„Kommt allzeit gut über den Asphalt“: 200 Teilnehmer beim Bikergottesdienst in Halle-Mötzlich

Man kann schon von einer Tradition sprechen: der Verein “Wir für Mötzlich” hat am Samstag zum mittlerweile 17. Mal einen Bikergottesdienst in der St. Pankratiuskirche in Mötzlich durchgeführt. Blank geputzte Maschinen knatterten durch den kleinen halleschen Ortsteil. Nützlich waren Harley-Davidsons dabei, aber auch Marken wie Suzuki, Honda und BMW, sogar zwei Simson – eigentlich ja Mopeds – waren mit am Start. Auch eine MZ Etz 250 war dabei.
„Kommt Allzeit heil über den Asphalt“, sagte Pfarrer Andreas Tschurn in seiner Predigt. Auch er ist Biker, “Motorrad-Pfarrer stand auf seiner Kluft. Er freue sich, was hier auf die Beine gestellt wurde. “Genau so geht Bikertreffen”, sagte er.
“Gott, du bist mit uns unterwegs. Du bist dabei, wenn der Weg zum Ziel wird. Schenkst uns Freude am Fahren”, hieß es in der Fürbitte. “Gott, wir bitten dich für uns Motorradfahrer: bewahre uns auf all unseren Wegen und schenke uns die nötige Vernunft, die wir beim Motorradfahren brauchen. Lass uns unsere eigenen Fähigkeiten und auch die unserer Maschinen jederzeit richtig einschätzen, damit wir nicht zu Opfern des Straßenverkehrs werden oder andere gefährden.”
Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von der Band “Quo Vadis”. Die brachte die ganze Kirche zum Klatschen und Mitsingen beim Gospel “This little light of mine”. Im Anschluss an den Gottesdienst zündeten die Biker an der Osterkerze kleine Kerzen an, um sie am Taufstein aufzustellen, um so ihrer verunfallten oder gestorbenen Kameraden zu gedenken. Die Kollekte geht an den Verein zur Förderung krebskranker Kinder.
Nach den Segensworten ging es dann ruf auf die Maschinen. Ziel war diesmal die Schachtbaude Pannenkoek am Muldestausee. Dort haben die Biker schon einmal Station gemacht und wurden herzlich empfangen. Wichtig ist auch, dann man dort alle Biker mit Essen und Getränken versorgen kann, sagte ein Vertreter vom Verein “Wir sind Mötzlich”, denn viele gastronomische Einrichtungen winken auch ab mit Blick auf den Personalmangel.
Allerdings hat auch beim Bikertreffen die Corona-Pandemie einer Rolle gespielt. Denn in den beiden Jahren vor dem Ausbruch des Krankheit und der folgenden Einschränkung sind es jeweils mehr als 400 Biker gewesen.





























Ich sollte vielleicht vorausschicken, dass ich selbst katholisch bin und mir daher jegliches „Christenbashing“ fremd ist, wie es etwa von sich für besonders „progressiv“ haltenden Linken praktiziert wird (die andererseits aber jegliche, auch noch so berechtigte Kritik z.B. am Islam sofort als rassistisch brandmarken).
Leider empfinde ich diese Bikergottesdienste nur als eine PR-Aktion vor allem der evangelischen Kirche; einer dieser zahlreichen zweifelhaften Versuche, Randgruppen (oder sagen wir mal eher weniger kirchenaffine Gruppen) in die Kirche einzubinden um den Preis, eher konservative Gläubige dauerhaft zu verprellen. Derartige Versuche haben die evangelische Kirche in Deutschland in der Vergangenheit nur zu einem „Markt der Beliebigkeiten“ (anything goes…) gemacht und der Mitgliederschwund hält jedenfalls seit Jahrzehnten unvermindert an. Wäre es daher vielleicht mal für evangelische Pastoren gut, sich weniger in der Randgruppenseelsorge, der Friedens- und Antiatomkraftbewegung, der Asylpolitik o.ä. zu verzetteln und sich stattdessen um die eigentliche Glaubensvermittlung zu kümmern? Um es noch einmal zu betonen: Motorradgottesdienste gibt es schon seit Jahrzehnten und sie haben nichts, aber auch gar nichts bewirkt, außer eben konservative Gläubige zu verprellen, während die Einbindung kirchenferner Gruppen nicht gelungen ist. Die Veranstaltung mag für alle Beteiligten ein großartiges Gemeinschaftserlebnis sein, aber damit hat es sich auch schon.
