„Erstklassig“: ACE zeichnet Movemix-Shuttle in Halle mit der Bestwertung aus, Flexa in Leipzig fällt durch
Seit etwas mehr als einem Jahr sind die „Movemix-Shuttles“ in Halle (Saale) unterwegs. Sie bedienen das Paulusviertel sowie Abends den halleschen Osten. Mittlerweile konnten bei dem Angebot, das als Zubringer zur Straßenbahn fungiert, mehr als 10.000 Fahrgäste befördert werden. Der Automobilclub ACE hat jetzt 33 „On Demand“-Angebote in ganz Deutschland getestet. Die ACE-Testerinnen und -Tester beantworteten dabei Fragen wie: Kann das Angebot auch per Telefon gebucht werden? Wie einfach funktioniert die Registrierung per App? Wie lang im Voraus muss die Fahrt gebucht werden? Wird der Service auch noch in Randzeiten – etwa nach 22 Uhr – angeboten? Dreiviertel der getesteten Angebote wurden mit dem Prädikat „exzellent“ ausgezeichnet – lediglich zwei Angebote waren ungenügend.
Höchstwertung für Greifswald und Halle
Gleich zwei Angebote belegen im ACE-Test mit 14 von 15 möglichen Punkten den ersten Platz: Der Rufbus „Friedrich“ der Stadtwerke Greifswald und der „movemix Shuttle“ in Halle an der Saale. Positiv fiel den Testern und Testerinnen unter anderem auf, dass die Buchung nicht zwingend per App erfolgen muss, sondern eine Fahrt alternativ auch telefonisch gebucht werden kann. Außerdem handelt es sich bei beiden Angeboten um barrierefreie Fahrzeuge. Während das Greifswalder Angebot Nutzerinnen und Nutzer von einer Haltestelle abholt und überall absetzt, holt der „movemix Shuttle“ sie sogar an einem Wunschort ab und bringt sie auch zum Wunschort. In beiden Fällen ist das Angebot auch in Randzeiten nutzbar.
Im ACE-Test sind allerdings auch zwei Angebote durchgefallen: „FLEXA“ in Leipzig und „VLP“ in Görslow der Verkehrsgesellschaft Ludwigslust/Parchim. Beide On-Demand-Dienste wurden als ungenügend bewertet, da die Bestellung entweder kurzfristig storniert wurde oder kein Fahrzeug erschien.
Bezahlbarkeit und Flexibilität im Fokus
Die Nutzung solcher On-Demand-Angebote steht und fällt mit dem Preis und flexiblen Buchungsmöglichkeiten. Mit dem „Expressbus“ im bayerischen Pfaffenhofen gibt es ein komplett kostenfreies Angebot im ACE-Test. Erfreulicherweise sind mehr als die Hälfte der Angebote im regulären Tarif enthalten. In diesen Fällen muss also kein zusätzliches Ticket gelöst werden, ein Einzelfahrschein oder das Deutschlandticket ist für die Nutzung ausreichend. Andere Anbieter gewähren immerhin einen Rabatt für Zeitkarten-Besitzer und -Besitzerinnen. Ein Aufschlag von bis zu drei Euro für eine Fahrt wird bei einem Drittel der On-Demand-Angebote fällig. In 15 Prozent der Fälle werden sogar bis zu sechs Euro verlangt.
Ebenfalls erfreut hat die ACE-Testerinnen und -Tester, dass zwei Drittel der Fahrtangebote kurzfristig, also bis 30 Minuten vor Fahrtbeginn, gebucht werden können. Lediglich fünf der 33 getesteten Angebote benötigen mehr als eine Stunde Vorlauf.
On-Demand-Angebote für die erste und letzte Meile
Stefan Heimlich, Vorsitzender des ACE: „Besonders in Schwachlastzeiten und für die erste und letzte Meile sehen wir das On-Demand-Angebot als eine wertvolle Ergänzung des klassischen ÖPNV. Es bietet besonders Menschen ohne Führerschein die Chance auf Mobilitätsteilhabe auch in ländlichen Regionen. Umso mehr freut uns das positive Testergebnis: Rufbusse, Sammeltaxis und Co. funktionieren erstaunlich gut. Über 90 Prozent der getesteten Dienste erfüllten die Anforderungen der Testerinnen und Tester an die wichtigen Faktoren Nutzerfreundlichkeit, Komfort und Barrierefreiheit. Damit Menschen diese Angebote als echte Ergänzung wahrnehmen und nutzen, müssen sie ein verlässliches und dauerhaftes Verkehrsmittel sein. Noch beobachten wir leider zu oft, dass Angebote wieder eingestellt werden, weil die Finanzierung nicht gesichert ist.“
Ein weiterer wichtiger Vorteil, den über die Hälfte der getesteten Angebote bieten: Sie bringen Fahrgäste oft von Wunschort zu Wunschort, nicht nur von Haltestelle zu Haltestelle. Allerdings ist aus Sicht des ACE eine übersichtlichere und einheitlichere Preisgestaltung im Sinne der Verbraucherinnen und Verbraucher noch wünschenswert. Optimal ist die Integration von On-Demand-Angeboten in bestehende Tarife, wie auch in das Deutschlandticket.
Praxis-Tipp: Wer das On-Demand-Angebot aus der eigenen Region nutzen möchte, sollte die App des Anbieters im Vorfeld herunterladen und einrichten. Im Test zeigte sich, dass die Registrierung der Zahlungsmethoden gelegentlich etwas Geduld erfordern kann. Außerdem sollte rechtzeitig vor der Fahrt die Voranmeldezeit geprüft werden, um Wartezeiten zu vermeiden und sicherzustellen, dass die Fahrt wie geplant stattfindet.
Über die Methode
Die Ehrenamtlichen des ACE führten während der Europäischen Mobilitätswoche vom 16. bis 22. September Testbuchungen und -fahrten durch. Um die Vergleichbarkeit der Testergebnisse zu gewährleisten, lag der Fokus auf per App buchbaren Diensten. Insgesamt konnten 15 Punkte in sieben Kategorien erreicht werden.
Gratulation, es ist wirklich eine gute Möglichkeit für Fahrgäste.
Du hast die gute Möglichkeit genau 0 mal genutzt.
Und warum kann man Gutes nicht dennoch loben? Versuchs mal damit, dich auch für andere zu freuen. Auch wenn es dir schwer fällt.
Ich freu mich für dich.
Einmal was, wo Halle besser ist als Leipzig. 😛
wo vor allem
Tolle Möglichkeit, doch kleiner Nachteil, aufgrund der Höhe des Einstiegs für ein gehbehindertes Familienmitglied nach einmaligem Test nicht nutzbar. Hinweis an HAVAG ist im „Sand verlaufen“. Schade
Was bitte soll denn dieser Kommentar? Wieso bitte kommt man nicht in ein Fahrzeug wenn man „Gehbehindert“ ist? Das sind ganz normale Kleinbusse, mit ganz normalem Einstieg. Wenn du etwas für Behinderte haben willst, dann hole nen Behindertentransport. Außerdem hat die HAVAG sogar Movemix Busse mit Rollstuhlrampe. Also erzählt hier keine Lügen.