Planungsausschuss mit „Bauchschmerzen“ für neues Einkaufszentrum in Ammendorf

Mit einigen „Bauchschmerzen“ hat der Planungsausschuss am Dienstagabend bei drei Gegenstimmen einen wichtigen Beschluss für das geplante Einkaufszentrum auf dem Areal des alten Straßenbahndepots in der Merseburger Straße gefasst. Stimmt auch der Stadtrat zu, wird der vorhabenbezogene Bebauungsplan ausgelegt. Bereits im Januar hatte der Stadtrat die Auslegung der geplanten Änderung des Flächennutzungsplans beschlossen.
Es gebe einige zu kritisierende Punkte, meinte Thomas Schied (Linke). So sei das Areal hauptsächlich für Kunden ausgelegt, die mit der Straßenbahn oder dem Auto kommen. Diese könnten auch gleich etwas weiterfahren zum neuen Globusmarkt, der an der Dieselstraße entstehen können. Die Situation habe sich dadurch geändert. Das sieht auch Christian Feigl (Grüne) so. DerUmzug von Globus zur Dieselstraße habe große Auswirkungen. Zudem gebe es im direkten Umfeld kaum Anwohner. Auch gehe Fläche für das produzierende Gewerbe verloren. Für Baudezernent Uwe Stäglin ist dies kein Problem, es gebe einen Unterschied zwischen einem SB-Warenhaus und einem Nahversorger. Zudem gebe es sehr wohl Anwohner. Auf die Frage von Christoph Bernstiel (CDU), welcher Drogeriemarkt sich hier ansiedeln wird, verwies Stäglin darauf, dass es hierzu noch keine Festlegungen gibt.
Die ersten Überlegungen gab es bereits vor sechs Jahren. Der Stadtrat hatte aber damals keine Zustimmung erteilt. Insgesamt drei Gebäude sollen nun entstehen. In einem Gebäude werden ein Supermarkt, ein Backshop und ein Café untergebracht, in einem weiteren ein Drogeriemarkt. Für den dritten Bau ist laut Planung ein weiterer “Einzelhandelsbetrieb mit ergänzenden, nahversorgungs- und nicht, zentrenrelevanten Angeboten” vorgesehen. Insgesamt 50 Arbeitsplätze sollen entstehen.
Durch das Einkaufszentrum könne die “Nahversorgungssituation insbesondere für die Anwohner in Ammendorf, Radewell und Osendorf quantitativ, vor allem aber auch qualitativ” verbessert werden, argumentiert die Stadt zu verbessern. Durch die Lage an der Merseburger Straße sei der Standort mit PKW gut erreichbar, ebenso mit Bussen und Straßenbahnen. Zudem könne der Stadteingangsbereich städtebaulich aufgewertet werden, weil das alte Depotgelände nachgenutzt wird.
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