Gewerkschaft stellt „Bäckerei-Monitor“ vor: „Ohne Migranten wird das Brotbacken schwierig“ – Frühaufsteher-Jobs: 140 Profis backen und verkaufen in Halle Brot und Brötchen

Während der Rest der Stadt noch friedlich schnarcht, geht in Halles Backstuben schon das Licht an – und zwar mitten in der Nacht. Dort schuften rund 140 Profis, um uns morgens mit Brot, Brötchen und Butterkuchen zu versorgen. Wer jetzt denkt: „Ach, wie romantisch, so eine Bäckerlehre mit Mehl im Haar und duftenden Croissants“, hat offensichtlich noch nie um 2:30 Uhr einen Wecker gehasst.
„Sie müssen früh auf den Beinen sein. Der Wecker rappelt bei vielen schon mitten in der Nacht. Morgenmuffel haben’s da eher schwer“, sagt Christian Ullmann von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) – und man kann sich lebhaft vorstellen, wie viele Frühstücksexperten dabei mit tränenden Augen in den Ofen starren.
In Halle gibt’s aktuell 26 Backbetriebe. Nicht schlecht für eine Stadt, in der der tägliche Brötchenkonsum vermutlich höher ist als der Kaffeepegel in einem IT-Startup. Doch: Auch in der Backwelt bleibt die Zeit nicht stehen – dank technischer Tricks wie moderner Kühltechnik können Teige inzwischen schon am Vortag vorbereitet werden. „Morgens wird dann gebacken. Dadurch liegen ein paar Stunden mehr Schlaf drin“, beruhigt Christian Ullmann. Und wer weiß – vielleicht können Bäcker bald endlich auch mal von einem ausgedehnten Frühstück träumen, statt es nur für andere zu backen.
Doch trotz Teig-Kühlschrank-Revolution ist nicht alles Zuckerbrot. Laut dem neuen „Bäckerei-Monitor“ der Hans-Böckler-Stiftung, bei dem erstmals bundesweit 1.400 Beschäftigte befragt wurden, sieht die Realität oft nach Arbeit mit Kruste aus: Überstunden, Zeitdruck, kaum Pausen – klingt eher nach Bäckerbootcamp als nach süßem Berufsalltag. „Fehlender Nachwuchs ist ein entscheidender Punkt – vor allem für das Bäckerhandwerk“, sagt Ullmann. Seine Antwort darauf: Vielfalt! Immer mehr Bäckereien setzen auf Migranten – was nicht nur die Teigauswahl, sondern auch die Teamfotos bunter macht. „Ohne junge Menschen, die als Geflüchtete oder Zuwanderer zu uns kommen, wird das Brotbacken von morgen schwierig“, so Ullmann weiter.
Ein kleiner Lichtblick für die Bäcker-Azubis: Das Azubi-Portemonnaie ist mittlerweile nicht mehr ganz so leer wie ein leerer Brotkorb nach Feierabend. „Zum Ausbildungsstart bekommen sie bereits 1.020 Euro pro Monat. Und im dritten Ausbildungsjahr sind es sogar 1.230 Euro“, verrät Ullmann. Ein warmer Geldregen in der kühlen Backstube!
Doch es bleibt noch viel zu tun. Die NGG will 2025 nicht nur mehr Krümel vom Kuchen, sondern gleich ein größeres Stück: Bessere Löhne, mehr freie Tage, faire Schichtpläne. „Wenn auf sechs Tage Schichtarbeit drei freie Tage folgen, dann lassen sich die Jobs in der Brotindustrie dadurch enorm attraktiver machen“, so Ullmann. Und als wäre das nicht schon charmant genug, gibt’s gleich noch einen Slogan mit auf die Kassenbons: „Backen wir’s!“
Denn klar ist: Wer früh morgens unsere Frühstücksretter sein will, verdient mehr als nur Applaus und ein Dankeschön – am besten ein bisschen länger schlafen, pünktlich Feierabend und ein Gehalt, das nicht nach altem Brot riecht.
