Erneut Demos im Südpark in Halle-Neustadt

Eine Woche nach der Kundgebung der Partei „Die Rechte“ und der rechtsextremen Brigade sowie Gegenprotesten von „Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage“ steht der Stadtteil „Südpark“ in Halle-Neustadt erneut vor Demonstrationen.
Unter dem Motto „Der Roma-Terror im Südpark nimmt kein Ende, im Gegenteil: Er wird immer exzessiver!“ rufen die beiden Montagsdemo-Aktivisten Sven Liebich und Donatus Schmidt am Sonntagnachmittag um 15 Uhr zu einer Kundgebung im Südpark auf. „Der Südpark ist ein von der Stadt abgeschriebenes Viertel, in dem die Spannungen zwischen einheimischer und zugewanderter Bevölkerung immer wieder – fast täglich – eskalieren“, schreibt Liebich, der auch aufruft, den Südpark zurückzuholen.
„Beide instrumentalisieren die Spannungen hartnäckig zum Anheizen von Feindseligkeit und Gewalt gegenüber Migrant*innen und Geflüchteten“, schreibt „Halle gegen Rechts“ über Liebich und Schmidt. Zuletzt habe Schmidt offen seine Unterstützung für den gewaltbereiten Reichsbürger Adrian Ursache zum Ausdruck gebracht, welcher Beamte mit einer Waffe angegriffen haben soll und einem Gerichtsvollzieher drohte “Ich werden Dich abschlachten wie Vieh”.
Das Bündnis befürchtet nun, dass die Situation in und um den Südpark durch Liebichs und Schmidts Demo weiter eskaliert. „Schon in der Vergangenheit hatte sich gezeigt, dass Liebich abseits der Montagsdemonstrationen durchaus im Stande ist, mehrere hunderte Menschen zu mobilisieren – von Neonazis und Hooligans bis zu eher heimlichen Rassist*innen aus der Mitte der Gesellschaft. Umso wichtiger ist es, dass die demokratische Zivilgesellschaft im Südpark ein Gegenzeichen setzt.“
Um 15 Uhr startet eine Fahrraddemo von „Halle gegen Rechts“ am Hallmarkt und macht sich auf den Weg in den Südpark in Halle-Neustadt. Im Südpark plant das Bündnis dann 16 Uhr eine Kundgebung.
Randale vorprogrammiert.. beide gruppen sind nicht an einer wirklichen Lösung interessiert.. die brauchen einander ja.
Ich glaube kaum, dass der Zwerg und sein Donut ruhig blieben, wenn es keine Gegendemo bzw. keine politischen Gegner gäbe. Im Gegenteil: Ohne Protest und Widerstand würde die 1,5 Männlein voll aufdrehen.
Demonstrationsmottos wie dieses, die für sich schon verabscheungswürdig sind und dazu auf jeglicher faktischen Grundlage entbehren, sollten innerhalb der freiheitlich-demokratischen Grundordnung nicht ignoriert werden.
Siehst du das anders?
ja… Roma Terror scheint wirklich etwas dick aufgetragen zu sein .. aber Übertreibungen sind ja mittlerweile ein übliches mittel der politischen Auseinandersetzung.
Stimmungsmache von rechts und von links ist alles gleich schlimm .. Diktatur wollen beide seiten.
ignorieren kann und soll man dies auch nicht .. aber in erster Linie müssen die Südpark Bewohner miteinander klarkommen und nützt anheizen von aussen wenig
Also doch ignorieren und einfach hoffen, dass die Rechten niemand ernst nimmt und sie durch solche unwidersprochenen Aktionen keinen Zulauf erhalten?
Das wird aber nicht funktionieren.
Die Bewohner des Südparks haben gern die Möglichkeit, diesen Aktionen zu widersprechen oder nicht, denn es ist ihr Viertel. Es ist nicht hilfreich, wenn andere von außen importiert werden, um in ihrem Viertel Randale zu machen – zumal diese ganzen Anti-Nazi-Heuchler auch immer erst dann aus ihren Löchern kriechen, wenn mal irgendwo was los ist.
Wie wär’s mal damit, von sich aus eine (regelmäßige?) Demo gegen Rechts im Südpark zu organisieren oder regelmäßge Präsenz für „Toleranz und Weltoffenheit“ zu zeigen, nicht erst, wenn vermeintliche oder echte Nazis zuerst eine Demo anmelden oder sonstwie präsent sind? Aber vermutlich würde das dann keinen interessieren.
„von außen importiert werden“
Von wem werden denn die Rechten „importiert“? Weder der Abgebrochene, noch der Teigkringel wohnen in Neustadt, geschweige denn im Südpark.
„zumal diese ganzen Anti-Nazi-Heuchler auch immer erst dann aus ihren Löchern kriechen, wenn mal irgendwo was los ist.“
Ja. Immer dann, wenn Nazi-Heuchler aus ihren Löchern kriechen. Sei froh, sonst würden die Nazi-Heuchler nämlich noch viel öfter aus ihren Löchern kriechen. Wenn Nazi-Heuchel-Aufmärsche in dein Bild einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft passen, verstehe ich natürlich deine Protest-Heuchelei.
Ohne (rechte) Demo keine (linke) Gegendemo. Ganz einfach.
