Berlin benennt Straße nach afrikanischem Gelehrten – der hat in Halle studiert

Viel wurde in den letzten Wochen über die „Mohrenstraße“ in Berlin diskutiert. Die Straße wird nun umbenannt, das hat die Bezirksverordnetenversammlung (BW) beschlossen. Als Namensgeber dient Anton Wilhelm Amo. Er war der erste promovierte afrikanische Philosoph in Europa, hat im 18. Jahrhundert unter anderem in Halle studiert, geforschte und gelehrt.
Doch in Halle selbst gibt es bislang keine Straße, die nach ihm benannt ist, auch wenn kürzlich in einer Nacht-und-Nebel-Aktion die Schilder der Emil-Abderhalden-Straße überklebt worden sind. In der Vergangenheit gab es auch schon Bemühungen, die Straße offiziell nach Amo zu benennen iúnd den Namen Abderhalden zu tilgen. Denn Abderhalden war Mitglied im NS-Lehrerbund, hat 1934 den Wahlaufruf „Wissenschaftler hinter Adolf Hitler“ unterzeichnet und verantwortete in seiner Zeit als Präsident der Leopoldina den Ausschluss jüdischer Mitglieder. Abderhalden sah eine Sterilisierung von „erblich belasteten“ Menschen als notwendig an. Er forderte eine „rassisch reine“ Gesellschaft und. Behinderte waren für ihn nur „Ballastexistenzen“ ohne Lebensanspruch.
Anton Wilhelm Amo (vermutlich 1700 bis 1759) hat einen ungewöhnlichen Lebenslauf: Im Kindesalter wurde er als Sklave an den Hof Anton Ulrichs von Braunschweig-Wolfenbüttel verkauft. Dort erhielt er zunächst Privatunterricht, später immatrikulierte sich an der Universität Halle für ein Studium der Philosophie und der Rechtswissenschaften. 1729 wurde Amo in Halle mit einer Arbeit über die Rechte der verkauften Sklaven in Europa promoviert. In Wittenberg schrieb er 1734 eine zweite Dissertation über das „Leib-Seele-Problem“. Danach lehrte der Philosoph an den Universitäten Halle, Wittenberg und Jena. 1748 kehrte er vermutlich aufgrund rassistischer Anfeindungen nach Ghana zurück. Von den Schriften Amos sind heute nur zwei Texte überliefert: seine Wittenberger Arbeit zur Philosophie des Geistes und eine Art Lehrbuch zur Logik und Erkenntnistheorie. In Halle erinnert ein Denkmal auf dem Uniplatz an ihn. Es wurde 1965 von Gerhard Geyer geschaffen.
Halle tut sich (wieder mal) schwer! Da war die Bundeshauptstadt mal schneller als die Provinz!
Was soll dieser suggestive Kommentar? Halle hat keinen Grund, sich mit irgendeiner anderen Stadt im vorauseilenden Gehorsam zu messen.
Halle hätte doch einen Grund, da Amo hier studierte und unterrichtete. Warum also nicht schon vor Berlin einen entsprechenden Straßennamen in Halle (Saale)?
Was hat man denn gewonnen, wenn man der/die erste ist?
Die Diskussion zu Abderhalden, die Enrico hier wieder versucht zu eröffnen, ist veraltet. Alle Vorwürfe zu Abderhalden sind gutachterlich wiederlegt worden. Das glatte Gegenteil insbesondere zum angeblichen Ausschluss der jüdischen Mitglieder zu NS-Zeiten ist wiederlegt. Daher kam es nicht zur Umbennung im Stadtrat der Abderhalden-Straße. Abderhalden hat mit Bleistift in der Mitgliederliste die jüdischen Mitglieder durchgestrichen, um das Regime ruhigzustellen und die Leopoldina seine Unabhängigkeit behalten konnte. Mit dem Untergang des NS-Regine hat Abderhalden die durchgestrichenen wegradiert. Die jüdischen Mitglieder waren dank Abderhalden nie ausgeschlossen, ein großer Verdienst dieses Mannes. Er hat damit Mut bewiesen und sich in erhebliche Gefahr gebracht.
Die straße wurde erst zu DDR-zeiten so benannt. ich kann mir nicht vorstellen, daß damalls eine Straße nach Jemandem mit NS_Vergangenheit benannt wurde, soch dazu in der Sovjetzone. Bei bundeswehrkasernen soll sowas häufiger vorgekommen sein.
Als ex-hallunke mag ich einfach sagen: es ist eine Schande, dass es weder in Wolfenbüttel und Braunschweig, noch in Halle und Jena es eine Straße gibt, die nach ihm benannt ist. Es ist schade, dass seine erste Doktorarbeit in Halle verschollen ist, nun, die Idee, dass alle Menschen gleich seien, … nun ja… …
Und ich habe eine schöne Story ( selbst erlebt) über den Schöpfer Gerhard Geyer,der die abgebildete Plastik schuf. Kann ich die hier kundtun, Enrico?