Setzen mehr auf Migranten, aber Zahlen werden dennoch nicht genannt?!
Ja ja…wir brauchen dringend ausländische „Fachkräfte“. Wie haben es die Bäcker nur vor 2015 geschafft???
Evtl. auch mit Fachkräften aus dem Ausland oder zumindest Migrationsgeschichte?
Du wirst es kaum glauben, aber Zuwanderung gab es schon vor 2015.
Nur halbwahr, zu DDR Zeiten gab es an jeder Ecke einen Bäcker,ohne Zuwanderer.
Da sah die Bevölkerungspyramide noch etwas anders aus.
Gab es mehr junge Menschen, heute nur noch Senioren. Es werden mehr Altersheime als Schulen eröffnet.
Wahrscheinlich wissen Sie es ganz genau, aber ohne Arbeiter aus dem Ausland ging es auch in der DDR nicht.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Vertragsarbeiter
@Paul ,das ist richtig,bei denen ging es aber eigentlich darum dass sie eine ordentliche Ausbildung bekommen und dann wieder in ihr Land zurückkehren.
Es ist falsch dass es ohne die Vertragsarbeiter nicht funktioniert hätte.
Aha!
Jetzt bin ich aber mal neugierig, wieviele Migranten ihren Wecker auf 2:30 Uhr stellen und in die Backstube marschieren!? Also, nicht „könnten“ sondern es tatsächlich tun!
Evtl. sollte man wirklich mal langsam anfangen darüber nachzudenken, was die wirklichen Ursachen sind, weshalb bald kein Brot mehr gebacken werden kann, keine Handwerker zu finden sind, Arztpraxen schließen, Brücken einstürzen, keine Landesverteidigung mehr funktioniert, Schulabschlüsse immer schlechter werden usw. und so fort. Geiz ist schon lange nicht mehr geil und von dem anderen hochgejubelten Zeug der letzten Jahre lässt sich nun mal kein Blumentopf mehr gewinnen. Es wird noch viel lustiger werden, davon bin nicht nur ich überzeugt. Aber eine Erdung hat manchmal auch eine bereinigende Wirkung. Es bleibt spannend!
Na da freuen wir uns aber alle, dass Sie uns an Ihren Ideen zu den „wirklichen Ursachen“ teilhaben lassen, Frau Pischte.
Brot, Brötchen sind doch Rezept-Waren, die könnten auch automatisch gebacken werden, einfacher Kuchen auch.
Mehl ist ein Naturprodukt, da kann ein Getreide von einem anderen Standort etwas anders reagieren, aber das kann man ausprobieren und dann die Rezeptur etwas anpassen.
Zwei gegensätzliche Sätze in einem Kommentar aus genau zwei Sätzen. Bravo!
Das ist Handwerk vom Feinsten. Jeder Sack Mehl ist anders, da kann man nicht stumpf immer die selbe Menge Wasser dranmähren. Da braucht es Wissen aus Ausbildung und aus Erfahrung.
Frag mal deine Frau, die wird das wissen. Sie macht dir schließlich jeden Tag deine Bemmen und klatscht dir dein Mittag auf den Teller.
Brot besteht aus Mehl, etwas Salz, Zucker (damit die Bakterien, die für das Aufgehen des Teigs sorgen, ‚Nahrung‘ haben), Triebmittel und Wasser.
Wenn jetzt das Mehl schon von der Mühle her zu feucht ist, wird der Bäcker sich das merken, dass bei der Charge eben weniger Wasser zuzugeben ist.
Und auch bei einer automatischen Herstellung könnte entweder die Konsistenz des Teiges oder der Wassergehalt gemessen werden.
Da würde also das Brötchen zur deutschen Bockwurst fehlen wenn die AfD alle Menschen mit Migrationshintergrund remigiriert.
So eine einfache Geschichte aus der Wirklichkeit, erzählt von jemandem der von dem was er tut etwas versteht und schon ist klar wie wirklich die Wirklichkeit ist.
