Ende der Notbetreuung: Sachsen-Anhalts Kitas öffnen am 2. Juni
Ab dem 2. Juni ist die Zeit der Notbetreuung in Sachsen-Anhalt vorbei. Dann können alle KInder wieder Krippe, Kita und Hort besuchen. Die maximale Gruppengröße von 12 Kindern ist aufgehoben worden. Allerdings wird der eingeschränkte Regelbetrieb von strengen Hygiene- und Abstandskonzepten begleitet.
„Wir hatten nicht ein Ausbruchsgeschehen in Kindertagesstätten“, sagt Sozialministerin Petra Grimm-Benne. Deshalb könne man es wagen, die Einrichtungen zu öffnen. „Wir gehen einen großen Schritt der Öffnung und damit auch einen großen Schritt Richtung Normalität“, sagte Grimm-Benne. „Aufgrund der geringen Anzahl Corona-Infizierter in Sachsen-Anhalt ist das bei Einhaltung von Hygiene- und Abstandskonzepten möglich. Darüber bin ich sehr froh.“
Das Kabinett werde voraussichtlich kommende Woche über die entsprechende Änderung der Corona-Eindämmungsverordnung beschließen, sagte Grimm-Benne. Die Vorbereitungen in den Kindertageseinrichtungen könnten aber bereits davor anlaufen.
Im März waren die Kitas geschlossen worden, um einer Ausbreitung des Corona-Virus entgegen zu wirken. Der Anspruch auf Notbetreuung wurde seitdem mehrfach ausgeweitet. Aktuell werden 29,11 Prozent der eigentlich angemeldeten Kinder in Kindertageseinrichtungen betreut. Grimm-Benne: „Das heißt: Fast drei Viertel der Eltern betreuen aktuell ihre Kindern individuell und müssen sich in nicht wenigen Fällen tagtäglich neu organisieren.“ Die vergangenen Wochen hätten die Familien in Sachsen-Anhalt vor große Herausforderungen gestellt.
Das sei eine enorme berufliche und letztlich auch psychische Belastung für Eltern, zumal bisher eine zeitliche Perspektive gefehlt habe. Für die Kinder sei die Kita-Schließung ein gravierender Einschnitt gewesen. Grimm-Benne: „Bisher ist die Situation dank des außerordentlichen Engagements aller Beteiligten, insbesondere auch der Träger und Jugendämter, gut gemeistert worden. Dafür gebührt allen Beteiligten mein Lob.“
Das Konzept zeigt auf, wie es ab Pfingsten weiter geht. Der eingeschränkte Regelbetrieb, der jetzt aufgenommen wird, wird von Hygiene- und Abstandskonzepten begleitet. Grimm-Benne: „Gesundheitsschutz bleibt oberstes Gebot.“ Deshalb komme auf Einrichtungen und Eltern eine große Verantwortung zu, die Gesundheits- und Hygieneregeln konsequent zu beachten. „Eine Handreichung dazu ist in Vorbereitung. Sie geht den Kitas in Kürze zu“, so die Ministerin.
Die Kindereinrichtungen sollen wieder in ihren alten Gruppen arbeiten, womit die Kinder in einer vertrauten Betreuungssituation mit gewohnten Spielkameraden die Kita-Zeit verbringen und von ihnen bekannten Fachkräften betreut werden. Auch Kitas, die eigentlich mit offenen und teiloffenen Konzepten arbeiten, sollen möglichst feste Gruppen bilden. Ausnahmen können die Jugendämter auf Antrag zulassen.
Die festen Gruppen sind zentrales Element des Konzepts; außerdem soll möglichst viel Zeit an der frischen Luft im Freien verbracht werden. Gruppen sollen sich möglichst nicht begegnen. Sammelgruppen zu Beginn und Ende der täglichen Öffnung sind nur ausnahmsweise zulässig. Soweit es aufgrund von personellen Situationen und Infektionslagen zu Einschränkungen der Betreuungs- und Öffnungszeiten kommen sollte, sind diese mit dem Jugendamt abzustimmen.
Aufgrund der vorherrschenden Übertragungswege von Corona-Viren entstünden Risiken bei den typischen Kontakten von Kindern untereinander, sagte Grimm-Benne. Zumal sich das Distanzgebot in der Arbeit mit Kindern im Kita-Alter nicht durchhalten lasse. Dennoch halte sie es nach Beratung mit Expertinnen und Experten und der Auswertung von Studien für verantwortbar, die Kitas wieder Richtung Regelbetrieb zu führen, allerdings weiterhin unter Anwendung der Maßnahmen des Infektionsschutzgesetzes. Dies gelte mit Blick auf die Kinder und mit Blick auf die Fachkräfte gleichermaßen.
Der Gesundheitsschutz des Personals liege dabei in der Verantwortung und Fürsorgepflicht der Arbeitgeber, sagte Grimm-Benne. Auch deshalb seien Träger und Jugendämter in die Vorbereitungen zum Konzept mit einbezogen worden.
