Corona-Demo tanzt Polonäse auf dem Marktplatz in Halle (Saale) – Impfpflicht sei staatliche Nötigung

Am Montagabend ist wieder die Demonstration der “Bewegung Halle” gegen die Corona-Maßnahmen und die Impfpflicht durch Halle (Saale) gezogen. Laut Polizei haben sich etwa 2.100 Menschen an dem Umzug beteiligt. Zudem gab es auf der Ludwig-Wucherer-Straße und im Paulusviertel zwei Gegendemonstrationen mit rund 250 Teilnehmern. Gegendemonstranten hatten zudem in der Geiststraße Weihnachtsbäume zu einer brennenden Barrikade aufgetürmt und konnten so den Demonstrationszug kurzzeitig stoppen. In der LuWu kam es in den Reihen der Anti-Corona-Demo zudem zum Zünden von Pyrotechnik. Auch musste zwischenzeitlich nach Angriffen der Demo auf Polizisten Pfefferspray eingesetzt werden.

Nach einem rund zweistündigen Umzug durch die Stadt gab es noch eine Kundgebung auf dem Markt. 3G sei das “Vehikel, um die Menschen an die Nadel zu treiben”, sagte Rechtsanwalt Hermann Gloistein, der als Redner aufgetreten ist. Man wolle den Menschen gegen ihren Willen eine medizinische Behandlung auferzwingen. „Wir reden hier von nichts anderem als staatlicher Nötigung.“ Eine Impfpflicht egal für welche Berufsgruppe sei Gewalt, ebenso 2G. Es sei Quatsch, dass die Impfung vor einer Erkrankung schütze.

Die Demonstration sei ein Querschnitt der Bevölkerung, der für seine Grundrechte einstehe, so Gloistein. Zudem berichtete er noch von einem Besuch in Polen. Dort gebe es kein 3G und keine Maskenpflicht lobte er. Viel mehr sei das Maskentragen dort freiwillig. Dabei sei das Virus doch dasselbe. Zudem habe Polen auf die Bevölkerung gerechnet nur ein Drittel der Intensivbetten-Kapazität von Deutschland.

Die Inhaberin eines Pflegedienstes, die bereits in der Vorwoche gesprochen hatte, sprach sich erneut gegen eine Impfpflicht aus. Musikalisch begleitet wurde die Demo von einem Sänger aus Sachsen. Dort herrsche “Michael der Schreckliche”, stellte er sich vor. Einige auf die Pandemie umgedichtete bekannte Songs und zum Schluss tanzten die Demoteilnehmer Polonäse über den Markt.

Unterdessen demonstrierte auf dem Marktplatz der vom Verfassungsschutz beobachtete Sven Liebich mit etwa 10 Getreuen. Er rief unter anderem dazu auf, Proteste vor dem MDR, die MZ und die Privatwohnungen von Landtagsabgeordneten zu tragen. “Die verantwortlichen Politiker müssen ihre Privatsphäre verlieren”, sagte Liebich, “dazu muss sie das Volk zwingen.” Deutschland sei eine Diktatur. Impfbefürwortern rief Liebich zu, sie sollten sich doch boostern lassen, damit ihre Wohnungen bald für die ankommenden Fachkräfte frei würden.

Doch auch über die Bewegung Halle schimpfte Liebich. Die sei viel zu zahm gegenüber der Polizei. Zudem sprach er ihnen ab, einen Systemwechsel zu wollen. Sie seien doch nur Sozialarbeiter, die um ihre Fettlebe fürchten würden. Auf der anderen Marktseite hatte während Liebichs Kundgebung die Bewegung Halle bereits ihre Technik aufgebaut – Liebich attestierte ihnen, wahrscheinlich “die 5. Kolonne von Valentin Hacken” zu sein.  Hacken ist der Sprecher des Bündnisses “Halle gegen Rechts.”

Ein Redner auf Liebichs Kundgebung sprach von einer “Möchtergernregierung” und Gesundheitsminister Karl Lauterbach als “Klabauterbach mit dem Lächeln der Zahnfee eine Frankfurter Bahnhofstoilette.” Im Gegensatz zu anderen Ländern werde in Deutschland Panik verbreitet. Es gebe eine Übersterblichkeit durch die Impfungen, 400.000 Menschen seien durch die Impfungen gestorben.  Die  Auffrischungsimpfungen seien da um Kinder zu töten.

