Ex-Ministerpräsident Wolfgang Böhmer gestorben – Haseloff: Ein großer Sachsen-Anhalter, der Tradition und Modernisierung zu verbinden wusste

Zum Tod des langjährigen ehemaligen sachsen-anhaltischen Ministerpräsidenten Prof. Dr. Wolfgang Böhmer erklärte Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff: „Prof. Dr. Wolfgang Böhmer war einer der großen Sachsen-Anhalter. Er war ein Garant des Ausgleichs und stand für die Bewahrung von Traditionen ebenso wie die Modernisierung unseres Landes. Er hat sich um Deutschland und Sachsen-Anhalt große Verdienste erworben, den Menschen Orientierung gegeben und zum Wohle unseres Gemeinwesens gewirkt.
Wolfgang Böhmer zeichnete ein Vorrat an Lebenserfahrung und Menschenkenntnis aus, der es ihm ermöglichte, das Vertrauen der Menschen zu gewinnen. Ob als Vizepräsident des Landtages, als CDU-Landesvorsitzender oder als Ministerpräsident, er ließ immer deutlich werden, dass Politik für ihn nicht Selbstzweck, sondern Arbeit für Menschen war. Ihm hat man zu jedem Zeitpunkt geglaubt, dass er Verlässlichkeit suchte, eine gute Ordnung für dieses Land wollte und vor allem mit seiner ganzen Person dafür stand, an der Meinungsbildung mitzuwirken, um nicht der Meinungsforschung gehorchen zu müssen.
Dieses Selbstverständnis prägte seine Ministerpräsidentschaft in besonderer Weise. Sein großes Verdienst bestand darin, durch die Authentizität seiner Persönlichkeit und eine Eigenwilligkeit und Beharrlichkeit, die aber niemals ohne Aufrichtigkeit daherkam, den Menschen weit über alle Parteigrenzen hinaus das Vertrauen in die Politik zu bewahren. Ein Land ist nicht nur durch Grenzen, Rechtsordnung und seine Einwohner bestimmt, es muss immer auch repräsentiert werden. Wolfgang Böhmer hat Sachsen-Anhalt im besten Sinne verkörpert, ist ihm tatsächlich zum Landesvater geworden und hat ihm im Konzert der Bundesländer großen Respekt verschafft. Mit Verlässlichkeit im Handeln und Klarheit im Wort hat Prof. Wolfgang Böhmer unserem Land gedient. Er hat den Menschen ein Beispiel gegeben, durch das sie sich haben leiten lassen. Dafür danken wir heute und werden ihm dauerhaft ein ehrendes Gedenken bewahren.“
Zum Tod von Ministerpräsident a. D. Prof. Dr. Wolfgang Böhmer erklären die Vorsitzenden der SPD Sachsen-Anhalt, Juliane Kleemann und Andreas Schmidt: „Wolfgang Böhmer war ein Politiker alten Zuschnitts: verlässlich im Wort, verbindlich im Ton und unerschütterlich in der Haltung. Wer ihm widersprach, konnte sich dennoch auf ihn verlassen. „Er war ein Garant – für Verlässlichkeit, Maß und Stabilität in einer Phase, in der Sachsen-Anhalt politische Konturen entwickelte und klare Orientierung brauchte. Auch wenn wir politisch vieles unterschiedlich gesehen haben, hat Böhmer dem Land einen Dienst erwiesen: durch Klarheit statt Taktik, durch Haltung statt Beliebigkeit. Er war kein Freund der schnellen Schlagzeile, aber ein entschlossener Anwalt für das, was er für richtig hielt – auch gegen Widerstände in den eigenen Reihen. Er verstand Politik nie als Bühne für Eitelkeiten, sondern als Aufgabe für das Gemeinwesen. Dass Sachsen-Anhalt heute eine verlässliche Rolle im föderalen Gefüge der Bundesrepublik spielt, ist auch sein Verdienst. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und allen, die ihm nahestanden.“
