nach: Die Welt ist verkehrt! Die einzigen die rchtig sind, sind (laut Bild) acht Hansel auf dem Marktplatz zu Halle an der Saale. Und an diesen Hanseln soll die Welt genesen.
Besser wäre die Überschrift: Wahnmache!
Und vorletzte Woche machen 60.000 Antisemiten ungeniert in Berlin eine Großdemo. Es ist beachtlich, wie falsch die halleschen Gemeinde bei der Feindeinschätzung lag und immer noch liegt.