ACE-Parkplatzcheck in Sachsen-Anhalt: 84 Prozent barrierefrei

Im Rahmen der 16. Clubinitiative des ACE wurde in diesem Jahr die Barrierefreiheit von Deutschlands Parkhäusern und -plätzen getestet. Unter dem Motto „Barrierefrei besser ankommen!“ haben die rund 800 Ehrenamtlichen des zweitgrößten Auto Clubs Deutschlands in den vergangenen Monaten insgesamt 2.653 Parkplätze für Menschen mit speziellen Anforderungen unter die Lupe genommen. Allein in Sachsen-Anhalt wurden 102 Parkflächen getestet. In die Bewertung eingeflossen sind insgesamt 15 Kriterien wie die Größe und Kennzeichnung der Parkflächen, aber auch die Erreichbarkeit der Kassenautomaten, die Möglichkeit zum barrierefreien E-Laden und die Beleuchtung der Parkplätze.
Nur wenige Parkflächen nicht barrierefrei
In Sachsen-Anhalt sind lediglich 15 Prozent der untersuchten Parkplätze als nicht barrierefrei durchgefallen. Knapp 38 Prozent erhielten die Note gut, während rund 46 Prozent der getesteten Parkflächen mit sehr gut abschnitten. Spitzenreiter in Sachen barrierefreies Parken ist das Parkhaus „Contipark Altstadt“ in Wernigerode. Auch mit „sehr gut“ ausgezeichnet wurden beispielsweise die Parkhäuser „Rathaus Center“ in Dessau-Roßlau und das in öffentlicher Hand befindliche Parkhaus „Am Winterbergtor“ in Schierke. In Halle kann im Parkhaus „Händelhaus-Karree“ gut geparkt werden. Zum Vergleich: Bundesweit sind mit 36 Prozent über ein Drittel der untersuchten Parkplätze als nicht barrierefrei durchgefallen.
Ilko Keßler, Vorsitzender der ACE-Region Ost, erläutert: „Mit unserer Aktion haben wir die alltäglichen Verkehrsräume für Menschen mit eingeschränkter Mobilität ins Visier genommen, um wachzurütteln und wenn notwendig Barrieren zu beseitigen. Wir freuen uns, dass unsere Parkplatz-Checks der überwiegenden Mehrheit der Parkhäuser die Barrierefreiheit bescheinigen konnten. Mit den Betreibern der Parkhäuser sind wir vor Ort in den Dialog getreten, um Nachbesserungen voranzutreiben. Barrierefreie Orte ermöglichen nicht nur Menschen im Rollstuhl, sondern auch Eltern mit Kinderwagen und Älteren mit Gehhilfen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Denn Menschen sind nie Barrieren, es sind die Orte, die Barrieren darstellen.“
Eltern-Kind-Parkplätze bei 54 Prozent der Tests vorhanden
Nicht funktionierende Fahrstühle, Bordsteine oder Platzmangel können nicht nur Menschen mit Behinderungen, sondern auch Eltern mit Kinderwagen oder Jugendliche mit Gipsfuß vor ungeahnte Herausforderungen stellen. Bei den ACE-Parkplatzchecks in Sachsen-Anhalt verfügten immerhin 54 Prozent der untersuchten Parkhäuser über ausgewiesene Eltern-Kind-Parkplätze. Im deutschlandweiten Vergleich verfügen nur 46 Prozent der analysierten Parkhäuser über solche speziellen Parkflächen.
Nachholbedarf bei barrierefreiem Laden
Wer auf Barrierefreiheit angewiesen ist und ein E-Auto fährt und laden will, hat in Sachsen-Anhalt schlechte Karten: Nur 23 Prozent der untersuchten Parkhäuser verfügen auch über barrierefrei zugängliche Ladesäulen. In Niedersachsen wiesen immerhin 43 Prozent der getesteten Parkhäuser barrierefreie Ladeplätze für E-Autos auf. In Thüringen waren es 40 Prozent. In allen anderen Bundesländern offenbart sich ein deutlicher Nachholbedarf: Die Verfügbarkeit dieser speziellen Parkplätze rangiert in den übrigen Ländern zwischen 11 und 32 Prozent.
Was für ein sinnloser Vergleich, eh! 🙄
Dem würden die Augen ausfallen, wenn er sich mal aufmerksam durch die Gegend bewegen und die wirklichen alltäglichen Verkehrsräume von Menschen mit eingeschränkter Mobilität angucken würde. Zugeparkte Bordsteinabsenkungen, Kreuzungen, Gehwege, Behindertenparkplätze sind weitaus öfter ein Ärgernis als dämliche Parkhäuser. Es wäre doch toll, wenn der Ilko mal hier wachrütteln und sich für die Beseitigung von Barrieren einsetzen würde.