Da reicht es dann nicht deutsch zu sein, da muss der deutsche Mensch dann früh aufstehen und arbeiten – echt hart !
Die Bockwurst würde auch fehlen, weil in Schlachthöfen viele Migranten arbeiten.
Nur gut, dass der „gemeine Migrant“ beizeiten aufsteht und zur Arbeit geht! Was haben wir doch nochmal Glück gehabt!
Ich mich nur: „Was hängen die dann nur ganztägig („unter ihresgleichen“) in der Stadt herum und sind nicht in der Backstube? Oder im Schlachthof? Wie kann es sein, dass ich das nicht auch schaffe – gleichzeitig arbeiten und abhängen?
Ist das wirklich die Wirklichkeit? Wenn das so eine einfache Geschichte ist, warum stehe ich dann noch immer früh auf und gehe arbeiten? Echt hart, so als deutscher Mensch. Da vergeht mir irgendwie die Bockwurst… (…)
Was schreibst du denn bitte für eine vorurteilsschwangere Opfergeschichte. 1. Du gehst für dich arbeiten im Kapitalismus. Für kein Land, für keinen Chef,l für dein eignes Hinterteil an der Wand. 2. Nur weil du irgendwen irgendwo siehst, heißt es doch nicht, dass du verstehst, was die den ganzen Tag machen. Echt hart als Deutscher so einen geistigen Durchfall lesen zu müssen.
„So eine einfache Geschichte aus der Wirklichkeit…“
Du schreibst es – Geschichte. Derer gibt es viele, sogar jedes Jahr mehr. 🥳
Was für ein blödes Gelaber. 🙄 Der Herr Ullmann denkt wohl, er wäre witzig?
10010110,
da bin ich ganz Ihrer Meinung.
Der Duktus dieses Textes ist schon sehr infantil.
Völlig an den Haaren herbeigezogener Unsinn, das ist so lächerlich!!!!!
Super Argumentation. Ich bin überzeugt!
Backe mein Brot und Brötchen seit Jahren selber, so wie ich das brauche. Kommt Besuch wird auch Kuchen selbst gebacken. Und nein, ich kaufe keine Backfertigmischung.
Und die, die nicht den ganzen Tag Zeit haben, weil sie arbeiten gehen und Familie haben? Was ist mit denen?
Ausreden finden sich immer und Zeit findet sich auch.
Frag mal deine Eltern oder Großeltern, wie die des früher gemacht haben
14-Stunden-Arbeitstag, kein Fernseher, kein Internet und keine dicke Rente vom Steuerzahler. Also das komplette Gegenteil von dir.
Die sind zum Bäcker gegangen.
Kati,
preiswerte und gleichzeitig wertige Brotbackautomaten gibt es schon ab 300 – 400 Euro zu kaufen. Die lassen sich aus programmieren, was die Backzeit angeht.
Mehl kann man auch selbst mahlen, nachdem man das Getreide selbst vom eigenen Feld geerntet hat.
Was willst du mir sagen?
Na nichts. Wie immer.
Oder: wir von der FDP sind auf der Seite aller selbständigen Müller und finden, dass der private Müller noch mehr aus dem Korn gewinnt….
Da gibt’s wunderbar Bücher sogar mit Zeitangabe… richtig cool…
Stimmt. Ich nehm dafür aber eine Uhr. Die ist aktueller.
Klasse!
Und ich (gelernter Kfz – Schlosser) mache an meinem Auto alles selbst. Also (nach des „schlauen“ Detlefs Meinung): Alle Autowerkstätten können geschlossen werden!
(Man fasst sich nur noch an den Kopf, was manche so meinen…)
Da es inzwischen Millionen Migranten in D gibt, ist es logisch das auch beim Bäcker Migranten sein sollten. So wie nicht mehr syrische Ärzte pro Syrer etwas in D ist, wie deutsche Ärzte pro deutsche Einwohner.
Ich kenne in Halle mindestens 7 private Bäckereien und dort ist „0“ Migrant beschäftigt.
