Glockenkonzert: Halle will Montagsdemo wegbimmeln und darf nicht

Seit drei Wochen lädt die Stadt Halle (Saale) zu ihrem After-Work-Carillon-Konzert auf den Marktplatz ein. Montags um 18 Uhr – also just zur Montagsdemo-Zeit von Sven Liebich. Um das Konzert nicht zu stören wollte die Stadt deshalb die Montagsdemo auf dem Marktplatz untersagen und diese zur Ulrichskirche verbannen. Die Versammlungsbehörde hatte die Wegstrecke entsprechend eingekürzt.
Doch Liebich, vor allem wegen seiner umstrittenen Aktionen und der Vergangenheit in der rechtsextremen Gruppierung „Blood & Honour“ in der Kritik, ist dagegen vorgegangen. Nach eigenen Angaben hat er die Montagsdemo für die kommenden 50 Jahre angemeldet, und das jeden Montag. Deshalb greife das Erstanmelderprinzip, erklärte Liebich. Und vom Verwaltungsgericht Halle hat er nun Recht bekommen. Demnach darf die Montagdemo ab 19.15 Uhr auf der Ostseite des Marktplatzes stattfinden. Das Glockenkonzert selbst ist von 18 bis 19 Uhr angesetzt, so dass sich beide Veranstaltungen eigentlich ohnehin nicht tangieren dürfen.
Für Liebich sind die plötzlichen Konzerte ein Versuch der Stadt, seine Montagsdemo vom Markt fernzuhalten. „Die Stadt versucht mir Knüppel zwischen die Beine zu werfen“, erklärt Liebich in einem seiner Videos.
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