Nee nee, lies nochmal, was ich schrieb: Wie wär’s mit einer linken „Pro“-Demo, bevor rechte Demos durchgeführt werden, nicht erst, wenn’s zu spät ist? Wer „Nazis nicht die Straße überlassen“ will, sollte sich mal ein bisschen mehr anstrengen, als nur Gegendemos zu veranstalten und Straßen zu blockieren (und das sind noch die harmloseren Ordnungswidrigkeiten). Die ganzen Toleranzbefürworter können ja gerne die sozialen Brennpunkte besiedeln und somit die xenophoben Strukturen in diesen Vierteln unterwandern, bzw. aufweichen, indem sie täglich Präsenz zeigen und mit gutem Beispiel vorangehen. Aber immer nur gegen etwas zu sein, wenn andere die Initiative ergreifen und am Ende des Tages nach Hause zu gehen und sich selbst auf die Schultern zu klopfen, wie toll man doch nationalistisches Gedankengut verhindert hat, damit macht man sich’s ein bisschen zu einfach. Ich stimme dahingehend mit Meckerbock überein, dass man damit nichts außer einer weiteren Polarisierung der Gesellschaft erreicht.
Gegendemos (erst recht die angemeldeten) sind keine Ordnungswidrigkeiten.
Die Verteilung rechten, rechtsradikalen, rechtsextremen und verfassungsfeindlichen Gedankenguts zu ignorieren und totzuschweigen, ist keine Lösung. Einverstanden?
Nicht die Demonstrationen, aber die damit einhergehenden Ordnungswidrigkeiten sind Ordnungswidrigkeiten.
Ich sage nicht, dass man was totschweigen sollte. Aber man sollte Dinge auch nicht überdramatisieren und vor allem nicht erst dann wach werden und nach Toleranz und Weltoffenheit rufen, wenn’s zu spät ist. Offensichtlich fallen fremdenfeindliche Parolen in Halle-Neustadt im Allgemeinen und im Südpark im Speziellen auf fruchtbaren Boden. Wo sind denn die linken Toleranzbeschwörer, wenn es darum geht, dass die Leute gar nicht erst auf fremdenfeindliche Gedanken kommen, dass der vielgescholtene „Alltagsrassismus“ bekämpft und unterbunden wird? Da sitzt man lieber in seiner Bude im Akademikerviertel der Stadt und philosophiert unter seinesgleichen vor sich hin. Und dann wandert man mal ab und zu, wenn wirklich ein Rattenfänger unterwegs ist, eine halbe Stunde durch ein Viertel, das man sonst in seinem ganzen Leben noch nie betreten hat, und geht am Ende wieder nach Hause, um sich in seinen Akademikervierteln auf die Schulter klopfen, wie man „Nazis nicht die Straße überlassen“ hat, ohne tatsächlich was substanzielles erreicht zu haben, denn die Bewohner werden wieder mit ihren Problemen alleingelassen.
Wie bereits gesagt: die ganzen linken Freiheits(oder eher Freizeit-)kämpfer würden am ehesten etwas erreichen, wenn sie selbst die Brennpunkte bevölkern und mit positiver Energie durchdringen würden, damit sowas wie Alltagsrassismus gar nicht erst aufkommt. Es hat ja bestimmt einen Grund, warum vermeintliche oder echte Nazis nicht durchs Paulusviertel oder Glaucha oder die Innenstadt wandern.
Probleme totschweigen ist sicherlich keine Lösung, aber genausowenig ist es eine, mal ab und zu laut „dagegen“ zu schreien.
@Menschenrechtler
Kannst du zu dem Thema ein paar Links posten?
„Kannst du zu dem Thema ein paar Links posten?“
😀
Also die Montagsdemonstranten sollen für Diktatur stehen , dann solltet ihr mal hingehen und zuhören – Sie wollen einen Systemwandel , hin zur direkten Demokratie !
Ja , die Beiden polarisieren und legen ihre Finger in die Wunde die gerade blutet und halten der Gesellschaft den Spiegel vor , den sie braucht um aufzuwachen !
Das Problem im Südpark ist dasselbe wie vor Jahren in der Silberhöhe , wo wir einen Bügermeister hatten , der gegen seine eigene Bevölkerung demonstriert hat , obwohl sie nur auf Misstände aufmerksam gemacht haben !
Die gleiche Problemlösung steht jetzt wieder bevor ! – In welches Viertel werden unsere neuen rumänischen Bürger jetzt verschoben ?
Man kann an der Zahl der Teilnehmer und Zuschauer sehen, was die Polkappen für einen Erfolg mit ihrem Systemwandel haben. Und wenn das (also die überzeugten Anhänger) die neue geistige Elite sein soll – Gute Nacht!
Man muss die Zigeuner nicht in andere Viertel verschieben. Man muss sie in einzelnen Familien auf gesamt Halle verteilen, statt sie in Horden irgendwo zu konzentrieren.
das Problem ist der sogenannte Demonstrationstourismus.
da werden Leute angekarrt die vom eigentlichen Problem keine Ahnung haben und nur schwarz weiß denken und sehen können daher dann auch die extreme Polarisierung .. alles verbohrte Idioten die im Grunde nur auf Krawall aus sind.
die Problemlösung muss aus dem viertel selbst erwachsen
Das Rankarren ist aber anscheinend nötig, sonst würden die beiden Marktschreier ja nicht genügend Mitläufer für ihre „Demo“ finden und allein durch Neustadt laufen.