Einblick in Halles Schätze: Tipps zum Tag des offenen Denkmals
Zum Tag des offenen Denkmals gibt es in Halle viele Veranstaltungen. Wir haben eine kleine Auswahl zusammengestellt.
Der italienische Organist Giulio Zoppi (Bari) gibt um 17 Uhr ein Konzert in der Lutherkirche Halle (Saale), Damaschkestraße 100 a. Der Musiker wird Werke von Johann Sebastian Bach, Dietrich Buxtehude, Nikolaus Bruhns, Vincent Lübeck und anderen Komponisten zu Gehör bringen. Der Eintritt ist frei. Um eine Spende zur Förderung der Kirchenmusik wird am Ausgang gebeten.
Der Wasserturm Nord und der Wasserturm Süd mit Niederbehälter sind jeweils von 10 bis 18 Uhr für Interessierte geöffnet.
Im historischen Stadtbad können alle Gäste den Turm besteigen und einen Rundumblick über die Saalestadt werfen, außerdem ist die ehemalige Sauna zur Besichtigung geöffnet. Die Bäder Halle GmbH bietet Führungen durch das 100 Jahre alte Gemäuer um 10 Uhr, 11 Uhr, 13 Uhr, 14 Uhr, 15 Uhr, 16 Uhr und 17 Uhr an. Für den Aufstieg auf den Turm ist festes Schuhwerk und eine gute körperliche Verfassung nötig. Die Anmeldung erfolgt am Sonntag nur vor Ort. Wer an diesem Tag etwas für den Erhalt des Stadtbades spendet möchte, findet vor Ort eine Spendenbox.
Das Historische Straßenbahndepot in der Seebener Straße ist für Interessierte in der Zeit von 10 bis 18 Uhr geöffnet und bietet Rundfahrten mit historischen Fahrzeugen an und einen Rundgang durch das Museum. Außerdem stehen Vereinsmitglieder für Fachsimpeleien zur Verfügung. Für eine Stärkung ist ebenfalls gesorgt. Bei den Straßenbahnfreunden besteht auch die Möglichkeit, Souvenirartikel und Fachliteratur zu erwerben. Die Straßenbahnlinie 8 bedient während der Öffnungszeit des Depots die Haltestelle davor zusätzlich in beiden Richtungen.
Auch in diesem Jahr kann wieder einen Blick in die Flure, Höfe und Zimmer des Landesverwaltungsamtes in der Ernst-Kamieth-Straße 2 in Halle (Saale) geworfen werden. Als ganz besonderer Gast wird zwischen 13 Uhr und 15 Uhr in diesem Jahr Günther Rechn erwartet, der Künstler, der das große Wandgemälde im Foyer des Hauses 1975 geschaffen hat. Das Gemälde „Lust am Leben“ war damals sein erstes Auftragswerk. Lange Zeit hinter einer Stahl-Glas-Installation mit Eisenbahnmotiven verborgen, ist es seit der grundlegenden Sanierung des Gebäudes wieder sichtbar. Heute ist Günther Rechn als freischaffender Künstler in Limberg bei Cottbus sowie in Grosseto, Italien tätig. Um 11 Uhr und um 15 Uhr widmet sich Historiker Detlef Feige in einem Vortrag dem Thema des Tages „Entdecken, was uns verbindet“. Bei den anschließenden Rundgängen kann auch ein Blick in die Büroräume des Präsidenten des Landesverwaltungsamtes, Thomas Pleye, geworfen werden. Ansonsten kann man das Haus auch auf eigene Faust – per Audioguide – oder auch auf ganz konventionellem Wege zwischen 10 und 17 Uhr besuchen und besichtigen. Für Kinder gibt es wieder ein Quiz quer durch das Haus. Das Amt öffnet in diesem Jahr bereits zum 11. Mal die Türen seines unter Denkmalschutz stehenden Dienstgebäudes in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofes.
