Halle (Saale) und Saalekreis haben die höchsten Lohnkosten in Sachsen-Anhalt

Der Saalekreis (39 355 Euro) und die Stadt Halle (Saale) (39 286 Euro) haben die höchsten Lohnkosten in Sachsen-Anhalt. Die niedrigsten Werte hat der Landkreis Mansfeld-Südharz (33 307 Euro). Der Landesdurchschnitt liegt bei 37 090 Euro, hat das Statistische Landesamt ausgerechnet zu den Arbeitnehmerentgelten und Bruttolöhnen und -gehältern.
Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilt, zählten auch die kreisfreien Städte Dessau-Roßlau (38 767 EUR) und die Landeshauptstadt Magdeburg (39 127 EUR) sowie der Landkreis Börde (37 137 EUR) zu den Regionen Sachsen-Anhalts, in denen die Lohnkosten über dem Landesdurchschnittswert von 37 090 EUR lagen. Maßgeblich beeinflusst wird die Höhe der Lohnkosten durch die wirtschaftliche Struktur.
So dominierte im Saalekreis und im Landkreis Börde das Produzierende Gewerbe, jeweils rund 1/3 der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren hier tätig. Bedingt durch einen größeren Anteil der Vollzeitbeschäftigung und eine stärkere tarifliche Bindung lag im Produzierenden Gewerbe ein höheres Einkommensniveau vor als durchschnittlich in den Dienstleistungsbereichen. In den 3 kreisfreien Städten resultierten die hohen Lohnkosten vor allem aus den überdurchschnittlichen Einkommen im Wirtschaftsbereich Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung, Gesundheit, private Haushalte. Da hier jeweils mehr als 40,0 % der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschäftigt waren, lag strukturell gesehen in den 3 kreisfreien Städten das größte Gewicht auf diesem Wirtschaftsbereich. Die niedrigsten Lohnkosten 2019 wiesen die Landkreise Mansfeld-Südharz (33 703 EUR), Altmarkkreis Salzwedel (34 395 EUR) und Wittenberg (35 081 EUR) aus.
Der Landkreis Jerichower Land verzeichnete 2019 mit 4,7 % den landesweit höchsten prozentualen Zuwachs der Lohnkosten. Dabei nahm die Summe der gezahlten Arbeitnehmerentgelte (+5,4 %) prozentual stärker zu als die Anzahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (+0,7 %). Der zweithöchste Anstieg mit 4,4 %, der für den Altmarkkreis Salzwedel ermittelt wurde, ging einher mit einem Rückgang der Arbeitnehmeranzahl (-0,6 %) bei gleichzeitigem Anstieg der gezahlten Entgelte (+3,7 %).
Ebenfalls über dem Landesdurchschnitt von 3,7 % entwickelten sich die Lohnkosten im Burgenlandkreis, im Landkreis Harz, im Salzlandkreis und in der kreisfreien Stadt Halle (Saale).
Von dem insgesamt in Sachsen-Anhalt geleisteten Arbeitnehmerentgelt in Höhe von 34,2 Mrd. EUR entfiel mit 11,2 Mrd. EUR rund 1/3 auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den kreisfreien Städten, davon allein 5,0 Mrd. EUR auf die Landeshauptstadt Magdeburg. Zu den Landkreisen mit den höchsten Anteilen am Arbeitnehmerentgelt 2019 gehörten der Saalekreis (3,1 Mrd. EUR), der Landkreis Harz (3,0 Mrd. EUR), der Salzlandkreis (2,6 Mrd. EUR) und der Landkreis Börde (2,5 Mrd. EUR). Die regionale Entwicklung des Arbeitnehmerentgeltes lag zwischen einem Zuwachs von 5,4 % im Landkreis Jerichower Land und 2,1 % im Landkreis Mansfeld-Südharz.
Das Arbeitnehmerentgelt (Inland) umfasst sämtliche Geld- und Sachleistungen, die den innerhalb eines Wirtschaftsgebietes beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern aus den Arbeits- oder Dienstverhältnissen zugeflossen sind. Das Arbeitnehmerentgelt setzt sich zusammen aus den Bruttolöhnen und -gehältern sowie den tatsächlichen und unterstellten Sozialbeiträgen der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Die Bruttolöhne und -gehälter enthalten die von den im Inland ansässigen Wirtschaftseinheiten (Betrieben) geleisteten Löhne und Gehälter der beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor Abzug der Lohnsteuer und der Sozialbeiträge der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Sachleistungen, die den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern unentgeltlich oder verbilligt zur Verfügung gestellt werden. Die Lohnkosten bezeichnen das Arbeitnehmerentgelt je Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. In die Berechnung der gesamtwirtschaftlichen Lohnkosten werden alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einbezogen, so auch geringfügig beschäftigte Personen in Minijobs und Arbeitsgelegenheiten.
Sachsen-Anhalt hat über 11000€ weniger durchschnittliches Arbeitnehmerentgelt als Hessen z.B.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/73044/umfrage/bundeslaender-im-vergleich—arbeitnehmerentgelt/
Auch die Lebenshaltungskosten in Hessen sind viel geringer, vor allem in Frankfurt und Wiesbaden. Wahre Schnäppchenparadiese!
In Frankfurt und Wiesbaden vielleicht, der Rest des Landes dürfte sich nicht so sehr von Sachsen-Anhalt unterscheiden.
Klar, wenn man die hochpreisigen Gegenden außer Acht lässt, ist es nicht mehr teuer. Wenn du Wiesbaden und Frankfurt aus der Statistik nimmst, sind es aber auch nicht mehr 11000€ Unterschied.
Du hast bestimmt studiert.
Wenn du Großstädte in Hessen UND Sachsen-Anhalt rausnimmst und dann nochmal vergleichst, sind es sicher noch 11000€ Unterschied.
Die üblichen Kosten sind teuer, das stimmt. Aber meines Wissens wird das hotel im Urlaub und die Bestellungen im Netz nicht günstiger, weil ich meine Sachsen-Anhalt-Rabattkarte raushole.
Oh oh oh! Das ist aber nicht gut für die Wettbewerbsfähigkeit. Da ist wohl mal ne Runde Verzicht angesagt. Sonst wird das nichts mit den blühenden Landschaften.