Ausschuss lässt Grünen-Antrag zum Baumerhalt durchfallen
Immer wieder knattert in Halle (Saale) bei Bauvorhaben die Kettensäge. Sei es bei Straßenbauvorhaben, also auch bei privaten Projekten. Die Grünen wollen dem einen Riegel vorschieben. Allerdings hat der Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Ordnung den Antrag mit einem Patt abgelehnt. Die endgültige Entscheidung trifft der Stadtrat.
Im Kern geht es um die Varianten- und Baubeschlüsse, die dem Stadtrat vorgelegt werden. Hier sollen die Planungen so aufgestellt werden, “dass ein möglichst umfassender Schutz des vorhandenen Stadtgrüns (Bäume, Großsträucher, Hecken, Rank- und Klettergehölzen) gewährleistet wird”, heißt es in dem Antrag. Die Stadtverwaltung hält den Antrag für überflüssig – und meint, dass sie das eh schon alles im Vorfeld abprüft.
Man habe den Eindruck, dass bei Bauvorhaben das Thema städtisches Grün hinter runterfalle, meinte Wolfgang Aldag (Grüne). Nötig sei es auch, den Investoren klar zu signalisieren, dass sie keine leere Fläche bebauen, sondern das wertvolle Stadtgrün zu erhalten ist. Beispielhaft nannte Aldag unter anderem die Projekte in der Muldestraße in Halle-Neustadt und bei Gravo-Druck am Reileck. Auf Aldags Äußerung, es liege für Gravo noch gar keine Baugenehmigung vor und trotzdem werde gefällt, entgegnete Baudezernente René Rebenstorf, dass für den ersten Bauabschnitt sehr wohl eine Baugenehmigung vorliege und auch verkehrliche Aspekte betrachtet worden seien.
Simone Trettin von der Stadtverwaltung erklärte, bevor überhaupt ein Planungsauftrag ausgelöst werde, erfolge eine umfassende Prüfung mit der Betrachtung großer erhaltenswerter Bäume. Bevor überhaupt ein Planer aktiv werde, schaue sich die Baumschutzkommission das Gebiet an. In den Planungsunterlagen werde jeder einzelne Baum dargestellt mit den Gründen für eine etwaige Fällung und welche Ersatzmaßnahmen es gebe. Riveufer und Uniring hob Trettin beispielhaft hervor. Ihre Kollegin Jutta Grimmer, in der Stadtverwaltung für den Hochbau zuständig, ergänzte: “wir sind immer daran interessiert die Maßnahmen mit einer maximalen Eingriffsminimierung durchzuführen.”
Gegen den Antrag positionierte sich Andreas Scholtyssek (CDU). Die Entwicklung in der Großstadt sei immer ein Kompromiss, eine Großstadt sei kein Biotop. Scholtyssek: “die Grünen wollen jeden Strauch erhalten, wird wollen die Stadt entwickeln. Sie können nicht jedes Gewächs außerhalb der Baumschutzsatzung schützen.” Auch die Entwicklung von Baulücken, die mit der Zeit zugewachsen sind, müsse man entwickeln können. Ähnlich sah es Alexander Raue (AfD). Zwar wolle man auch die schöne grüne Stadt erhalten, allerdings müsse man auch Investoren in die Stadt ziehen. Und Johannes Menke (Freie Wähler) meinte: “am Ende können wir nirgendwo bauen, weil überall ein bisschen Stadtgrün ist.” Deshalb solle man mit Augenmaß an die Sache rangehen.
Auch eine Großstadt könne ein Biotop sein, sagte Wolfgang Aldag. Es gehe auch nicht darum, jede einzelne Pflanze zu schützen, sondern ein Bewusstsein für die Grünbereiche zu schaffen und den Investoren ein entsprechendes Signal zu senden, dass diese zwar in der Stadt willkommen seien, “aber nicht über drüberpratzen können wie sie wollen.”
und letzte Woche die Krüppel-Birke auf meinem Grundstück 🙂 🙂
Macht doch die Straßenbahn einspurig. Dann ist genug Platz
Es ging im Antrag eben nicht um die Bäume, wie in der Überschrift formuliert, sondern um jegliches Grün. Die Erklärungen der Sadt waren gut nachvollziehbar. Größtes Problem ist die Kommunikation nach außen in die Stadtgesellschaft, wie von mehreren Rednern angemerkt wurde.