Von 10 bis 18 Uhr ist das Wilhelm-Friedemann-Bach-Haus an der Klausbrücke geöffnet. Das Wohnhaus des ältesten Bach-Sohnes stammt aus dem 16. Jahrhundert und wurde zwischen 2010 und 2012 von der HWG aufwendig saniert. Interessierte sind eingeladen, die Dauerausstellung „Musikstadt Halle“ zu besuchen. Des Weiteren wird es um 11.30 Uhr eine kostenfreie Sonderführung zum Thema „Entdecken, was uns verbindet“ mit Frau Dr. Konstanze Musketa (Kuratorin der Ausstellung und Leiterin der Bibliothek der Stiftung Händel-Haus) durch die Ausstellung geben. Anhand von Schautafeln, Medienstationen und einer Reihe von einzigartigen Exponaten der Stiftung Händel-Haus, wie die originalen Flügel von Carl Loewe (1796 –1869) und Robert Franz (1815 –1892), können sich die Besucher auf eine wunderbar unterhaltsame Zeitreise durch die hallesche Musikgeschichte vom Mittelalter bis in die jüngste Vergangenheit begeben. Im original erhaltenen Gebäudeteil der Renaissance sind eine historische Bohlenstube mit Resten von floralen Wandmalereien und wertvolle Musikinstrumente aus dem 16. Jahrhundert zu bewundern.
Von 10:00 bis 17:00 Uhr heißt es am Lutherplatz Bühne frei für die Kinder der Kita Lutherstraße, die farbenfrohe und fröhliche Show des Karnevalsvereins „Die Saalenarren“ u.a. Der Vorstand der Bauverein Halle & Leuna eG wird über die Entwicklung des Energiequartiers Lutherviertel, insbesondere über das Thema E-Mobilität sprechen. Vor Ort werden u.a. Elektrofahrzeuge aus dem Car Sharing Pool sein. Es gibt die Möglichkeit Probe zu fahren und Informationen über die Einstiegsmodalitäten zu erhalten. Der Bauverein, Sponsor der Gisa Lions SV Halle – Damenbasketball, wird das Team der neuen Spielsaison vorstellen. Gemeinsam mit den Spielerinnen können die Gäste des Festes auf einen Basketballkorb werfen und mit den Sportlerinnen plaudern. Dem Bewegungsdrang der Kleinen werden wir gerecht, indem die große WikiWiki Spieleinsel der Stadtwerke Halle GmbH – als Mitsponsor des Festes- ganztägig genutzt werden kann.
Die Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale) hat ab 10 Uhr geöffnet. Sie wird gemeinsam mit dem Verein Freunde der Bau- und Kunstdenkmale Sachsen-Anhalt e.V. und der Stadt Halle (Saale) durchgeführt. Grußworte sprechen u.a. Anne-Marie Keding, Ministerin für Justiz und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt, Frau Dr. Judith Marquardt, Kulturdezernentin der Stadt Halle und Maik Reichel, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung. Die musikalische Umrahmung gestaltet der bekannte hallesche Musiker Volkhard Brock. Um 14:00 Uhr wird im Seminarraum der Gedenkstätte ein Vortrag zum Thema „Der ‚Rote Ochse‘ als Zeugnis der Gefängnisarchitektur und zur Bau-und Nutzungsgeschichte der ‚Königlich-Preußischen Straf- und Besserungsanstalt zu Halle an der Saale‘- im 19. Jahrhundert“ angeboten. Die Gedenkstätte ist bis 17:00 Uhr geöffnet.
Von 10 bis 18 Uhr ist die Schwemme geöffnet. Jeweils um 12 Uhr und 15 Uhr wird es eine Führung durch das historische Denkmal geben. Außerdem ganztägig: Videopräsentation und Ausstellung zur Geschichte des Hauses und zum Projekt der Kulturbrauerei. Als Highlight gibt es eine Brauvorführung. Für einen kleinen Imbiss und Getränke gegen Spende ist gesorgt.
