Halle will 18,3 Millionen Euro Städtebaufördermitteln beantragen: neuer Marktbrunnen, neue Sporthallen in Neustadt und Silberhöhe, Konzept für neue Wohngebiet in Heide-Nord…

Die Stadt Halle (Saale) will 18,3 Millionen Euro an Städtebaufördermitteln beantragen, zu denen 6,2 Millionen Euro an Eigenmitteln hinzukommen. Der Stadtrat soll Ende Oktober über die Maßnahmen beschließen, die Anträge müssen spätestens Ende November gestellt werden. Die größten und herausragendsten Projekte erstrecken sich über die Innenstadt, Halle-Neustadt und die Silberhöhe, mit Schwerpunkten auf Sanierung, Barrierefreiheit und Klimaanpassung.
Große Pläne für Altstadt und Marktplatz
Im Herzen der Stadt sind wegweisende Projekte geplant. Der zentrale Straßenzug des Medizinerviertels, die Forsterstraße, soll für 2,5 Millionen Euro, davon 1,6 Millionen Euro Fördermittel, in den Jahren 2028 und 2029 aufgewertet und barrierefrei gestaltet werden. Dies beinhaltet den Ausbau aller Teileinrichtungen und die Integration von einer oder möglichst zwei Baumreihen. Auch der August-Bebel-Platz erhält eine dringend notwendige Neugestaltung und Ausstattung. Die kleine Grünanlage in der dicht bebauten und stark versiegelten Innenstadt dient als wichtiger Aufenthaltsort, ist aber verschlissen und das Wasserspiel sanierungsbedürftig. Das Vorhaben schlägt mit knapp 220.000 Euro, davon 150.000 Euro Fördermittel, zu Buche und soll 2026 und 2027 umgesetzt werden.
Ein herausragendes Projekt ist der Umbau des Marktplatz-Brunnens für 1,7 Millionen Euro (1,1 Millionen Euro Fördermittel). Die Stadt strebt eine wassersensible und hitzeangepasste Entwicklung an, da die vorhandene Granitsteinpflasterung zur Wärmeinselbildung beiträgt. Die kleine Brunnenanlage im Südwesten soll zu einem barrierefreien, lebendigen Wasserspiel mit spielerischen Elementen umgebaut werden, was die Aufenthaltsqualität steigern und ein neues Kinderspielangebot schaffen soll. Die Planung beginnt 2026, die Fertigstellung ist für 2030 vorgesehen. Zur Rettung des Altbaubestandes in schwierigen Lagen sind 4,25 Millionen Euro Sicherungsmittel für die nördliche Innenstadt vorgesehen. Das Programm wird fortgeführt, da es sich als sehr erfolgreiches Instrument erwiesen hat, um verfallsbedrohte Altbauten für eine Wiedernutzung zu aktivieren.
Kleinere, aber wichtige Maßnahmen betreffen den Spielplatz am Botanischen Garten / Am Kirchtor (140.000 Euro), dessen Sanierung und Aufwertung zur Sicherung von Spielflächen in der unterversorgten Nördlichen Innenstadt beiträgt. Für den Stadtgottesacker ist 1 Million Euro, davon 800.000 Euro Fördermittel, für abschnittsweise Sicherungsmaßnahmen an den baulichen Anlagen vorgesehen, wobei im südwestlichen Bereich mit den größten Schäden begonnen wird. Die Würfelwiese, eine wichtige Naherholungsfläche, wird für 150.000 Euro um ein vollwertiges Basketballfeld und zusätzliche Fitnessgeräte erweitert, um einen Ausgleich für die angrenzenden, mit Spielflächen unterversorgten Wohngebiete zu schaffen. Zudem sind 900.000 Euro für die grundhafte Sanierung der Stützmauer am Universitätsring und 900.000 Euro (720.000 Euro Fördermittel) für die brandschutztechnische Sanierung des denkmalgeschützten Christian-Wolff-Hauses (Stadtmuseum) eingeplant.