Vielleicht in Frankfurt oder Berlin anders.
ein krebs an text
In Halle gab’s doch mal Habämfa. Die produzierten Backmaschinen
Ob’s die noch gibt?
Auf jeden Fall haben die Bäckereien Maschinen, die heute sich auch automatisieren lassen. Es wird kaum noch ein Bäcker den Teig mit der Hand kneten. Zumindest nicht für Brot und Brötchen. Die Maschine kann man so programmieren, dass das Brot zur Ladenöffnung fertig ist.
Vielleicht sollte der Gewerkschafter sich mal umsehen!
„140 Profis backen und verkaufen in Halle Brot und Brötchen“
Wer glaubt, diese 140 Personen versorgen alleine die Halle lebenden Menschen, der lebt fern der Realität. Die Produkte, die in Supermärkten und bei vielen Bäckern angeboten werden, stammen im wesentlichen von ARYZTA Bakeries in Eisleben. Das Unternehmen produziert dort im großen Stil mit hochwertige Backwaren rund um die Uhr.
„Wer glaubt, diese 140 Personen versorgen alleine die Halle lebenden Menschen, der lebt fern der Realität“
Weder steht das im Artikel noch glaubt das hier irgend jemand. Also wieder nur aufgeplustert und wichtig getan.
„Die Produkte, die in Supermärkten und bei vielen Bäckern angeboten werden, stammen im wesentlichen von ARYZTA Bakeries in Eisleben.“
Auch grandioser Blödsinn. Im wesentlichen stammen die Produkte aus Großbäckereien aus Deutschland und sogar aus anderen europäischen Ländern. ARYZTA beliefert vorrangig mit Tiefkühlbackwaren (!) Tankstellen, Hotels, natürlich auch“ Backshops usw. Die Masse der abgepackten Brote und Brötchen in den Supermärkten und Discountern stammen NICHT von dort, sondern zum Beispiel von Harry, Kamps, Schäfers usw. Nichts mit „im wesentlichen“.
Auch hier nur aufgeplustert und Unsinn erzählt. Und wichtig getan, ganz wichtig.
Im Kern geht es NGG doch nur darum, den 26 halleschen Bäckereibetrieben einen Tarifvertrag aufzuzwingen, der von den Unternehmen selbst nicht gewollt ist. Daran ändert auch der seltsame Duktus der Gewerkschaftsmeldung nichts.
Nicht ein einziger Tarifvertrag ist von den jeweiligen Unternehmen „gewollt“, egal ob kleiner Bäcker oder Industriekonzern, sondern die Rechte der Arbeitnehmer haben Gewerkschaften über Jahrzehnte erkämpft. Und das ist gut so, denn sonst würden wahrscheinlich immer noch Arbeitszeiten von mindestens 10 Stunden am Tag,mindestens sechs Tage die Woche herrschen. Urlaub? Warum eigentlich.
Du merkst offenbar immer noch nicht, warum die FDP stehst wo sie steht. Viel Spaß dort.
Er ist doch merkbefreit von der UniKlinik…Aber er konnte selbst herausfinden, ob der Mitarbeiterschwund und-mangel nicht wegen des fehlenden Tarifvertrags begründet wird… und ob man vlt bei Aryzta oder ähnlichen Betrieben mehr wertgeschätzt wird als Arbeitnehmer…
Nach deiner Logik müssten Unternehmen eigentlich Tarifverträge wollen, da jeder Angestellte einzeln ja viel mehr rausholen würde.
Die zukünftigen Arbeitskräfte möchten laut Umfrage einen Job mit “ viel Geld, viel Freizeit und am liebsten Home-Office“. Da darf man sich über das aussterben bestimmter Berufe nicht wundern.
Oh, wie konnte in Deutschland nur seit Jahrhunderten Brot gebacken werden – ohne die angeblich so wichtigen Migranten.
herzlich willkommen in der postmoderne, herr oh.
Indem es damals deutlich mehr Kinder pro Haushalt gab und ebenso Migration, nur haben die Leute das scheinbar vergessen.