„Die Flächen haben einen Wert“: Diskussionen um das Bauvorhaben am Töpferplan
Seit einigen Wochen sorgt eine geplante Neubebauung am Töpferplan im Charlottenviertel in Halle für Diskussion bei Anliegern und auch Umweltschützern. Bis zu 300 Wohnungen in 8 neuen Häusern sind vorgesehen, zudem wird ein Altbau zu einer Kita umgebaut. Am Mittwoch soll der Stadtrat die Aufstellung des Bebauungsplans beschließen.
Am Samstag ging es nun direkt vor Ot um das Projekt. Akteuere von Extinction Rebellen und Fridays For Future setzen sind insbesondere für die Grünflächen ein. 155 Pflanzen- und 20 Tierarten haben sie auf dem Areal nachgewiesen. Insbesondere für das Stadtklima sei die Fläche wichtig, hieß es, auch für die Versickerung von Regenwasser.
Doch ist das Gebiet überhaupt ein Biotop? Manch Anwohner hat das andere Vorstellungen. Eine Frau setzte sich vehement für Parkplätze ein. Müll, Schotterparkplätze und Wildwuchs würden das Areal bestimmen und böten keinen Mehrwert. Eine andere Anwohnerin konnte berichten, dass für einige Jahre das Gebiet sukzessive als Grünfläche entwickelt wurde. Es habe Bänke gegeben, Brombeeren seien gewachsen. Langzeitarbeitslose haben sich in einem Jobcenter-Projekt um das Areal gekümmert. Doch irgendwas ist das Projekt aus Kostengründen eingestellt worden.
Andere Anwohner bemängelten eine mangelhafte Informationspolitik. Es seien keine Informationen über das Projekt bekannt gewesen, nur durch Zufall habe man erfahren. Dabei sind schon seit Monaten Informationen verfügbar. In der Zeitung, im Radio, im Fernsehen und auch im Amtsblatt wurde bereits im November berichtet. Doch wie kann man die Anwohner erreichen, die offenbar konsequent keine Medien konsumieren und sich im Gegenzug über eine mangelnde Information beklagen? Ein Bauschild mit Informationen zum Projekt wäre ja eine Möglichkeit, war ein Vorschlag.
Was die vielen neuen Bewohner für die ohnehin schon angespannte Parkplatz-Situation im Viertel bedeuten, interessierte auch viele Anwohner. So wurde deutlich, dass zum einen die Befürchtung des Wegfalls von Stellplätzen existiert, zum anderen kam auch die Frage auf, wo denn die neuen 300 Haushalte ihre Autos parken.Auch das Verkehrskonzept mit den Zufahrten war Thema. Manch Anwohner stellte auch die Frage in den Raum, ob denn die Zufahrtsstraßen für den zuvor nötigen Baustellenverkehr geeinigt sind. Und sind die Versorgungsleitungen für Strom, Wasser und Abwasser ausreichend? Fragen, die im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens geklärt werden.
Eine Vertreterin des Bauherren, der Stadtbau AG, und Architekt Christian Däschler stellten sich den zahlreichen Anwohnerfragen. Holzfassaden sind vorgesehen, Retentionsdächer sollen für begrünte Dachflächen sorgen. Eine große Kastanie auf dem Gelände soll nach den Vorstellungen des Bauherren erhalten bleiben. Doch hier gibt es noch Diskussionen mit der Feuerwehr. Zudem wird gerade ein Baumgutachten für die übrigens Bäume erstellt.
Im Rahmen des Projekts soll auch das ehemalige LaBim abgerissen werden. Insbesondere im politischen Raum gibt es Bestrebungen für einen Erhalt des Gebäudes. Im Rahmen das Anwohnertreffens vor Ort wurde aber deutlich: das Gebäude ist allen egal. Niemand vermisst es. Seinen einstigen Kultstatus als Club hat es schon vor Jahren verloren.





















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