Einsparungen und Steuererhöhungen: das sagen die Stadtrats-Fraktionen zum Haushaltskonsolidierungskonzept von OB Vogt

Halles Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt hat am Montag sein Haushaltskonsolidierungskonzept vorgelegt. Einerseits sollen 36,5 Millionen Euro eingespart (Stellenabbau, weniger Zuschüsse), andererseits 49 Millionen Euro an Mehreinnahmen (Höhere Steuern und Gebühren, mehr Blitzer) generiert werden. Der Haushalt für das kommende Jahr sieht ein Defizit von 140 Millionen Euro vor. Doch was sagen die Stadträte dazu?
Man werde den Haushaltsentwurf in Ruhe bewerten, heißt es aus der CDU. Es werden sehr schwierige Haushaltsverhandlungen werden, weil der Haushalt stark überzeichnet ist, kündigt die Fraktion an.
„Angesichts der Dimension halten wir es für notwendig, dass eine gründliche Befassung in allen Ausschüssen, insbesondere im Finanzausschuss, und dort gegebenenfalls auch in mehreren Sitzungen erfolgt“, erklärt Dr. Mario Lochmann, stellvertretender Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90 / Die Grünen. Positiv sei, dass die Stadtverwaltung den Entwurf sehr frühzeitig vorgelegt hat. Das gebe den Räten die notwendige Zeit für eine sorgfältige Prüfung und ausführliche Beratungen, bevor man sich öffentlich positioniere, so die Grünen.
“Der vorgelegte Haushalt ist der erste Entwurf von OB Vogt. Jetzt muss er dafür Mehrheiten finden. Für die SPD-Fraktion gilt: Unser Maßstab sind die sozialen Folgen. Einschnitte beim sozialen Zusammenhalt oder Maßnahmen, die zu steigenden Mieten führen, lehnen wir ab”, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Eric Eigendorf. “Effizienzsteigernde Verwaltungsmaßnahmen und sozial ausgewogene Einnahmeerhöhungen prüfen wir. Angesichts der Haushaltslage braucht es gründliche Beratungen in den Ausschüssen statt Schnellschüssen. Ziel ist ein Konsolidierungspfad, der Halle finanziell stabilisiert und den sozialen Zusammenhalt schützt.”
Andreas Wels, Fraktionsvorsitzender Hauptsache Halle: „Es ist zu begrüßen, dass die Stadtverwaltung den Entwurf frühzeitig vorgelegt hat. Damit haben wir die Möglichkeit, uns intensiv und gemeinsam mit unseren Finanzexperten mit den Vorlagen auseinanderzusetzen. Klar ist für uns: die Fraktion Hauptsache Halle wird eigene Vorschläge einbringen – insbesondere bei den notwendigen Einsparmaßnahmen. Denn Sparen ist jetzt Gebot der Stunde.“
„Es war unseren ehrenamtlichen Fraktionsmitgliedern in so kurzer Zeit nicht möglich, eine seriöse Einschätzung des umfangreichen Zahlenwerks vorzunehmen. Wie in den Vorjahren üblich, werden im Oktober zunächst die verschiedenen Einzelpläne aus Verwaltungsperspektive in den jeweiligen Ausschüssen erläutert. Zur Vorbereitung darauf beschäftigen wir uns intensiv mit den jeweiligen Einzelplänen, um in den Ausschüssen offene Fragen klären zu können. Eine seriöse Interpretation und Ableitung von Handlungsoptionen setzt eine solch intensive Vorbereitung zwingend voraus“, teilt die Fraktion Volt / MitBürger mit. Die 35 Maßnahmen des Konsolidierungskonzepts seien mit unterschiedlichem Detaillierungsgrad dargestellt. „Aufgrund der Gesamthaushaltslage, in der jede Streichung von Maßnahmen die Genehmigungsfähigkeit des Haushalts unwahrscheinlicher werden lässt, ist es aus unserer Sicht nicht möglich, seriöse Zu- oder Absagen zu einzelnen Konsolidierungsmaßnahmen zu machen. Wir halten es nicht für zielführend, schon vor einer tiefergehenden inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Entwurf rote Linien zu ziehen, da dies die Kompromissfindung deutlich erschwert. Grundsätzlich begrüßen wir es, dass das Konsolidierungskonzept diesmal breiter angelegt ist. Für uns ist jedoch klar, dass der Anspruch der Haushaltskonsolidierung nicht absolut gestellt werden darf. Jede Maßnahme muss auf ihre Auswirkungen auf die Hallenser*innen geprüft werden und dabei deren jeweilige Leistungsfähigkeit beachten. Zudem muss stets die langfristige Wirkung von Einsparungen beachtet werden, um nicht durch kurzsichtige Konsolidierungen für zukünftige Jahre einen ausgeglichenen Haushalt zu erschweren. Unsere Fraktion ist zur Konsolidierung bereit. Land und Bund können jedoch vor dem Hintergrund der kommunalen Haushaltskrise und der damit zum Ausdruck gebrachten strukturellen Unterfinanzierung der Kommunen nicht verlangen, dass die Städte und Gemeinden ihre freiwilligen Leistungen ohne Rücksicht auf die Bedarfe vor Ort auf ein nur noch symbolisches Niveau zurückfahren.“ Nach der vorläufigen Einschätzung der Fraktion bildet der diesjährige Haushaltsentwurf mit 140 Millionen Euro Defizit ein Worst-Case-Szenario ab. „So finden die Negativentwicklungen der Vorjahre vollständig Eingang und es wird unterstellt, dass sich die Einnahmerückgänge und Ausgabensteigerungen im Jahr 2026 in ähnlicher Höhe wiederholen und somit potenzieren. Während in den Vorjahren Annahmen auf Basis eines mittleren Szenarios zugrunde lagen, wird nun stets die schlechteste realistisch mögliche Entwicklung unterstellt.“
Es ist davon auszugehen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein gewisser Teil dieser Negativprognosen nicht eintritt, erheblich ist. Das könnte zu einer deutlichen Reduzierung des Defizits führen. Ein ausgeglichener Haushalt ist jedoch auch in diesem Fall nicht zu erwarten.
