Hendrik Lange kritisiert Pläne für Mini-Schulhöfe, SPD begrüßt Vorhaben

Sie sind 54, 91 und 121 Quadratmeter groß und sollen mit Hilfe von Plattformen zu Schulhöfen werden, die Innenhöfe im Schulkomplex des neuen Städtischen Gymnasiums in der Oleariusstraße. Er fühle sich angesichts solcher Pläne verschaukelt, sagt Hendrik Lange, Oberbürgermeister-Kandidat von Linken, Grünen und SPD.
„Eine solche Lösung hätte die Bezeichnung Schulhof nicht verdient“, so Lange. „In dunkle Schächte versenkte Schülerabstellplätze würde es eher treffen.“ Schulhöfe seien dazu da, in den Pausen Bewegung an der frischen Luft ermöglichen. Dazu gehöre zum einen genügend Platz und zum anderen ausreichend Einfall von Sonnen- und Tageslicht. „All das kann in den winzigen dunklen Höfen nicht gewährleistet werden. Zudem dürfte die angedachte Errichtung einer neuen Etage sehr teuer werden. Die Kraft für die Planungen sollte daher lieber auf die vom Stadtrat beschlossene Umgestaltung des Schülershof verwendet werden. Dort kann mit genügend Raum ein angemessener Schulhof eingerichtet werden.“
Von der SPD selbst kommt dagegen Zustimmung. Eric Eigendorf, Vorsitzender der SPD-Fraktion Stadt Halle (Saale), wie folgt: „Wir unterstützen den Vorschlag der Verwaltung. Der eingeschlagene Weg ist nur zu begrüßen, weil damit mittelfristig eine Lösung für das Gymnasium gefunden werden kann. Allerdings muss die Verwaltung noch nacharbeiten. Das heißt ganz konkret: Sie muss eine Machbarkeitsstudie für ihren Vorschlag vorlegen, darauf aufbauend die Planungen vorantreiben und bereits im Haushalt 2020 die erforderlichen Mittel einstellen. Alles andere wäre unseriös.“ Eric Eigendorf: „Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass es richtig war, durch den Antrag mehrerer Fraktionen Druck auf die Verwaltung auszuüben. Unser ursprünglicher Vorschlag ist zwar nun vom Tisch, aber wir haben immerhin einen Kompromiss gefunden. Solange die Schulleitung den Vorschlag mitträgt, können wir auch damit leben.“ Eric Eigendorf abschließend: „Ein Schulhof im klassischen Sinne mit entsprechender räumlicher Abtrennung wäre die beste Variante gewesen. Unverständlich bleibt, warum die Verwaltung nicht bereits vor Monaten die Machbarkeitsstudie für ihren Vorschlag in Auftrag gegeben hat. Bereits Anfang des Jahres wurde eine Nutzung der Innenhöfe diskutiert. Damals lehnte die Verwaltung diese Überlegung in der Arbeitsgruppe Schulentwicklungsplanung noch aus Kostengründen ab. Nun sind sechs Monate verstrichen und wir stehen wieder am selben Punkt. Das ist ärgerlich und darf so nicht wieder vorkommen.“
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