„DigiCare“: DRK-Pflege-Azubis tauchen in virtuelle Welten ein
Das neue Projekt „DigiCare“ der AG Versorgungsforschung der Universitätsmedizin Halle, der prefrontal cortex GbR und des Deutschen Roten Kreuzes in Sachsen-Anhalt ermöglicht Pflege-Azubis praxisnahe Trainings mit Virtual-Reality-Brillen (VR-Brillen).
Im Projektverlauf soll gemeinsam mit den Lehrkräften der DRK Pflegeschule „Henry Dunant“ in Halle (Saale) erarbeitet werden, welche Lernsituationen sich für virtuelle Übungen eignen. Diese Pflegesituationen werden als digitale Lernszenarien umgesetzt und von den DRK-Pflege-Azubis getestet. Über VR-Brillen erhalten die angehenden Pflegefachkräfte die Möglichkeit, eine Pflegesituation in einem geschützten Rahmen zu erproben, bevor sie sie im direkten Kontakt zum Menschen durchführen.
Dazu zählen einerseits Kommunikationstrainings mit demenziell erkrankten Personen, andererseits aber auch Notfälle wie beispielsweise der Sturz eines Seniors aus dem Bett. „Das Training mit einem – wenn auch virtuellen – Menschen, der mir antwortet und reagiert, wenn ich ihn berühre, ist wertvoller als jedes Lehrbuch. Gleichzeitig lässt die digitale Übung den Pflege-Azubis genügend Raum zum Probieren und baut Ängste und Hemmnisse ab“, erklärt DRK-Landesgeschäftsführer Dr. Carlhans Uhle.
„Aufgrund unserer bisherigen Erfahrungen am Digital HealthCare Hub an der Universitätsmedizin Halle (Saale) mit der Implementierung von Technologien in den Pflege- und Versorgungskontext, erhoffen wir uns auch von dem DigiCare-Projekt nicht nur einen Beitrag zum aktuellen Wissens- und Forschungsstand, sondern vor allem auch zur Attraktivität und Effektivität der Pflegeausbildung leisten zu können. VR-gestütztes Lernen macht nicht nur Spaß, sondern kann den Unterricht in sinnvoller Weise ergänzen,“ erläutert der Projektleiter Prof. Dr. Patrick Jahn.
Daher ist es der AG Versorgungsforschung der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ein bedeutsames Anliegen, gemeinsam und in enger Zusammenarbeit mit den Auszubildenden und Lehrkräften in co-kreativen Workshops und Schulungen ein anwendungs-und bedarfsorientiertes Konzept für die Einbettung von VR-gestützten Lernszenarien zu entwickeln und die (Lern-) Effekte zu evaluieren.
„Virtual Reality ist bereits heute fester Bestandteil in vielen Trainings und Schulungen, in welchen komplexe Szenarien erlebbar und mit großem Erfolg auch individuell erlernbar gemacht werden“, sagt Paul Kirsten, Mitgründer von prefrontal cortex. Der Einsatz von Virtual Reality solle die bisherige Ausbildung keineswegs ersetzen, sondern sinnvoll ergänzen und neue Lernräume schaffen. „Wir freuen uns darauf, mit unserer langjährigen Erfahrung in der iterativen Entwicklung von VR-Prototypen für Forschung und Unternehmen diese kollaborativen Lernszenarien mit den Auszubildenden und Lehrkräften in Halle gemeinsam zu gestalten“, so Kirsten.
Na klar müssen die eintauchen, denn die Realität kann man ja nicht ertragen