Corona-Lernrückstände: GEW Sachsen-Anhalt fordert gute Konzepte und auskömmliche Finanzierung
Die wochenlange Schließung der Schulen wegen der Corona-Krise hat zu erheblichen Lernrückständen geführt. Und die können aus sich der Lehrergewerkschaft GEW Sachsen-Anhalt nur durch gute Konzepte und eine langfristig gesicherte Finanzierung reduziert werden.
Das Bildungsministerium Sachsen-Anhalt sollte deshalb entsprechende Pläne mit dem Bund und den Kommunen abstimmen und verbindliche Zusagen so schnell wie möglich auf den Weg bringen. Die laufenden Sondierungs- und Koalitionsgespräche sowie eine mögliche Neubesetzung des Ministerinnenpostens könnten sonst Verzögerungen bis weit in die Sommerferien hinein bedeuten und wären erneut verschenkte Zeit für die Schülerinnen.
Durch die Corona-Pandemie haben Schülerinnen und Lehrkräfte drei Schulhalbjahre im Ausnahmezustand erlebt. Dabei konnten die üblichen Lernfortschritte nur bedingt erarbeitet und kontrolliert werden. Es ist deshalb jetzt umso wichtiger, einen klaren und längerfristigen Fahrplan zu entwickeln, wie Lernrückstände abgebaut werden sollen. Bisher reichen die Überlegungen und Finanzierungszusagen nur bis zum Beginn des kommenden Jahres. Eva Gerth, Vorsitzende der GEW Sachsen-Anhalt, sagte dazu heute in Magdeburg: „Auch vor der Pandemie war die personelle Lage an den Schulen im Land äußerst angespannt. Unter diesen Bedingungen alle Rückstände innerhalb eines halben Jahres aufzuholen, wird nicht gelingen. Vor allem dürfen die Verantwortung und die Belastungen nicht einseitig auf den Schulen und Lehrkräften abgeladen werden.“ Vielmehr müssten Schulen und Schulträger in ein breites Netzwerk eingebunden werden, in dem allgemeine und vor allem eine individuelle Unterstützung für allen Schülerinnen gut organisiert werden kann.
Die örtliche Jugendhilfe, Schulsozialarbeiterinnen, soziale Dienste und externe Partnerinnen sollten frühzeitig in solche Kooperationen eingebunden werden. Die zusätzlichen Mittel, die Bund und Land zur Verfügung stellen, müssen für die Stärkung der Schulen verwendet werden. Diese brauchen zusätzliches Personal, Zeit für Organisation und Absprachen und eine bessere Ausstattung. Dafür müssten den Schulen aber dringend mehr Verwaltungsassistentinnen an die Seite gestellt und langfristige Finanzierungszusagen ausgesprochen werden. Nur so könnten dauerhaft Instrumente geschaffen werden, die es den Schulen ermöglichen, Angebote entsprechend der Stundentafel zu erteilen und gleichzeitig möglichst viel individuelle Förderung anzubieten. „Ministerium und amtierende Landesregierung sind trotz des Überganges jetzt gefragt, personelle und finanzielle Kontinuität an den Schulen zu sichern. Mit halbherzigen Aktionen und Finanzierungsvorbehalten drohen nur immer wieder neue Lücken, die Schülerinnen, Eltern und Lehrkräfte auch mit dem größten Engagement nicht schließen können“, erklärte Gerth weiter. Die GEW habe sich mit einer entsprechenden Stellungnahme zuletzt an das Bildungsministerium gewandt und ihre Vorschläge eingebracht. Jetzt seien Ministerium, Bund und Kommunen am Zuge, für die Schüler*innen, Schulen und Lehrkräfte Klarheit und Perspektiven zu schaffen.
Aber bitte bitte keine Sommerschule. Die armen Lehrkräfte sind sonst alle Burnoutkandidaten