Neustadt Centrum hat mehr Verkaufsfläche und keiner merkt es

Das Neustadt Centrum hat schon seit Jahren mehr Verkaufsfläche, als eigentlich im Vorhaben- und Erschließungsplan genehmigt sind. Am Dienstag hat der Planungsausschuss bei einer Enthaltung der Grünen den Aufstellungsbeschluss zur Planänderung gefasst, allerdings muss auch noch der Stadtrat zustimmen.
Doch bevor der Ausschuss abgestimmt hat, haben sich in der Diskussion noch eklatante Versäumnisse der Stadtverwaltung ergeben. Denn offiziell sind im Neustadt-Centrum nur 14.400 m² Verkaufsfläche zulässig. Tatsächlich wird im Center aber auf 15.766 Quadratmetern verkauft, weil geplante Lager- und Nebenflächen ebenfalls zu Verkaufsflächen wurden. Das hat die Stadtverwaltung nicht einmal selbst gemerkt. Der neue Eigentümer des Centers hatte bereits vor geraumer Zeit die Abweichung bemerkt und die Stadtverwaltung informiert, quasi eine Selbstanzeige gestellt.
Für Kritik im Ausschuss sorgte unter anderem die Tatsache, dass es offenbar keine Strafen gibt. Ebenso kritisiert wurde, dass jetzt sogar die Verkaufsfläche auf 16.000 Quadratmeter festgelegt werden soll, also nochmal 200qm mehr als ohnehin schon derzeit belegt sind, wurde kritisiert. Man werde offenbar auch noch dafür belohnt für etwas, was man seit Jahren falsch gemacht habe, meinte Christoph Bernstiel (CDU). Es werde effektiv nicht kontrolliert. „Jeder kann machen was er will und wir regulieren nach“, so Bernstiel. „Wozu fassen wir solche Beschlüsse, wenn sie nicht eingehalten werden?“ Christian Feigl (Grüne) nannte die Vorgehensweise „höchst merkwürdig“. Erst werde die Rechtsgrundlage durch Schwarzbauten ignoriert und dann knalle man auch noch eine Fläche obendrauf. Seltsam finde er auch, dass erst nach 19 Jahren bemerkt wird, dass die geforderten Bäume nicht gepflanzt wurden, weil Leitungen im Weg waren. „Uns sind 19 Vegetationsphasen entgangen. Die Bäume wären groß heute.“ Uwe-Volkmar Köck (Linke) meinte, geringe Abweichungen wären wohl unproblematisch gewesen, hier gehe es aber um mehr als zehn Prozent. „Das ist ein starkes Stück. Müssen wir jetzt überall nachmessen und prüfen ob alle Bäume gepflanzt sind“, kritisierte er die entstandene Situation. Michael Sprung (CDU) wollte eine amtliche Bestätigung, dass so ein Fall nicht wieder eintritt und dass regelmäßige Kontrollen stattfinden. Für Verwunderung sorgte auch ein Gutachten zu Auswirkungen einer größeren Verkaufsfläche. Denn dafür wurden nicht etwa die knapp 1.400 Quadratmeter, die es derzeit schon illegalerweise zusätzlich gibt, untersucht, sondern die weiteren 200 Quadratmeter, die die Stadt jetzt zusätzlich genehmigen will. Denn 16.000 statt 14.400qm sollen nun offiziell genehmigt werden.
Detlef Friedewald vom Stadtplanungsamt sagte hierzug, ein Center müsse auch leben, Veränderungen müssten machbar sein. Bei der Aufstellung des Einzelhandels- und Zentrenkonzepts sei die nicht genehmigte Fläche schon genutzt gewesen, deshalb habe man diese beim Gutachten nicht heranziehen müssen, sondern nur die 200qm, die nun nochmal obendrauf kommen. Mit der Planänderung könne man nun für das Neustadt Centrum außerdem erstmals Beschränkungen für bestimmte Sortimente festlegen, hob er die Vorteile hervor. Nicht aufgeklärt werden konnte aber, wie es überhaupt zu der eingetretenen Situation kommen konnte. Baudezernent Uwe Stäglin verwies nur auf die mehrfachen Eingentümerwechsel. „Wir können schwer sagen, wann es passiert ist.“ Wichtig sei nun, einen guten Status Quo zu machen. „Sie können es dem jetzigen Betreiber nicht anlasten“, so Stäglin, zumal es auch Versäumnisse der Kommune gab. Bezüglich der immer noch zu pflanzenden Bäume soll nun ein städtebaulicher Vertrag abgeschlossen werden. Dort wird festgelegt, wo und wieviele Bäume gepflanzt werden.