„Fachbücher, Fahrpläne und Formelsatz“ heißt es im Stadtmuseum Halle. Über seine Lehrzeit als Schriftsetzer in der Druckerei berichtete der heute renommierte Literaturwissenschaftler Professor Dr. Hans-Joachim Kertscher: „Auf Geheiß meines Lehrmeisters sollte ich mal den leutseligen Händedruck einer hochgestellten SED-Funktionärs erwidern – natürlich mit zuvor ordentlich mit Druckerschwärze präparierter Hand. Meinen Händeabdruck trug er dann wohl nicht nur als Parteiabzeichen (es zeigte zwei ineinander verschlungene Hände) noch einige Zeit mit sich rum.“ So wie Professor Dr. Kertscher erklärten sich auch die Schriftsetzer Frank-Michael Kreis, Karl-Heinz Röver und Dieter Schultz sowie der Buchbinder und Thomas Kämmer zu Zeitzeugen-Interviews vor der Kamera bereit. Sie erzählen von vergangenen Arbeitswelten, vom Betriebsklima, von Kuriosem, wie Alltäglichem im einstigen „VEB Druckerei der Werktätigen“, bzw. dem späteren (1970-1990) „Druckhaus Freiheit, Werk II“. Die Interviewsequenzen bilden das Herzstück unserer neuen Ausstellungsstation, einem Bildschirm-Vitrinen-Terminal in der ehemaligen Meisterbude im Erdgeschoss. Wie bei der Meisterbude in der Dauerausstellung zur Stadtgeschichte „Entdecke Halle!“ wurde auch hier die originale Holz-Glaskonstruktion der Trennwände wieder hergerichtet. Während die Meisterbude in der Dauerausstellung Artefakte und Fundstücke des Hauses beherbergt, kommen im Erdgeschoss jene zu Wort, die hier einst im Druckereibetrieb beschäftigt waren – in einer Zeit vor 1991, als sich hier Generationen von Beschäftigten der Herstellung von Fachbüchern, Fahrplänen, Reiseführern oder Romanen, Programmzetteln oder Zeitschriften widmeten. Die Zeitzeugen geben in ihren Interviewsequenzen nicht nur ihre Erinnerungen und Eindrücke wieder, sondern stellten zugleich persönliche Erinnerungsstücke aus ihrem Arbeitsleben in der hiesigen Druckerei zur Verfügung. Bereits um 11:00 und um 13:00 Uhr werden Zeitzeugen in offener Gesprächsatmosphäre durch die Räumlichkeiten des Gebäudes führen.
Zum Tag des offenen Denkmals sind Besucher eingeladen, an kostenlosen Führungen teilzunehmen und bei einem Rundgang den Hauptsitz der Leopoldina am Jägerberg kennenzulernen. Die Geschichte der Leopoldina und ihres Hauptgebäudes ist ebenso Thema der Führungen wie die heutige Arbeit als Nationale Akademie der Wissenschaften. Die Geschichte des Hauptsitzes der Leopoldina reicht zurück bis ins 18. Jahrhundert: 1792 erwarb die Freimaurerloge „Zu den drei Degen“ das Gelände am Jägerberg und errichtete an dieser Stelle ihr Logenhaus. Bis 2012 hat das Bauwerk mehrere Umbauten erfahren, deren Spuren noch immer in den verschiedenen Baustilen der Epochen sichtbar sind. Der neue Hauptsitz der Leopoldina gegenüber der Moritzburg wurde vor dem Bezug 2012 denkmalgerecht saniert. Zu jeder vollen Stunde können sich die Besucher in Rundgängen, unter anderem durch den Vortragssaal, das Präsidiumszimmer, die Präsidentengalerie und den Festsaal, über die Geschichte des Gebäudes informieren.
15 Uhr wird zum Kunstwerk Grabungsstaedte in der Erich-Kästner-Straße eingeladen. Dort gibt es eine Szenische Lesung „Das Leben Gebrauchsanweisung“. Diese beschäftigt sich mit der Frage, was Wohnen eigentlich ausmacht, was sich hinter Wohnungstüren und in Treppenhäusern abspielt und was die Räume über die in ihnen stattgefundenen Lebensgeschichten preisgeben. Das Publikum soll dabei auch zum Akteur werden. Für das Script lassen sich Schauspieler Tom Wolter und Künstlerin Dagmar Schmidt von George Perec „Das Leben Gebrauchsanweisung“ (Erstveröffentlichung 1978) inspirieren. Das ist eine Geschichte über die Bewohner eines Pariser Hauses mit 99 Zimmern, ihre menschlichen Eigenarten und Marotten, ihre Lebensgeschichten, und wie sich das menschliche Leben in den Dingen, Wohnräumen und Zusammenhängen widerspiegelt. Nach Abschluss der Lesung lädt Frau Dagmar Schmidt zu einem Gespräch und einer Führung durch die Grabungsstaedte ein.
Bewundernswert, wie sich das Steintor-Variete trotz der relativ geringen Platzzahl gehalten hat. Der Anbau mit den großen Fenstern im neuen Foyer ist innen und außen gelungen.
Mir gefällt auch, wie man den Neubau daneben in seiner Höhe baulich und optisch zurückgenommen hat, um das Variete nicht zu erdrücken.