Zum Tod des Ministerpräsidenten a.D. Prof. Dr. Wolfgang Böhmer erklärt der Fraktionsvorsitzende der CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, Guido Heuer: „Die Nachricht vom Tod von Prof. Dr. Wolfgang Böhmer erfüllt uns mit tiefer Trauer. Die CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt spricht seiner Familie und seinen Freunden ihr tiefempfundenes Mitgefühl aus. Wolfgang Böhmer war seit 1990 Landtagsabgeordneter, zwischen 1998 und 2001 Vizepräsident des Landtags von Sachsen-Anhalt und von 2001 bis 2002 Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion. In Regierungsverantwortung diente er unserem Bundesland von 1991 bis 1993 als Finanzminister sowie anschließend bis 1994 als Arbeits- und Sozialminister. Darüber hinaus hat Wolfgang Böhmer Sachsen-Anhalt als Ministerpräsident von 2002 bis 2011 maßgeblich geprägt. Seine politische Arbeit war gekennzeichnet von Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit sowie seinen außerordentlichen rhetorischen Fähigkeiten. Wir verneigen uns vor der Lebensleistung des Verstorbenen.“
Zum Tod des langjährigen ehemaligen sachsen-anhaltischen Ministerpräsidenten Prof. Dr. Wolfgang Böhmer erklärt die Landesvorsitzende der FDP und stellv. Ministerpräsidentin Dr. Lydia Hüskens: „Der Tod von Prof. Dr. Wolfgang Böhmer macht mich sehr betroffen. Sachsen-Anhalt verliert mit ihm eine bedeutende Identifikationsfigur. Er gab den Menschen Mut, Selbstbewusstsein und Hoffnung. Er stand für den Aufbruch den CDU und FDP 2002 in schwierigen Zeiten angeschoben haben. Er hielt Kurs und hatte einen besonderen Draht zu den Menschen in unseren Bundesland ohne ihnen nach dem Mund zu reden. Mein Gedanken sind bei seinen Angehörigen.“
Zum Tod von Prof. Dr. Wolfgang Böhmer sagt Eva von Angern, Fraktionsvorsitzende Die Linke im Landtag: „Prof. Dr. Wolfgang Böhmer hat als Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt unser Land stark geprägt. Als Landesvater hatte er eine große Präsenz im Land. Weit über seine Amtszeit hinaus genoss er ein hohes Ansehen und eine große Autorität. Ich wünsche seiner Familie und seinen Freunden von Herzen Kraft für die schwere Zeit des Abschieds.“
Die Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen Sachsen-Anhalt gedenkt dem früheren Ministerpräsidenten Prof. Dr. Wolfgang Böhmer mit Respekt. Als konservativer Politiker war er uns in vielen Fragen ein Gegenüber – aber stets eines, das Haltung, Verantwortung und die Würde des Amtes bewahrt hat.
Ruhe in Frieder lieber Wolfgang Böhmer. Mit Hochachtung und Dankbarkeit denke ich an Ihre Arbeit für unsere Heimat.
Mein herzliches Beileid für so einen Politiker.
Davon brauchen wir mehr in diesem Land.Das sind echte Vorbilder, leider gibt es davon zu wenig.
Alle Politiker sollten nicht nur schwafeln, sondern danach handeln, sie stehen für die Bürger in diesem Land ! Wer keine Ahnung hat von Politik, sollte sich was anderes suchen, es gibt viele andere nützliche Möglichkeiten. Früher war das noch gute Politik. Heute haben wir fasst nur noch Bürgerverwalter. Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt.
Er hat mich vor fast 64 Jahren im Paul-Gerhard-Stift Wittenberg auf die Welt geholt. Zu dem Zeitpunkt hat er sicher noch nicht an Politik gedacht 🙂 Meine Mutter hat immer erzählt, was für ein warmherziger, empathischer Mensch er war. Das hat er auch als MP immer wieder unter Beweis gestellt, dafür gebührt ihm Respekt.
Ruhe in Frieden. Ein herzliches Beileid geht an seine Familie.
„Er hat mich vor fast 64 Jahren im Paul-Gerhard-Stift Wittenberg auf die Welt geholt.“
Ist er dafür extra aus Görlitz angereist?
Ach wenn Hasi auch mal zu einem einfachen verstorbenen Arbeiter oder Rentner solch liebe Worte sagen würde. Dann wäre die politische Elite halbwegs in Ordnung.