Oh ja, mach ich jetzt auch. Bau mein Haus bisschen größer als erlaubt und lass es mir hinterher genehmigen.
So läuft das heutzutage überall. Ich besetze ein leerstehendes Haus und danach lasse ich mir dann eine Nutzungsvereinbarung genehmigen. Ich parke mein Auto auf einer öffentlichen Grünfläche vor meinem Haus, bis da nichts grünes mehr ist, meckere über den Zustand, und freue mich dann, dass die Stadt das zu einem Parkplatz umdeklariert. Ich besetze als illegal eingereister Ausländer mal eben einen ungarischen Bahnhof und pisse in die Ecken, schon werde ich von Mutti aus „humanitären Gründen“ abgeholt und darf bleiben und später sogar noch meine ganze Sippschaft nachholen.
Man muss anscheinend nur dreist sein und Fakten schaffen, dann stehen einem alle Türen offen.
Nicht nur so, man muß auch ein Arschloch sein. Ihr habt es bewiesen.
Es ging lediglich um die Raumaufteilung in einem Gebäude…
Da wurden ja alle Festlegungen ignoriert.
Sieht so die deutsche Ordnung und Disziplin aus ?
Ist das nicht ein bisschen viel Geschrei um diese Umnutzung von Lagerflächen?
Wofür werden denn Grenzen festgelegt, wenn ein bisschen drüber nicht so schlimm ist. Grade von dir farbspektrum hören wir doch sonst anderes zu Grenzen.
Immer nur, wenn es in den Kram passt.
Es wurde nicht das Gebäude vergrößert, sondern nur vorhandene Flächen anders genutzt.
Du darfst auch dein Wohnhaus nicht einfach als Hochofen nutzen.
Du sagst es! Das Center lebt und hat fast alles vermietet! Da soll man froh sein, dass gute Umsätze auch dem Stadtsäckel zugute kommen. Das Geschrei einiger hier geht gar nicht.
Du setzt voraus, dass etwas dem Stadtsäckel zugute kommt.
Wer kontrolliert eigentlich die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Ausmasse der Verkehrs- und Fluchtwege in den Supermärkten? Ich kann einkaufen wo ich will; die Verkehrswege sind überall mit Warenträger zumindest eingeengt. Zu meiner Zeit kam die Gewerbeaufsicht alle 4 Jahre. Gibt es das überhaupt noch? Weis da jemand etwas?
@ wolfgang
zu ddr zeiten war alles besser.
Andere mussten für solche Vergehen ihre Häuser abreißen….
Nein. Wer? Einfach nur Geschwätz?
Ich musste mein Haus nicht abreißen, als ich Räume umnutzte.
Dann gehörst du zu den privilegierten bürger.
Sei froh und erfreu dich dran.
Nur eben, daß das neustadtzentrum nicht das Eigentum der Handelseinrichtungen ist… Und die verkehrs- und Fluchtwege sind ausreichend, denn es gibt überall noch notgesicherte Türen.
Ich habe übrigens eine allgemeine Frage gestellt, nicht auf das NZ speziell bezogen.
Das prüfen praktisch die, die eingespart worden.
Typisch Halle! Haben die keine anderen Probleme?
Meine Eltern wurden noch gelobt, wenn sie den Plan erfüllt haben, heutzutage ist man Gewinner, wenn man dreist „übererfüllt“ !
Und die Verwaltung hat nichts bemerkt.
Fehlende Übersicht ?