Gas ist der häufigste Heizenergieträger in Sachsen-Anhalt – in Halle (Saale) die Hälfte aller Wohnungen

Im Rahmen eines gemeinsamen Pressegesprächs informierten heute im Statistischen Landesamt in Halle (Saale) der Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Herr Prof. Dr. Armin Willingmann, und der Präsident des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt, Herr Michael Reichelt, über die Heizsituation in Sachsen-Anhalt.
Präsident Reichelt sagte dazu: „Im Rahmen der Gebäude- und Wohnungszählung des Zensus 2022 wurden wertvolle Daten zur Heizsituation in Sachsen-Anhalt erhoben und ausgewertet. Diese Informationen bieten einen umfassenden Einblick in die verwendeten Heizungsarten und insbesondere deren Energieträger.“
Energieminister Willingmann erklärte: „Die Daten des Statistischen Landesamtes zeigen klar auf, wo die Wärmewende bei uns im Lande voranschreitet und wo wir noch vor teils großen Herausforderungen stehen. Wer heute ein Einfamilienhaus baut, setzt zumeist auf die klimafreundliche Wärmepumpe, weil das wirtschaftlich und ökologisch gleichermaßen sinnvoll ist. Größere Herausforderungen gibt es dagegen bei Bestandsbauten, die überwiegend mit Gas heizen. Hier erwarte ich neue Impulse von der nächsten Bundesregierung. Die kommunale Wärmeplanung muss bis 2028 erfolgreich abgeschlossen werden, damit klar ist, wie künftig vor Ort geheizt werden kann. Zudem werden wir konsequente Investitionen in Wärmenetze und gut ausgestattete Förderprogramme benötigen. Ich bin davon überzeugt, dass die Wärmewende nur gelingt, wenn sie sozialverträglich ausgestaltet wird und wir niemanden beim Umstieg auf klimaneutrale Wärmeversorgung überfordern.“
Von den insgesamt 1 263 371 Wohnungen in Gebäuden mit Wohnraum zum Stichtag 15. Mai 2022 waren die meisten mit Zentralheizungen (747 770) ausgestatten. Auf den Plätzen 2 und 3 folgten 323 308 Wohnungen mit Fernheizung (Fernwärme) und 107 762 mit Etagenheizungen.
Aus wirtschaftlicher Sicht für den Einzelnen, aber auch aus ökologischer Sicht war neben der Art der Heizung aber insbesondere der Energieträger der Heizung wichtig. In mehr als der Hälfte aller Wohnungen (53,2 %) in Sachsen-Anhalt wurde Gas (672 612) als Energieträger eingesetzt. Am zweithäufigsten kam Fernwärme aus verschiedenen Energieträgern (323 308) zum Einsatz. Neben Gas wurden fossile Energieträger wie folgt eingesetzt: in 157 640 Wohnungen der Energieträger Heizöl und in 10 911 Wohnungen Kohle. Nachwachsende Energieträger wie Holz, Holzpellets (31 825 Wohnungen) und Biomasse/Biogas (706 Wohnungen) spielten in SachsenAnhalt zum Stichtag eine untergeordnete Rolle.
In insgesamt 166 von 218 Gemeinden war Gas der am häufigsten verwendete Energieträger. Hierzu zählten auch die kreisfreie Stadt Halle (Saale) (50,2 % aller Wohnungen) und die Landeshauptstadt Magdeburg (56,4 %). Gas dominierte als Energieträger der Heizung zudem auch in den meisten anderen Bundesländern. Den höchsten Anteil hatte Gas als Heizenergieträger in Niedersachsen mit 71,9 % (2 957 772) aller Wohnungen und den niedrigsten in Bayern mit 42,3 % (2 807 846).
In 44 Gemeinden Sachsen-Anhalts wurden die meisten Wohnungen mit Heizöl beheizt. Hierbei handelt es sich vor allem um kleine oder ländlichere Gemeinden. In der kreisfreien Stadt Dessau-Roßlau (47,7 %) und 8 weiteren Kommunen (Stadt Hohenmölsen, Karsdorf, Benndorf, Solestadt Bad Dürrenberg, die Städte Braunsbedra, Merseburg, Querfurt und die Hansestadt Stendal) war dagegen Fernwärme der häufigste Energieträger.
Je mehr Wohnungen sich in einem Haus befanden, desto eher war es an die Fernwärme angeschlossen. Während von allen Einfamilienhäusern in Sachsen-Anhalt insgesamt rund 21 000 an die Fernwärme angeschlossen waren (5,1 %), waren es bei den Mehrfamilienhäusern ab 3 Wohnungen insgesamt knapp 283 300 Wohnungen (41,6 %), die so beheizt wurden. Solar-/Geothermie bzw. Wärmepumpen kamen dagegen am häufigsten in Einfamilienhäusern zum Einsatz: fast 80,0 % aller Wohnungen mit diesem Energieträger waren Einfamilienhäuser.