Fokus auf Halle-Neustadt und Klimaresilienz
Ein bedeutender Teil der Gelder ist für die Entwicklung von Halle-Neustadt vorgesehen. Hier sind 1.050.000 Euro für das Quartiersmanagement Halle-Neustadt bis 2031 eingeplant. Die Öffentlichkeitsarbeit – Schnellstarter in der Südlichen Neustadt erhält 360.000 Euro (240.000 Euro Fördermittel) zur Aufwertung des Stadtteilimages durch Maßnahmen wie „Biografien“, „Lichtkonzept“ und „Kulinarischer Treff“. Zur Erarbeitung einer langfristig nachhaltigen Quartiersentwicklung sind 20.000 Euro für ein Konzept für das Sport- und Bildungszentrum Neustadt am Bruchsee und 30.000 Euro für ein Konzept für den VII. und VIII. Wohnkomplex vorgesehen. Die Eigentümermoderation Neustadt – Südpark erhält 280.000 Euro (190.000 Euro Fördermittel), um die niedrigschwellige Gemeinwesenarbeit und die Einbindung der Immobilieneigentümer im sozial benachteiligten Südpark zu sichern und auszubauen.
Zwei große Infrastrukturprojekte sind der Ersatzneubau der Neustädter Passage Überführung/Brückenbauwerk (160.000 Euro) aufgrund massiver Schäden und die Verkehrstechnische Erschließung Thaler Weg 11–14 (360.000 Euro), um die Zufahrt neu zu ordnen. Die Freiflächengestaltung VI. WK Umfeld Sporthalle (1,23 Millionen Euro) zielt darauf ab, einen wichtigen Sport- und Aktionsraum im Zusammenhang mit dem „Grünen Band der Generationen“ zu schaffen. Ein innovatives Klimaprojekt ist der Umbau am Myrtenweg (180.000 Euro) zur Dachentwässerung, um Regenwassernutzung für Gartenzwecke und die Entlastung der Kanalisation bei Starkregen zu ermöglichen, ergänzt durch die Schaffung einer klimaresilienten Vegetation und Mulden zur Versickerung.
Der Grünzug im Bereich Kastanienallee/Richard-Paulick-Straße wird mit 2,2 Millionen Euro (1,5 Millionen Euro Fördermittel) als verkehrsfreie Bewegungs- und Aufenthaltszone erhalten und an heutige Nutzungen und Klimaverträglichkeit angepasst. Eng damit verbunden ist die Umfeldgestaltung Campushaus (1,3 Millionen Euro), wo neue Aufenthalts- und Begegnungsflächen geschaffen und der Baumbestand durch schattenspendende, klimaverträgliche Bäume ergänzt wird. Das Zentrenmanagement Neustadt (240.000 Euro) soll die Attraktivitätssteigerung und Belebung des Stadtteilzentrums als „Nebenzentrum“ koordinieren. Die Herstellung eines Grünen Bandes der Generationen im VI. WK, Westteil, wird mit 1,7 Millionen Euro fortgeführt, um das Spielflächendefizit zu reduzieren, generationsübergreifende Aufenthaltsbereiche zu schaffen und eine klimaangepasste Umgestaltung der Flächen vorzunehmen. Ein wichtiges sportpolitisches Ziel ist der Neubau einer Zweifeldsporthalle am Carl-Schorlemmer-Ring für 7,9 Millionen Euro (5,3 Millionen Euro Fördermittel), um die große Nachfrage der Sportvereine zu decken.
Sanierung und Waldumbau in der Silberhöhe
Auch der Stadtteil Silberhöhe wird umfassend bedacht. Hier sind 330.000 Euro für das Quartiersmanagement Silberhöhe von 2026 bis 2031 vorgesehen. Der Umbau und die Sanierung Hanoier Straße 18–37 (3,6 Millionen Euro, 2,5 Millionen Euro Fördermittel) durch die HWG sieht einen Teilrückbau und klimafreundlichen Umbau eines Plattenbaublocks vor. Die Platzgestaltung am Gesundheitszentrum (760.000 Euro) und die südlich angrenzenden Flächen (1 Million Euro) werden umgestaltet, um den Grünflächenanteil zu erhöhen, die Aufenthaltsqualität zu verbessern und zur Klimaanpassung der von Überwärmung betroffenen Silberhöhe beizutragen. Der Bolzplatz am Anhalter Platz (380.000 Euro) erhält eine Erweiterung des Sportangebotes (Tischtennis, Teqball, Calisthenics) und zusätzliche Baumpflanzungen zur Beschattung.
