„Hauptsache laut?“ – auch Linke wollen Stille Stunde auf dem Weihnachtsmarkt erhalten
Morgens um zehn ist noch nicht viel los auf dem halleschen Weihnachtsmarkt. Doch genau um diese Zeit ist nun ein Streit entbrannt. Seit diesem Jahr gibt es die sogenannte Stille Stunde, also eine Stunde ohne Musik. Die Stadtratsfraktion Hauptsache Halle sprach von einer sinnlosen Restriktion und fordert die Abschaffung. Und das sorgt für immer mehr Kritik.
Die Einführung auf Beschluss des Stadtrates sei ein wichtiger Schritt für mehr Inklusion und Rücksichtnahme in unserer Stadt und ein Zeichen dafür, dass Halle eine Stadt für alle ist, sagt die Fraktion Die Linke. Sie ermögliche insbesondere Menschen mit Geräuschempfindlichkeit, darunter Autist*innen, Migräne-Betroffene und andere sensible Personen, den Weihnachtsmarkt in einer angenehmen Atmosphäre zu besuchen.
Der Vorstoß der Fraktion Hauptsache Halle sei unverständlich. Es sei enttäuschend, dass statt Wertschätzung für inklusive Angebote nun kurzsichtige Kritik geäußert werde. Die Argumente gegen die „Stille Stunde“ ignorieren nicht nur die Bedürfnisse vieler Menschen in der Stadt, sondern stellen auch eine Geringschätzung der Vielfalt der Gesellschaft dar, so die Linken.
„Selten hat man erlebt, dass ein Thema, dass viele Menschen betrifft, so unsensibel und billig abgewatscht wurde. Die Äußerungen von Andreas Wels sind rücksichtslos und zeugen von wenig Respekt für die unterschiedlichen Bedürfnisse der Menschen. Als Oberbürgermeisterkandidat hat er sich damit komplett disqualifiziert“, sagt Katja Müller, Vorsitzende Linksfraktion Halle (Saale)
Die Fraktion DIE LINKE setzt sich entschieden für die Beibehaltung der „Stillen Stunde“ ein. Wir sind überzeugt, dass sozialer Zusammenhalt und ein respektvoller Umgang miteinander zentrale Bausteine einer lebenswerten Stadt sind. Gerade der Vormittag, der bewusst als Zeitraum gewählt wurde, bietet eine ideale Gelegenheit, den Weihnachtsmarkt für alle erlebbar zu machen, ohne den regulären Betrieb zu beeinträchtigen.
Die bisherigen Rückmeldungen zeigen: Die „Stille Stunde“ wird von vielen positiv wahrgenommen. Sie ist nicht nur ein Mehrwert für betroffene Menschen, sondern auch ein Symbol dafür, dass Halle bereit ist, neue Wege zu gehen, um niemanden auszuschließen. Auch das in diesem Jahr verstärkt darauf geachtet wurde Kabelkanäle auf dem Boden zu vermeiden und die Straßenbahnhaltestellen gut zugänglich zu halten begrüßen wir ausdrücklich. Diese Maßnahmen reduzieren Barrieren massiv.
Wir fordern die Fraktion Hauptsache Halle auf, ihre Vorschläge zur Abschaffung der „Stillen Stunde“ zu überdenken und sich stattdessen mit uns für ein vielfältiges, inklusives und lebendiges Halle einzusetzen.
Ach herrlich wie sich jetzt alle einmischen.. ist ja schließlich Wahlk(r)ampf.
So ein Schwachsinn….. Wenn sich schon jeder einmischt sollte man richtig zitieren, denn von Andreas Wels stammt dieses Zitat nicht. Außerdem könnte man auch mal anerkennen, dass diese Partei sich einem Gespräch gewidmet hat und den Händlern eine Stimme gibt. Immer nur meckern!
Also ist nicht Halle die Hauptsache, sondern Händler von auswärts?
Solch ein Humbug. Auch die Stadtverwaltung sprach und spricht mit den Händlern. Immerhin haben die auch einen Vertreter. Es gibt mehr Gespräche als Du glaubst. Aber es ist nicht alles realisierbar, wie sich das die Vereinigung Hauptsache Halle im Wahlkampf so prononciert wünscht. Und Stellung beziehen zu deren Meinung ist ja wohl alles andere als meckern. Eagal, ob es aus der Mitte oder von links kommt!
Ich sehe das auch als reinen Wahlkampf. Die Stille Stunde ist nicht abgeschafft. Also wozu dieses Palawer aller Parteien.
Nur bei vollständiger Abschaffung des Weihnachtsmarktes kann man jedwede Belästigung für etwaige Betroffene nachhaltig u. dauerhaft vermeiden.