Therapieroboter rollt durch das Bergmannstrost-Krankenhaus in Halle
“Wir wollen Innovationsgeber sein”, sagt Dr. Daniel Kuhn, Therapiedirektor im Bergmannstrost in Halle (Saale). Das Krankenhaus hat derzeit einen Roboter für die Lauftherapie als erstes deutsches Krankenhaus im Einsatz. Rund 100.000 Euro kostet “Thery”. Gemeinsam mit der Herstellerfirma wird dieser weiterentwickelt. Er soll die Therapeuten unterstützen, insbesondere zu Uhrzeiten, wo diese nicht im Hause sind – also abends und am Wochenende.
Jan Häßler ist einer der 20 Patienten, die den Roboter schon ausprobieren. Der Höhnstedter wurde bei der Weinlese von einem Traktor überrollt und erlitt einen Beckenbruch. Sein Fazit: “Bedienerfreundlich und recht chic.” Häßler hat in seinem Beruf beim Pumpenbauer KSB auch immer wieder mit Neuentwicklungen von Partnerunternehmen wie ABB und Siemens zu tun. Deshalb sei er auch offen für derartige Projekte
Für Dr. Kuhn ist es auch von Vorteil, dass es keine Hektik gibt, kein Therapeut muss zum nächsten Patienten. Zunächst sei ein Test bis Jahresende geplant, “wir wollen aber verlängern”, kündigt er an. “Denn technische Innovation muss Akzeptanz haben. “
Das neue System kommt beim Gehtraining von Patientinnen und Patienten zum Einsatz, die z.B. nach einer Beinverletzung oder dem Einsatz eines neuen Hüft- oder Kniegelenks zunächst auf Unterarmgehstützen angewiesen sind. Per kamerabasierter Bewegungserfassung kontrolliert der Roboter die Gehübungen und wertet sie in Echtzeit aus. Die Patientinnen und Patienten erhalten ein sofortiges Feedback und können Fehler in der Körperhaltung und dem Ablauf der Bewegung korrigieren.
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