Beim Nachbarn hatte ich eine eigene Rubrik und konnte manches, was mir auffiel oder einfiel, was erheiterte oder zum Nachdenken anregte, einfach aufschreiben. Das vermisse ich auf dieser Webseite oder habe ch es nur noch nicht gefunden?
Ich stelle die Frage hier, weil du nie erreichbar bist bzw. ich ein feedback vermisse. Sorry- oder tut mir leid in unserer Muttersprache.
Wieso schreibst du denn nichts mehr in deiner eigenen Rubrik beim Nachbarn?
Schreib doch einfach mal beim Nachbarn, dass du jetzt auch hier schreibst.
Das hat sie schon vor Jahren. Du bist nicht up-to-date.
Schreibt sie nicht mehr beim Nachbarn? Und was ist denn der Grund dafür, dass sie jetzt hier schreibt?
Sie, also ich, schreibt z.Zt. nicht beim Nachbarn und der kennt die Gründe. Hier, beim Nachbarn vom Nachtbarn, sollten sie nicht von Interesse sein. Sollte der Nachbar seine Ansichten korrigieren, werde ich wieder beim Nachbarn schreiben und auch nach wie vor auch ab und an hier, Jedoch tarnte ich mich hier als Ulrike und wurde doch mit
Elfriede angeredet.
(Achtung Verbrecher: Auch Tarnung schützt nicht vollständig vor Entdeckung!! 🙂 ) Daher outete ich mich…
Eigentlich hatte ich hier eine Antwort von Enrico erwartet, aber EHE.
Das versteht ihr nicht? Heute wird doch alles abgekürzt und EHE ist eine Abkürzung für die lateinische Weisheit „Errare humanum est“.
Wie wäre es mit Boudicca Boulvevard, Vergingetorixplatz oder Hermannsgasse/Arminiusplatz, etc.? Hat unsere eigene Kutlur keine lokal relevanten Namen zu bieten? Stattdessen klopft sich wieder jemand auf die Schulter, tausende Euro Steuergeld zu verpulvern, um ein paar SJW PC-Punkte abzustauben. Ach, wie divers wir wieder sind. Aber das kennt man von Berlin ja.
Die lokale Relevanz einer Boudicca oder eines „Vergingetorix“ ist sehr zu bezweifeln, im Gegensatz zu der eines Dr. Amo.
Ich halte nichts davon Straßen umzubenennen, so ein Quatsch. die Straßennamen haben doch alle ihre Bedeutung und wem sie nicht gefallen kann ja nach Afrika umsiedeln.
Wem die Umbennungen nicht gefallen, kann das übrigens auch. Malaria-Prophylaxe nicht vergessen!
Na dann übe schon mal. Im Fall der Fälle wird sowas schnell umgesetzt! Spinner!
Nun, ich denke die Deutsche Historie zu Kennen. Welcher Ahn von uns,( für dessen handeln, denken, tun wir NICHT verantwortlich sind) was getan, oder unterlassen hat ist hier unerheblich.zer a
Relevant ist doch eine Simple Straßen, Oder wie in Berlin U-Bahnhaltestellebenennung.
Ich habs nicht recherchiert, aber ich kann mir nicht vorstellen das es irgendwo in AFRIKA eine
Thomas Münzer Allee gibt oder einen Lutterweg.
Deutsche Straßen müssen gewiss NICHT nach irgendwelchen Fremden, Egal woher benannt werden.
Absolut unsinnige Diskussion.
Wir können natürlich die Magistrale auch zum Ho-Chi-Minh- Pfad erklären oder zur Abel und Kain Chaussee..
Ich habs recherchiert und nach wenigen Sekunden eine Luther Street in Lagos, Nigeria gefunden. Dabei waren Thomas Müntzer und Martin Luther nie in AFRIKA.
Kann denn nicht auch ein Straßenname eine Mahnung enthalten? Wir bauen viele Mahnmale um düstere Zeiten in Erinnerung zu halten.
Zukünftig müsste wegen dem Dieselfeinstaub auch die Dieselstraße umbenannt werden, oder die Taubenstraße, wegen Behinderungsverherrlichung? Schlimm genug eine gewachsene Sprache mit Genderfizierungen zu verschlimmbessern. Männlich, weiblich, homosexuell, bisexuell, objektophil – wann ist denn mal genug? Normale einfache Sprache der Bevölkerung wird von Politikern mittlerweile nur noch als Hass und Hetze wahrgenommen. Sieht man mal ihren Abstand und Verfremdung zur Gesellschaft. In 10 Jahren ist sprechen nur noch mit einem abgeschlossenen Jurastudium möglich? Echt jetzt?
Die Taubenstraße ist bereits seit fast 10 Jahren umbenannt. Schön aufgepasst. Mit Hören hatte sie aber nie zu tun, auch nicht mit Vögeln (in jeglicher Beziehung).
Und sie wurde – natürlich – nach einen „Social Justice Warrior“ benannt. 😛
Es wäre für mich interessant zu erfahren, was die Bezeichnung „Taubenstr.“begründete.