Am Stichtag 15. Mai 2022 setzten in Sachsen-Anhalt nur 23 874 (1,9 %) aller Wohnungen Solar-/Geothermie bzw. Wärmepumpen als Energieträger ein. Bei den neueren Wohnungen wurde der Anteil von Solar-/Geothermie bzw. Wärmepumpen jedoch zunehmend größer. So war diese bei zwischen 2000 und 2009 gebauten Wohnungen schon bei 8,1 % der Wohnungen (4 547) im Einsatz, bei den zwischen 2010 und 2015 waren es 24,2 % (4 925) und ab Baujahr 2016 stieg der Anteil auf 28,4 % (7 567). Eine aktuelle Auswertung der Statistik der Baugenehmigungen zeigt zudem, dass sich der Anteil von Solar-/Geothermie bzw. Wärmepumpen in Zukunft weiter erhöhen wird. Von den insgesamt 10 077 seit 2022 genehmigten Bauvorhaben für Wohnungen in neugebauten Wohngebäuden haben 68,9 % Solar-/Geo- und Umweltthermie oder Wärmepumpen als primäre Heizenergiequelle (6 945).
Ein ähnliches Bild ergibt der Bundesvergleich für 2023: in allen Bundesländer dominierten die Solar-/Geo- und Umweltthermie als primäre Heizenergieart bei Baugenehmigungen für Wohngebäude. Ihr Anteil lag zwischen 54,1 % in Berlin und 88,3 % in Sachsen-Anhalt.
Ziel der im Rahmen des Zensus 2022 durchgeführten Gebäude- und Wohnungszählung war die flächendeckende und vollzählige Erfassung aller Gebäude mit Wohnraum sowie bewohnter Unterkünfte mit den darin befindlichen Wohnungen. Die Ergebnisse bilden eine wichtige Grundlage für wohnungspolitische Entscheidungen und Maßnahmen in der Raumplanung.
WP wirtschaftlich in der Gesamtbilanz eher schwierig zum jetzigen Zeitpunkt eine valide Aussage zu treffen.
– hohe Kosten in der Anschaffung
– Altbau hohe Kosten in Sanierung und HzK Umbau
– hohe Kosten bei nachträglichen Einbau. Vor allem bei Altbau und Aufstellung der Außeneinheit
– Wassererwärmung für >60 Grad muss separat geplant und gebaut werden
– hohe Strompreise (bei 3:1 im Wirkungsgrad aktuell max. gleiche Kosten wie bei Gas)
– zu erwartende Lebensdauer von WP keine gesicherten Erkenntnisse im Vergleich zu modernen Brennwertthermen
Die Laufzeiten bei BwT sind bei guter Wartung > 20 Jahre, bei WP gibt es aktuell eher die Tendenz von 10 bis 15 Jahre, obwohl grundsätzlich keine gesicherten Zahlen vorliegen.
Es ist nur allg. Geschwätz, das WP billiger sein sollten. Fördermittel erhält auch nicht jeder und wenn nicht den max. Betrag.
Pro 100 qm und bei einer Anlage 10.000kwh/a, liegt man im Austausch bei ca. 5000 bis 8000 Euro.
Weiter Investitionen fallen nicht an.
WP mindestens das Doppelte plus genannte Maßnahmen um Niedertemperatur fahren zu können. Das Haus sollte mind. in die Energieklasse D eingestuft sein. Fenster, Hzk, Isolation oder FbH kosten enorm.
PV auf Dach ist übrigens auch eine sehr hohe Investition in der Nachrüstung, wenn es überhaupt machbar ist.
Lasst euch nicht einreden, WP könnte auch mit 70/55 betrieben werden!
Ja kann, aber das wird in den laufenden Kosten richtig teuer! Da reden wir kwh Energie vom Verhältnis 1:1 also 1 kwh Strom gleich 1 kwh Wärme. Der Strompreis ist aktuell 3x des Gaspreises.
@Kritiker , hervorragend beschrieben ,ich glaube jedoch nicht ,das die Grünen dir intellektuell folgen können .
Nur zum Verständnis, WP können die Zukunft sein, wenn wir über einen Strompreis in der Höhe des Gaspreises pro kwh sprechen.
Im Grunde tatsächlich machbar, wenn alle Kleinsolarstromerzeuger nicht durch mangelnde Infrastruktur „ausgebremst“ werden. Die Netzagentur kann bei neuen Anlagen seit dem Februar 2025 bis auf 60% abriegeln, wegen Überlastung.
Also Solar auf dem Dach kann zum finanziellen Fiasko werden, je nach Region.
Der überflüssige Strom im Sommer bringt nichts ein zur Refinanzierung und im Winter wenig PV-Strom, also alles im Eigenverbrauch.
So wird das nichts mit Energiewende.