Der Waldumbau Silberhöhe (650.000 Euro) ist ein zentraler Baustein des Projekts Waldstadt Silberhöhe nach dem massiven Bevölkerungsrückgang. Durch Neupflanzungen klimaresilienter Bäume wird die Biodiversität gestärkt, die Nutzung der Grünen Mitte verbessert und die CO2-Bindung erhöht. Ein weiterer wichtiger sportpolitischer Impuls ist der Neubau einer Sporthalle für die Förderschule Astrid Lindgren (7,9 Millionen Euro, 5,3 Millionen Euro Fördermittel), um die Sportsituation im Stadtteil zu verbessern.
Trotz Millionen-Defizit: Die städtischen Aufwendungen im Überblick
Die genannten Projekte sind ein wichtiger Teil der städtischen Investitionen, obwohl der Haushalt der Stadt Halle (Saale) angespannt ist. Bei Einnahmen von 975.705.602 Euro liegen die Aufwendungen bei 1.116.456.768 Euro, was ein Defizit von mehr als 140 Millionen Euro bedeutet. Die Ausgaben decken essenzielle Sanierungs- und Anpassungsmaßnahmen ab, die teilweise unabhängig von den Städtebaufördermitteln erfolgen müssen.
Ein Konzept für das Wohnen am Schafschwingelweg (80.000 Euro) in Heide-Nord soll eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung ermöglichen, um neue Wohnformen und zeitgemäße Wohnungsangebote umzusetzen, die soziale Mischung zu stärken und den Stadtteil für jüngere Menschen attraktiver zu machen. Dabei spielen auch Maßnahmen zur Klimaanpassung, wie die Begrenzung der Flächenversiegelung und die Stärkung der Grünstruktur, eine zentrale Rolle. In der Südstadt sind 6,9 Millionen Euro für Systemanpassungsmaßnahmen in der Südstadt notwendig, um nach dem Abriss von Wohngebäuden die Versorgungsnetze (Wasser und Fernwärme) an den Bevölkerungsrückgang anzupassen. Die Südpromenade wird als Parkanlage und wichtiges Wegenetz in Ost-West-Richtung weiter aufgewertet: Der Osteingang wird für 660.000 Euro aufgewertet und die Wegebeziehungen neu geordnet, während für die Mitte der Südpromenade 500.000 Euro für die Sanierung der Wegeflächen und begleitende Baumpflanzungen vorgesehen sind. Die Stadt setzt somit trotz des Defizits Prioritäten bei der Anpassung der Infrastruktur, der Klimaresilienz und der nachhaltigen Entwicklung ihrer Quartiere.
Den Umbau des Marktplatz-Brunnens für 1,7 Millionen Euro (1,1 Millionen Euro Fördermittel) könnte man sich sparen. Vier Jahre wurde daran „herum repariert“ um danach dieses Ding abzureißen und für viel Geld was neues zu bauen. Klar, die Alkoholiker werden sich in erster Linie darüber freuen, die Bierkühlung ist weiterhin gesichert. In dem Moment, in dem das OA aufgehört hat dort Präsenz zu zeigen, waren die Sitzgelegenheiten mit denen besetzt, die keine kleinen Kinder haben aber dafür „kleine Alkoholfläschchen“ in der Hand. Man sollte das nicht vorhandene Geld mit Bedacht ausgeben und nicht auf Teufel komm raus irgendwas dorthin zu basteln ohne wirkliches Konzept. Für soviel Geld könnte man Sonnensegel anschaffen und für Schatten auf dem Marktplatz sorgen.