(Ich könnte jetzt noch über persönliche Erlebnisse aus meiner Jugendzeit mit diesen versoffenen und gewalttätigen Rockertypen – die trotzdem immer wieder genügend Dummweibchen gefunden haben, die solche Typen auch noch toll fanden – berichten,mit denen die hier an diesem Gottesdienst teilnehmenden „Biker“ selbstverständlich niemals nicht etwas zu tun hatten oder haben, die überhaupt nicht christlich geprägt waren, aber ich lasse das lieber….)
Dem stimme ich uneingeschränkt zu!
Es kann nicht sein, dass eine kleine, radikale Minderheit, die letztlich nur zum Privatvergnügen mit ihren lauten Motorrädern die Mitmenschen ärgert und die Umwelt zerstört, derart auf ein Podest gehoben wird.
Fortschrittlich wäre es, diese sinnlose Motorradfahrerei ein- für allemal zu verbieten!
Hat dir dein Pfleger Zugang zum Internet erlaubt?
Dem schließe ich mich an! Genauso wie die private Spaßfliegerei von Oppin aus.
Hi ich bin nicht kirchlich, aber links eingestellt, würde mich sogar politisch grün sehen. Trotzdem finde ich es sehr menschlich, das sich hier Leute treffen um für das nächste Jahr ihren Segen für eine gute Fahrt zu bekommen. Mich stört daran gar nichts, die Kollekte ist für einen guten Zweck. Wo ist dein christlicher glauben! Hat Jesus nicht jeden Menschen geliebt?
Ob in Mötzlich der Gottesdienst für die potentiellen Organspender stattfindet oder nicht, hat keinerlei Einfluss auf die Gottesdienstbesucher auf dem Hasenberg oder in der Marktkirche oder sonst wo in der Stadt.
Ich finde es gut, wenn sich die Seelsorge auf die individuellen Bedürfnisse verschiedener Menschen einstellt, und fände es noch besser, wenn auch jemand von der katholischen Kirche mitgewirkt hätte.
Beide Kirchen haben leider kaum Angebote für die „einfachen“ Erwachsenen, die im Berufsleben stehen; es gibt zahlreiche Angebote für Senioren sowie Kinder und deren Eltern, aber sonst sind die Bedürfnisse zu individuell, um sinnvoll attraktive Angebote zu entwickeln.
Biker Rocker
Hast du deine Jugendzeit vielleicht im Knast verbracht? Ich fahre durchgängig seit über 35 Jahren, ohne Colour, und kenne neben hauptsächlich ganz normalen Familienvätern und -müttern solche von dir beschriebenen Charaktere maximal aus der Clubszene. Hier sind aber eher weniger „echte“ Biker zu finden, sofern man nicht die aus dem TV und Springerpresse propagierten Attribute als Maßstab nimmt und sie „Rocker“ betitelt, so wie es bei dir aber den Anschein hat. U-Boot-Christen gibt es quer durch die Gesellschaft (tauchen 1x im Jahr zu Weihnachten in der Kirche auf). Hier sprichst du doch auch nicht vom Versagen der (auch katholischen) Gottesdienste, obwohl es die schon seit Jahrthunderten statt Jahrzehnten gibt und die Mitgliederzahlen trotzdem fallen. Beide Konfessionen haben aus verschiedenen Gründen in der Vergangenheit aktiv zum Mitgliederschwund beigetragen, aber das ist ein anderes Thema. Die paar Motorradfahrer haben damit jedenfalls nichts zu tun.
Ich bin Rocker.
Ich trage Kutte.
Ich bin seit über 35 Jahren in der MC Szene unterwegs. Bin 2000 in „good standing“aus Gesundheitlichen Gründen aus einem großen MC ausgeschieden und fahre seither mit den Farben einer kleinen Vereinigung, die kein MC ist, so viele Kilometer wie möglich im Jahr.
Ich mache mich gerade.
Ich lebe mein Leben.