Wie in jedem Jahr fehlt es dem Haushaltsplanentwurf auch diesmal hier und dort an Transparenz und Nachvollziehbarkeit. Diesbezügliche Fragen werden wir im Zuge der Beratung zu klären versuchen.
“Da sich Teile unserer Fraktion aktuell noch im Urlaub befinden, war es uns bisher noch nicht möglich eine gemeinsame Positionierung zum Haushalt zu erzielen”, sagt AfD-Stadtrat und Fraktionsmitarbeiter Thorben Vierkant. Das werde aber noch zeitnah erfolgen.
Auch die Fraktion Die Linke hat sich noch keine abschließende Meinung gebildet und will das Zahlenwerk zunächst ausreichend sichten.
Wichtig ist, dass Halles Verwaltung diese Geld auf gar keinen Fall für öffentliche Infrastruktur wie Straßen einsetzt.
Zunächst gilt es zu prüfen ob nicht irgendwelchen Linken Dachschaden e.V. „Konzepte“ für irgendeinen Blödsinn „erarbeiten“ können wie „Halle im Klimawandel, ohne Straßen ist alles besser“ oder so. Dafür könnte man dann so 4 oder 5 Mio zuweisen. Das ganze in leicht abgewandelter Form könnte ich mir auch für Radio Corax oder den lustigen Peißnitzhaus Verein vorstellen. Naja, und die Omas gegen Recht kriegen auch noch was. Der endlose Kampf gegen die zahllosen Nasis ist schließlich auch irgendwie Infrastruktur. Na und unsere ewigen „Künstler“ nicht zu vergessen. Die könnten was basteln. Bringt 8 Mio Zuweisung.
So haben wir am Ende zwar immer noch die übelsten Straßen Deutschlands, aber die glücklichsten Linksradikalen.
Bei dir könnte eine halbe Million schon nochmal in deine Schulbildung investiert werden. Stopft deine Bildungslöcher…
😅👌 … absolute Zustimmung
Warum Schulbildung? Was ärgert dicht?
Wenn man so sieht, wie Halles Verwaltung und die Stadtpolitik bisher agiert haben, ist das Szenario gar nicht so unwahrscheinlich. Investiert in Infrastruktur wurde nichts, aber die eigene Klientel auf Pump mit reichlich Geld versorgt. Nun wundern sich alle über Horrorschulden. Faszinierend.
Faszinierend, all die sanierten Schulen und neuen Kitas, … . Und Moment, war nicht grad Extase, dass du dich endlich über all die Baustellen aufregen konntest?
Immer Ignoranz, wie man es braucht, nicht?
Der OB hat sich erstmal ein neues Auto und einen 2. Fahrer gegönnt, um innerhalb der Stadt schnell vorwärts zu kommen. Wie albern. Ein Fahrer für schlecht erreichbare Orte hätte gereicht, der Rest ÖPNV oder Fahrrad, so wie die beiden Vorgänger.
Die Argumentation,dass er damit den Verwaltungsbetrieb aufrecht hält, zieht nicht, da ein Fahrer dies abdecken kann und bei einem Engpass, das Rathaus einen externen Fahrer auf Honorarbasis anstellen können.
So sitzen aktuell teilweise 2 Fahrer rum und warten auf Arbeit.
Also sein Vorgängervertreter hat tatsächlich viel Wegstrecke mit dem Rad zurückgelegt.
Der eigentliche Vorgänger (der mit den vielen Pressekonferenzen) hatte zuerst ein wasserstoffgetriebenes Vehikel. Da ihm das aber nicht reichte, gab es noch einen weißen Mercedes dazu. Mit dem wurden erheblich mehr Strecken zurückgelegt als mit dem Rad. Fahrer mit 24/7 Einsatzbereitschaft dazu.