Die Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen begrüßt, dass wieder alle Kinder nach Pfingsten in die Kitas gehen können. „Dieser Schritt ist überfällig. Die Kindertageseinrichtungen sind unverzichtbar als Orte der frühkindlichen Bildung und des gemeinsamen Spielens. Zudem sind sie unverzichtbare Voraussetzung für Eltern, einer geregelten Berufstätigkeit nachzugehen. Das ist wichtig, denn die Bundesregierung hat die Lohnfortzahlung nach dem Infektionsschutzgesetz nicht verlängert. Es ist richtig, klare Vorgaben zur ‚neuen Normalität‘ in den Einrichtungen zu machen, die konkrete Ausgestaltung aber angepasst an die entsprechenden Bedingungen vor Ort zu regeln. Damit wird eine wichtige Forderung der grünen Landtagsfraktion für die nächste Corona-Verordnung erfüllt“, freut sich Cornelia Lüddemann, Vorsitzende der grünen Landtagsfraktion.
Die Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt, Katja Pähle, hat den Fahrplan von Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) für die Wiederaufnahme eines eingeschränkten Regelbetriebs nach Pfingsten in den Kindertagesstätten des Landes begrüßt. „Die stark zurückgegangenen Corona-Infektionszahlen zeigen, dass die Beschränkungen im öffentlichen Leben richtig waren und gewirkt haben. Jetzt lassen diese Zahlen einen vorsichtigen und schrittweisen Weg zurück in Richtung Normalität zu“, sagte Pähle. „Das gilt auch für die Kinderbetreuung. Dass es auch während der Notbetreuung nicht einen einzigen Covid-19-Fall in Sachsen-Anhalts Kitas gab, ist sehr ermutigend.“ Der Zugang für alle Kinder werde für große Erleichterung bei den betroffenen Eltern sorgen, sagte Pähle: „Die letzten Wochen haben den Familien viel abverlangt. Besonders Alleinerziehende und alle, die Kinderbetreuung und Homeoffice unter einen Hut bringen mussten, können ein Lied davon singen. Was unsere Kitas im Alltag leisten, konnten jetzt alle sehen: Sie sind für unsere Gesellschaft unverzichtbar!“ Pähle kündigte an, die SPD-Fraktion werde den Kita-Fahrplan ebenso wie weitere geplante Normalisierungsschritte in den anstehenden Beratungen unterstützen. Bereits seit heute ist für die Kitas die Begrenzung der Gruppengrößen für die derzeit noch laufende Notbetreuung aufgehoben. „Das ist ein wichtiger erster Schritt“, so die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Verena Späthe. „Je mehr Berufsgruppen Anspruch auf Notbetreuung bekamen, umso schwieriger wurde die Organisation in den Einrichtungen. Dazu haben uns in den letzten Tagen viele Schreiben und Anrufe erreicht. Ich bin froh, dass jetzt Druck aus dieser Frage genommen wird.“ Mit dem Übergang von der Notbetreuung zum eingeschränkten Regelbetrieb trete der Gedanke der frühkindlichen Bildung wieder stärker in den Vordergrund, so Späthe: „Das ist vor allem für die Kinder von großer Bedeutung, die nach den Sommerferien eingeschult werden.“
Super. Das ist wichtig für uns arbeitende Bevölkerung!!!
Und was ist mit den Schulen das die auch wieder jeden Tag gehen?
Es muss doch auch mal dort weiter gehen.
Sehr gut??? Das hab ich mich auch schon gefragt ? Aber ich denke hier geht es nur um die Kita-Gebühren und nicht um Schulbildung. Da nimmt man ja kein Geld ein.
Ich meinte ja nur wann es mit den schulen richtig weiter geht.das alle wieder jeden Tag in die Schule gehen nicht nur ein Tag. Weil ein Tag bringt nichts.
Weil Kita öffnet ja für alle und gehen ja nicht nur ein Tag in die Kita.
Wie gesagt muss es ja auch mal in der Schule weiter gehen.
Sehr gut??? Das hab ich mich auch schon gefragt ? Aber ich denke hier geht es nur um die Kita-Gebühren und nicht um Schulbildung. Da nimmt man ja kein Geld ein.
Das ist doch die beste Nachricht heute. Endlich!!! Dann zieht ja für viele, nebenan, oben drüber, unten drunter.. auch wieder etwas mehr Ruhe ein.
Na wunderbar, die beste Nachricht heute. Ein Ende für die überstrapazierten Nerven. Nur noch zwei Wochen durchhalten und es zieht auf für die Menschen oben drüber, nebenan, unten drunter…wieder etwas mehr Ruhe ein.
Kann mir jemand erklären, weshalb man 20 Krippen- oder Kindergartenkinder in einen 30qm Raum pfercht, aber Schulklassen in Gruppen unterrichtet werden sollen, damit der Abstand gewahrt wird?