Ich halte mich freiwillig an Regeln.
Respekt, Aufrichtigkeit und Loyalität gehört für mich zur Lebenseinstellung.
Ich behandle jeden so wie ich selbst behandelt werden will.
Ich gehe arbeiten, zahle Steuern, meide den Alkohol und Drogen sind und waren bei mir in meinem ganzen Leben überhaupt kein Thema.
Ich hasse Waffen.
Ich hasse Gewalt, aber bei Idioten die sich an Schwächeren vergreifen, halte ich voll dagegen.
Mich nerven Typen, die sich so ähnlich wie Rocker kleiden, mitunter sogar schaffen, in echten MC unterzukommen. Die sich oft aber aus kriminellen Motiven zusammentun und von denen aber kaum einer ein Motorrad fährt.
Das sind keine Rocker.
Ich Hasse Intoleranz, Wichtigtuer und armselige Gestalten, die alles was sie zu glauben wissen , lediglich aus der BLÖD Zeitung haben, die zu bequem ,zu faul oder zu blöd sind eigenständig zu denken und anderen Leuten einfach nur auf die Nüsse gehen.
Ich bin ohne Konfession. Ich bleibe auch Heide. Mein Leben, meine Regeln.
Ich gönne mir das Recht auf meine eigene Meinung.
Ich respektiere alle Menschen, die an einen oder mehrere Götter glauben.
Es ist mir dabei egal ob dieser Mensch aus der christlichen Glaubensgemeinschaft kommt, oder Jude ist, oder Moslem, oder Bhuddist…..oder…oder.
Auch ein Pastafari, ein Anhänger des fliegenden Spaghettimonsters, ist mir als Gesprächspartner oder Reisebegleiter willkommen und verdient Respekt.
Dieser Mensch kann gern seine Ansichten mit Leidenschaft vertreten und trefflich mit mir diskutieren, die entsprechenden Fragen nach dem Universum, dem Leben und allem beantworte ich generell mit der einzig möglichen Antwort. 42!
So lange dieser Mensch niemals den Respekt vor anderen Menschen verliert, ist er oder sie mir herzlich willkommen.
Der erste Kommentar ist für mich ehrlich gesagt ein armseliger Erguss angefüllt von Intoleranz und Engstirnigkeit. Respektlos, hasserfüllt und Gott behüte alle Katholiken vor derart Mitmenschen in ihren Reihen.Das hat nichts mit der von der Kirche propagierten Weltoffenheit und Toleranz zu tun.
Übrigens…der erste christliche Bikergottesdienst mit einer Weihe von mir und meiner Maschine fand 1990 durch einen katholischen Priester im bayrischen Trauchgau im Ostallgäu statt. Der letzte christliche voriges Jahr in Tornau.
Dazwischen liegen viele andere Begegnungen mit religiösen Würdenträger und mannigfaltigen Weihen die mir und meinem Motorrad eine gute Fahrt und Glück auf allen Wegen wünschten, über die ganze Welt verteilt.
Ich wünsche allen Jungs, Mädels und Kindern die heute in Tornau dabei waren, allzeit gute Fahrt und Glück auf allen Wegen.
„Ich wünsche allen Jungs, Mädels und Kindern die heute in Tornau dabei waren…“
Tornau, Mötzlich…alles dasselbe…
Ich kam gerne als Pfarrer nach Halle Mötzlich, um mit vielen Motorradfahrerinnen und Motorradfahrern Gottesdienst zu feiern. Sowohl der Ortsverein wie auch die Kirchengemeinde sind sehr engagiert und lassen den Tag zum Erfolg für alle werden. Warum Motorradgottesdienst? Das muss jeder und jede für sich selbst entscheiden – alle sind herzlich eingeladen. Da steckt keine „Strategie“ der Kirche dahinter. Neben meinem normalen Dienst als Pfarrer in Leuna macht es mir schlicht und einfach Freude, Gottesdienst und Gemeinschaft unter Bikern zu erleben und meinen Teil dazu beizutragen. (Dafür bekomme ich weder einen Dienstauftrag noch extra Geld von meine Kirche – ist mein Vergnügen) Wer hierfür kein Verständnis hat, darf uns Biker trotzdem gerne unser Ding machen lassen…