Frühes Beispiel für gelungenen Transformationsprozess: Gedenkstunde am Francke-Denkmal

Immer am Wochenende rund um den Geburtstag von August Hermann Francke begehen die Franckeschen Stiftungen die Francke-Feier. Einer der Höhepunkte ist dabei die Gedenkstunde am Francke-Denkmal im Lindenhof. Meist ist es immer kühl mit Regen und teilweise sogar Schnee. Insofern hat das Wetter dieses Jahr eine kleine Ausnahme gemacht. Zwar war es am Samstagnachmittag windig, doch die Sonne schien und die Temperaturen haben fast die 20-Grad-Marke erreicht.
Durch die Gedenkfeier zu Franckes 362. Geburtstag führte Thomas Müller-Bahle. Für ihn war es das letzte Mal in dieser Funktion, denn Ende August geht er in den Ruhestand als Stiftungsdirektor. “August Hermann Francke hat die Schulstadt auf festem Glauben fußend gegründet, weil er vorhatte, die Welt zu verändern”, sagte Müller-Bahlke. Er sei damit ein Beispiel aus ganz früher Zeit für gelungene Transformationsprozesse. Müller-Bahlke ging auch auf das diesjährige Jahresthema “Alles in Ordnung” ein. Francke habe vor 300 Jahren bestimmte Ordnungsvorstellungen gehabt, die sicher von den heutigen Vorstellungen abweichen. Francke habe aber auch grundlegende bauliche Vorstellungen gehabt, “die bis heute tragfähig sind.”
“Bibliotheken assoziiert man gemeinhin mit Ordnung“, sagte Silke Berndsen, Verantwortlich für die Zweigbibliotheken der Uni in den Franckeschen Stiftungen. Sie ging kurz auf die Geschichte der Universitäts- und Landesbibliothek ein, die seit ihrer Gründung kontinuierlich gewachsen ist. Dabei ging es ganz bescheiden los mit wenigen Büchern und den Nachlässen verstorbener Professoren. Und so kam es auch, dass die eigene Bibliothek der Franckeschen Stiftungen damit bedeutender war als die der Uni. Eine wichtige Aufgabe heutzutage sei die Medienmündigkeit. Diese brauche es für den gesellschaftlichen Zusammenhalt angesichts emotionalisierter Diskurse, “in denen das subjektive Empfinden nicht selten als valide Wissenskategorie etabliert wird.”
Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde vom Stadtsingechor und dem Blechbläserensemble der Latina. Vertreter der verschiedenen Einrichtungen, die heute auf dem Stiftungsgelände tätig sind, haben Blumen am Francke-Denkmal niedergelegt.









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