Gastgewerbe in Sachsen-Anhalt blickt pessimistisch in die Zukunft: weniger Umsatz, höhere Kosten
Das sachsen-anhaltische Gastgewerbe schätzt die Geschäftslage im Sommer 2024 positiv ein, blickt allerdings pessimistisch auf die Wintersaison 2024/2025. Laut der aktuellen Saisonumfrage der Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern Halle-Dessau und Magdeburg (LAG) beträgt der Geschäftsklimaindex der Branche 120 Punkte und ist damit im Vorjahresvergleich um fünf Punkte gefallen.
„Knapp 40 Prozent der befragten Unternehmer melden eine gute Geschäftslage, dennoch will sich kaum Freude darüber einstellen. Denn: Die Umsatzentwicklung ist rückläufig, der Kostendruck durch hohe Lebensmittel-, Energie- und Arbeitskosten enorm und der äußerst preissensible Gast übt sich in Kaufzurückhaltung. Kein Wunder also, dass so mehr als ein Drittel der Unternehmer pessimistisch in die Zukunft schauen“, erklärt Antje Bauer, Geschäftsführerin für Starthilfe und Unternehmensförderung der IHK Halle-Dessau.
Laut LAG-Saisonumfrage zeige leider auch die Preisspirale nur in eine Richtung: Seit mehr als fünf Jahren melden die befragten Unternehmen Preiserhöhungen, um gestiegene Ausgaben kompensieren zu können. Über die Hälfte müssen auch in diesem Jahr nochmals Preisanpassungen vornehmen. Ob noch höhere Preise am Markt platziert werden können, bleibt abzuwarten, denn die Gäste sparen bereits jetzt bei Dienstleistungsangeboten jeglicher Art. Aktuell rechnen knapp 40 Prozent der Hoteliers und Gastronomen mit schlechteren Geschäften in der Wintersaison 2024/2025, über die Hälfte erwartet eine gleichbleibend schwierige Geschäftslage. Ihre größten Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Unternehmen sehen die Befragten in den hohen Lebensmittel- und Energiepreisen, den steigenden Arbeitskosten und den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen.
Trotz wachsender Lohnkosten möchten laut Befragung 73 Prozent der gastgewerblichen Unternehmen ihren Personalbestand stabil halten, vier Prozent planen zusätzliches Personal einzustellen und knapp ein Viertel der Befragten will Personal abbauen. Die Zukunftssorgen spiegeln auch sinkende Investitionsabsichten vieler touristischer Betriebe wider. So sehen knapp die Hälfte aller Unternehmen im Gastgewerbe keinen finanziellen Spielraum für Investitionen. Mehr Investitionen planen hingegen sechs Prozent, ein Viertel der Befragten möchte das Investitionsniveau stabil halten. Wenn Investitionen geplant werden, dann hauptsächlich für Modernisierungsarbeiten und Ersatzbeschaffungen.
40 Prozent der Befragten verzeichnen aktuell keine finanziellen Auswirkungen auf die eigene Finanzlage. Ein Drittel kämpft jedoch mit Eigenkapitalrückgängen, knapp ein Viertel mit Liquiditätsengpässen und etwas mehr als jeder Zehnte mit hoher Fremdkapitalbelastung.
Hintergrund:Die Saisonumfrage Tourismus ist ein gemeinsames Projekt der Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern in Sachsen-Anhalt, welche die Interessen von rund 100.000 Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft des Bundeslandes vertritt, und wird zweimal jährlich durchgeführt. Die vorliegende Untersuchung nimmt den Zeitraum zwischen 1. Mai und 31. Oktober 2024 in den Fokus und stützt sich auf 271 Antworten von 700 befragten Unternehmen aus dem Gastgewerbe.
Irgendwo muss man halt sparen.
Krankenkasse, Mieten, Lebensmittel, Benzin und Heizöl … alles wird teurer…
Da spart man halt am Ausgehen, am Urlaub und sonstigen Freizeitvergnügen.
Du has studiert.
Möhrchen?
Mag manche Menschen so treffen, aber nicht den Durchschnitt. Die Deutschen machen weiter extrem viele Urlaubsreisen. Tendenz steigend.
Man muss es leider sagen: die Qualität der Speisen in vielen LSA Restaurants ist ziemlich unterirdisch. Knapp oberhalb von Kantine. Wenn man viel besser (und viel billiger) zu Huase essen kann, macht es halt wenig Freude auswärts essen zu gehen, auch wenn die Kosten kein zentraler Faktor sind.
Vergammelte Speisen, zu überhöhten Preisen, sind zurück zu weisen…..
Ja wenn (wie in der Alten Post) der halbe Liter Bier 6,-€ kostet brauchen die sich doch nicht über die Zurückhaltung wundern, 2 Bier dort gleich 1 Kasten bei Kaufland.
Oder Felsenpavillon: Kürbissuppe, Gänsekeule, kleines Eis = 39,-€ ! Geht’s noch ????
„Oder Felsenpavillon: Kürbissuppe, Gänsekeule, kleines Eis = 39,-€ ! Geht’s noch ????“
Hallenser55,
ein solcher Preis ist natürlich nichts Bürgergeldempfänger, aber für arbeitende Leistungsträger locker bezahlbar. Das sorgt auch für entsprechende Kundschaft in den Restaurants, so dass man ungestört essen und genießen kann.
@ Hallenser 55
Gänsekäule mit vor und Nachspeise 39 eur, da kann man mal ein Hacken dran machen.
Aber die Getränkespreise vom Wasser über Kaffe und alkoholfreien Getränken ist nicht gerechtfertigt. Auch ein Schnitzel für 30 EUR passt nicht. Zumal ich recht geben muss, das es in den verbliebenen Restaurants ein Großteil nicht schafft ihre Preisofferten geschmacklich zu begründen
Letztens beim Aufräumen ein Menu vom Restaurant „House of India“ in der großen Ulli von 2002 gefunden. Einige Gerichte gibt es noch heute.
Lamm Sabji
2002 => 5,40€
2024 => 16,50€
Preisanstieg ca. 205%
Steigerung der Reallöhne im selben Zeitraum knapp über 60%.
Die Preise in Restaurants sind einfach nur noch abartig. 0,5l Bier >6€, da geh mal mit 4 Leuten was Essen, da kosten die Getränke schon 50€, dafür kriegste gerade bei Rewe 67l Sterni oder 50l Warsteiner oder 46l Krombacher oder wer lieber ein Weizen trinkt: 39l Paulaner Hefe-Weißbier bei Kaufland und wer ganz mutig ist, kann sich für 50€ 93l Stier-Bier bei Netto holen. Und dann bitte noch mal fragen, warum man in ein Restaurant gehen soll. Wenn ich jetzt noch die Rechnung mit dem Essen anfange…
„Die Preise in Restaurants sind einfach nur noch abartig.“
MisterX,
nein, die entsprechen halt dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Außerdem haben die gestiegenen Preise auch ihr Gutes: Sie sorgen dafür, dass Transfergeldempfänger sich auch am Monatsanfang nicht mehr wie die Könige in den Restaurants aufführen können.
Rechnen ist hart.
Mach dir lieber ein Schnitzel im Toaster.
Wenn du im Restaurant Sterni trinken willst, brauchst du nicht ins Restaurant gehen. Wenn man zu Bier keine Alternative kennt, WEIL man es so gelernt hat, überall Alkoholisches zu konsumieren, dann ist entsprechend der Preis.