Fazit der Polizei:

Am heutigen Montagabend fanden im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Halle (Saale) mehrere Versammlungen mit Bezug zur „Corona-Pandemie“ statt. 

Im Stadtgebiet von Halle (Saale) beteiligten sich an einem Aufzug in der Spitze circa 2.100 Menschen. Dieser bewegte sich von der Dreyhauptstraße über das Reileck, die Martha-Brautzsch-Straße, den August-Bebel-Platz bis zum Marktplatz. Aufgrund von Gegenprotesten musste die Aufzugsstrecke mehrfach verändert werden. Durch diese Demonstrationen kam es teilweise zu erheblichen Verkehrseinschränkungen. Eine Versammlung fand als Kundgebung auf dem Marktplatz statt. Dort fanden sich temporär bis zu zehn Teilnehmende zusammen. Eine weitere Versammlung hat es in dem Bereich der Ludwig-Wucherer-Straße gegeben. Hier waren etwa 100
Personen vor Ort. Zudem fand noch eine versammlungsrechtliche Aktion im Paulusviertel statt. Daran nahmen circa 150 Demonstrierende teil. In der Stadt Halle (Saale) haben sich 2.360 Personen an den Versammlungen beteiligt. 

Im Burgenlandkreis fanden Versammlungen in Naumburg, Weißenfels, Zeitz, Teuchern und Hohenmölsen statt. Die teilnehmerstärksten Aufzüge durch die Innenstädte ereigneten sich in Naumburg mit ca. 1.050 Personen und in Zeitz mit circa 550 Menschen. In Lützen gab es eine versammlungsrechtliche Aktion mit 70 Teilnehmenden. In Hohenmölsen waren 45 und in Teuchern waren 80 Demonstrierende zugegen. Insgesamt beteiligten sich im Landkreis Burgenlandkreis fast 1.800 Menschen an den benannten Versammlungen. 

Im Saalekreis wurden versammlungsrechtliche Aktionen in Merseburg, Mücheln, Bad Dürrenberg und Querfurt durchgeführt. Insgesamt nahmen im Saalekreis ca. 1.250 Personen teil, davon allein 590 in Querfurt.

Im Landkreis Mansfeld-Südharz kamen in Sangerhausen 270, in der Lutherstadt Eisleben ca. 300 Teilnehmende zu Aufzügen durch die Innenstädte zusammen. In Hettstedt beteiligten ca. 60 Menschen an einem Aufzug. Sechs Personen haben an einer Mahnwache in Hettstedt
teilgenommen. 

Die Polizei war bei allen erwähnten Versammlungen mit Kräften im Einsatz.

In Halle (Saale), Querfurt, Naumburg und Weißenfels organisierten sich Gegenproteste. Diesen schlossen sich insgesamt etwa 300 Personen, über alle vier Orte verteilt, an. 

In Halle (Saale) wurde im Zusammenhang mit dem Gegenprotest eine Strafanzeige wegen Beleidigung aufgenommen. Zudem kam es zu einer versuchten Körperverletzung am Reileck in Halle (Saale). 

Im Bereich der „Geiststraße“/ „Hermannstraße“ von Halle (Saale) kam es zum Anbrennen von dort abgelegten Weihnachtsbäumen durch Gegenprotestierende. Die Feuerwehr kam zur Brandbekämpfung zum Einsatz. Die Tannenbäume wurden daraufhin durch das Brand- und Rettungsamt sachgerecht entsorgt.

Im gesamten Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Halle (Saale) gab es am heutigen Abend insgesamt 23 versammlungsrechtliche Aktionen, wovon 17 angemeldet waren. 

Fazit: Aus polizeilicher Sicht blieben die Versammlungen im gesamten Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Halle (Saale) weitestgehend friedlich und ohne größere Vorfälle. 

Um einen friedlichen Verlauf von versammlungsrechtlichen Aktionen sicherstellen zu können, wirbt die Polizeiinspektion Halle (Saale), auch als Versammlungsbehörde für die Stadt Halle (Saale) dafür, dass Versammlungen angemeldet werden. 

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Hier ist das Video des Demozuges zu sehen:

https://www.facebook.com/watch/live/?ref=watch_permalink&v=4739669842779673