Aber nur 1 Fahrer!
Am einfachsten wäre es ja, das Bürgergeld zu streichen. Nur deshalb, weil irgendeine Behörde eine bestimmte Höhe festgelegt hat, heißt das ja nicht, dass in einem demokratischen und vielfältigen Land nicht davon abgewichen werden dürfte. 👍
Ist das FDP oder FDP Satire? Haben Sie sich die konkreten Folgen Ihres Vorschlags mal vorgestellt? Und so einen Hauch Grundrechte könnte doch selbst ein „Freier Demokrat“ übrig lassen, oder?
Was für Folgen? Du meinst die gehen dann sofort klechen? Das ist doch gut!
Wenn das Bürgergeld gestrichen wird, betrifft das Aufstocker, Alleinerziehende, Arbeitssuchende, schwer Vermittelbar, Kinder… Irgendwann mal recherchiert, wer alles aus welchen Gründen Bürgergeld erhält? Deshalb nochmal: Diese Folgen des Vorschlags mal durchdacht?
Es gibt kein Grundrecht, sich vom Steuerzahler durchschleppen zu lassen.
Wer erzählt euch den Käse denn immer?
„Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit“
Leider enfalten sich in Halle ein Vielzahl von Bürgern erst richtig an Kiosken. Z.B am Würfel.
Das möchtest du vielleicht verbieten und möglicherweise schaffst du das sogar. Bis dahin ist es aber erlaubt.
@Tja
Du kannst weiter dich dort hin stellen. Irgendwann musste auch klechen.
du nicht?
Wieviel ist bei dir „eine Vielzahl“?
Das Bundesverfassungsgericht hat sogar schon über die Mindesthöhe des Bürgergelds und über die Zulässigkeit von Sanktionen entschieden. Klingt für mich ziemlich grundrechtlich.
Wenn du keine Ahnung hast iss deinen Käse und halt die Klappe. Immer diese Unwissenheit bei DbH Kommentare 🤦
Zentral ist in diesem Zusammenhang der Bezug zur Menschenwürde im Grundgesetz. Daraus ergeben sich Rechte. Und ja, es gibt für viele ein Recht, „durchgeschleppt“ zu werden (wenn Sie das aus welchen Gründen auch immer so formulieren wollen). Das ist eigentlich unstrittig. Strittig sind die Pflichten, die sich daraus für den „Durchgeschleppten“ (wenn Sie denn unbedingt so reden wollen) ergeben, und mögliche Sanktionen. Es scheint mir unstrittig, chronisch Kranke „durchzuschleppen“ (ich mag die Art, wie Sie formuieren, nicht), und hier verlangen wir auch nicht, dass sie „klechen“. Ich erinnere mich noch gut an Langzeitarbeitslose nach 89, die wir „durchgeschleppt“ haben (finden Sie es wirklich angemessen, so zu reden?). Damals Sozialhilfe, nicht besser als Hartz IV und Bürgergeld. Und bitte, der Vorschlag war, Bürgergeld abzuschaffen (und das heißt: für alle!). Jetzt malen Sie sich mal die Nachtwendejahre ohne staatliche Transferzahlungen aus. Viel Spaß! Warum reden Sie so verächtlich über alle Bürgergeldempfänger?
Ich habe gesprochen.How.
Bürgergeld ist Landeshoheit, ah ha. Meine Herren, hier weht wieder weite, gähnende Leere durch ein Hirn.
Die werden das Geld schon verquetschen ohne dass es den Bürgern etwas nützt. Also keine Investitionen in Straßen, Wege oder sonstige Infrastruktur. Stattdessen wird die Kohle für spinnerte „Projekte“, Linke Vereine oder einfach mal Schwachsinn wie Radiosender ausgegeben.
Und jetzt überlegen wir mal, wie sich Halle sooo überschulden konnte!?
All das genannte wird genauso auch durch den Stadtrat gehen! Warum: Na Frau Dr. Wünscher mag Jazz, also wird „Women for Jazz“ unterstützt. Herr Eigendorf hält „Radio Corax“ für super wichtig, Dr. Meerheim ist „Wild Cats“-Fan, also wird da auch wieder Fördergeld reingebuttert! Die Gringer hat ne Tanzbude, daher ist doch klar, dass die Vergnügungssteuer fürs tanzen abgeschafft wird. Das geht seit Jahren so, dass eine Hand die andere wäscht. Das wird im Vorfeld „klar“ gemacht und dann bekommt jeder sein Hobby finanziert!
Deswegen – Zwangsverwaltung jetzt sofort.
Die können es nicht. Das Geld wird sinnlos verpulvert, nichts investiert und die Schulden höher als je zuvor.
Diese Verwaltung ist unreformierbar.
Steuererhöhungen? Die spinnen wohl völlig!
Die sollen erstmal die Verwaltung ausdünnen und ihre völlig sinnlosen „freiwilligen“ Ausgaben und den exorbitanten Subventionen für Kultur und HAVAG
streichen.