Der Antrag war meiner Meinung nach einfach nur überzogen und hatte wahrscheinlich auch mit dem Ärger über das ewige Warten auf eine neue Baumschutzsatzung zu tun.
Er war stets bemüht…. diese Aussage kennt man ja und bedeutet…..Blindgänger!!! So kommt es mir hier auch vor. Natürlich soll nicht jeder Strauch erhalten bleiben. Aber Bäume, die Jahrzehnte Klima überstanden haben sollten es schon wert sein. Wie halbherzig ist das von der Stadt, auf der einen Seite über Klimaveränderungen reden und auf der anderen Seite Bäume abholzen, weil sie einigen Wenigen im Weg sind. Prima Stadtentwicklung, alle Flächen versiegeln.
Tja, wenn der Baudezernent auch gleichzeitig oberster Baumschützer ist, wir immer der Baudzernent durchkommen, als wenn in Halle „der Schafbock zum Gärtner“ gemacht wurde.
CDU und AfD nähern sich immer mehr an. Eine Großstadt sei kein Biotop. Wer sowas raushaut, hat in diesem Posten nichts verloren. Halle war die grünste Stadt Deutschlands. Ich frage mich, wie wir zu der Zeit überlebt haben. Unfassbar, was die Leute alles von sich geben und ohne Rücksicht auf Verluste Gott spielen und die Natur immer weiter kaputt machen.
Chris, es ist wirklich einfach unglaublich traurig, wie schnell Halle in den letzten Jahren sein Gesicht und sein Grün verliert. Selbst das Saaleufer wurde fast komplett zerstört, unzählige Bäume gefällt. Der Gipfel sind derzeit die Abholzungen im geschützten Auenwald Rabeninsel. Ich möchte nicht alle Abholzungen der letzten Wochen in Halle aufzählen. Fakt ist: Wenn die Entwicklung so weiter geht, und die Bäume, die gut mit dem Klimawandel zurecht kommen, gefällt werden, wird in 10, 20 Jahren so gut wie kein Baum mehr stehen. CDU und AFD sind hier in ihrem menschenfeindlichen Agieren wirklich kaum noch zu überbieten. (die SPD ist freilich nicht viel besser)
+ in 10, 20 Jahren
+ so gut wie
Ganz schön „präzise“, deine Untergangs-Prophezeiung. 😉
Bäume pflanzen! Der „Respected Comrade“ Kim Jong Un pflanzt auch Bäume http://www.rodong.rep.kp/en/index.php?strPageID=SF01_02_01&newsID=2022-03-03-0009 , damit sein Volk mal Brennholz sammeln kann, nachdem es die Waldhüter bestochen hat.
‚Tree-planting is due work of all citizens in this land and sacred patriotic work of planting seeds of happiness and shaping the future with their sweat and efforts.“
Natürlich finde ich den Vorschlag der Grünen gut und richtig! Was mich brennend interessieren würde: Was sagt eigentlich Die Linke dazu?
Warum fragst du Die Linke nicht direkt, wenn es dich so brennend interessiert? Meinst du, hier antwortet dir jemand und falls doch, hältst du die Antwort für authentisch? 😂
Der Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Ordnung lehnt einen Antrag ab, der sowohl Klima und Umwelt besser schützen würde! Entweder der Ausschuss muss umbenannt werden oder die Leute müssen ausgetauscht werden.
Nein die Kettensäge muss ran .
Ich stimme zu .
Was wollen die Grünen Schlafmütze? So viele gesunde Bäume wurden in Halle gefällt und jetzt nachdem sie alle tot sind melden sich die Grünen zu Wort. Die können wie nicht gebrauchen, die reden nur und tun gar nichts für unsere Umwelt. Wählt die Grünen endlich ab!