Netze schnellstens ausbauen, alles dafür machen, dass der Strompreis sich halbiert!
Speicher, Speicher und nochmal Speicher! Wasserstoff als Energiepuffer schnellstens ausbauen.
Sanierungsmaßnahmen müssen viel besser gestützt werden als aktuell! Vor allem auch bei nicht selbst bewohnten Wohnraum von Kleinvermietern, damit nicht durch die Sanierung die Mieten explodieren.
Na wieder mal alle Stammtischparolen rausgerotzt……
Nicht eine Behauptung ist wahr. Selbstverständich schaffen Wärmepumpen auch 55°C und nein, sie verbrauchen nicht 1:1. Wer zum Geier heizt denn bitte mit 70°C ? Das ist schon rein technisch völliger Blödsinn. Natürlich hat man dann nicht mehr 1:4 aber der Wirkungsgrad sinkt gar nicht so stark wie man denkt. Auch Warmwasser kann eine große Wärmepumpe erzeugen. Ich weiß auch nicht welche hohen Strompreise du meinst, aber wir zahlen im Wärmepumpentarif 23Cent pro kWh, Brauchen das aber nur in den 3 Wintermonaten, da hier die Solar nicht läuft. Unsere Brennwerttherme hat sich im Jahr um die 25.000 kWh genehmigt, die WP liegt bei 8.000 kWh bei fast 200qm Wohnfläche, Altbau ungedämmt da Denkmalgeschützt. Und nein, auch Solar war kein Problem. Weder der Bau noch die Genehmigung. Für lau ist nicht mal der Tod, aber wer in der Vergangenheit lebt, dem ist nicht mehr zu helfen.
Ach und zur hoch gepriesenen Wärmepumpe. Unsere muss alle 2 Jahre gewartet werden. Lässt man das mal aus, fällt die olle Kiste spätestens in der Heizperiode aus. Was wir da alles schon haben tauschen müssen, da hätte man locker ne zweite kaufen können. Mal abgesehen von Terminen für Schonsteinfeger und Wartung des Abflusses, der alle paar Jahre weggammelt. Erzähl hier deine Märchen von der Brennwerttherme woanders.
Ehrlich, du hast null Ahnung von der Materie. HzK 70/55 ist denn was? Vielleicht mal ein Fachbuch lesen! Das heißt nicht, dass man den Vorlauf generell auf 70 einstellt!
Wenn dieser richtig dimensioniert ist, dann stellt man den Vorlauf je nach Bedarf 55 bis 60 Grad ein!
“ Altbau ungedämmt da Denkmalgeschützt“ ist wurscht ob Altbau oder Neubau, Energieeffiziensklasse ist die entscheidende Frage!
Ein guter Altbau 8Denkmalschutz könnte eine alte Villa sein) hat oft ordentliche dicke Außenwände! Bei Größer 40 cm bringt Dämmung eh nicht viel.
Solche Bauten haben nicht selten Wanddicken von > 40 cm
Billig Altbau teilweise nur Wanddicken 24 bis 36 cm! Man sollte sich mal mit den Themen beschäftigen, eh man einen Einzelfall heraus pickt.
Versteheden Kommentar zur „Wärmepumpe“ nicht? Meintest du BwK, Brennwertkessel?
Bei uns gammelt am Schornstein gar nichts und ich kenne auch keinen, da Edelstahl durch bissl Kondenswasser gar nichts macht.
Wartung hat man auch bei WP. PV-Anlage, klar kann man auf das Dach machen, ist auch gut. Braucht aber auch ordentlich AKKU, bei euch ca 6 Kwh, kostet so um die 200 bis 2500 netto und hält ca 10 Jahre, bis die auf unter 70% abschmieren. PV ist nach 20 Jahren vermutlich fast durch.
Aber das ist nicht das hüpfende Komma, wenn alles über den Preis gut refinanziert wurde. Dies kann aber mittlerweile schwierig werden, nach Einspeisungsgesetzeslage, KANN muss aber nicht. Hängt von der Qualität des lokalen Netzes ab, also ob auf 60% abgeriegelt wird oder eben nicht. Wohin mit dem Strom im Sommer, wenn ihn keiner will?
23 Cent ist Vertragsstrompreis für WP und 3:1 (3 kwh Wärme:1 Kwh Energieeinsatz) ist nur bei Niedertemperatur zu erreichen. Warmwasser ist 1:1 da wir kein Perpetuum Mobile betreiben!
Dies geht nur bei dicken Wänden, guten Fenstern und Türen und einem ordentlichen Dach und /oder FbHz!
Für Warmwasser ist Solarthermie die richtige Lösung, Sommer wie Winter! Nur der Kessel muss groß sein, damit die Hitze im Sommer abgeführt wird aus der ST-Anlage.
2 ST-Module machen da schon ordentlich Wärme!