Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen: Gewalt in engen sozialen Beziehungen als Schwerpunktthema der Landespolizei in Sachsen-Anhalt
Gewalt gegen Frauen ist ein weltweites Kriminalitätsphänomen. Stalking und Belästigung gehören genauso dazu wie häusliche Gewalt und Vergewaltigung. In Deutschland wird etwa jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer oder sexualisierter Gewalt. Häufig erleben sie Gewalt in engen sozialen Beziehungen, also in Lebenspartnerschaften oder im familiären Umfeld.
Innenministerin Dr. Tamara Zieschang anlässlich des heutigen ‚Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen‘: „Die betroffenen Frauen müssen wissen, dass sie nicht allein sind. Ob bei der Polizei oder den zahlreichen Hilfseinrichtungen – niemand muss sich davor scheuen, Unterstützung zu suchen oder diese anzunehmen. Es ist nicht leicht, aus der Spirale der Gewalt auszubrechen, es erfordert Mut und ist oft langwierig. Umso wichtiger ist es, sich in einem ersten Schritt Hilfe zu suchen und Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Denn häusliche Gewalt ist kein Bagatelldelikt.“
In Sachsen-Anhalt wurden laut Polizeilicher Kriminalstatistik im vergangenen Jahr rund 5.100 Fälle von physischer oder sexualisierter Gewalt in der Partnerschaft erfasst. Dabei wurden 3.977 Frauen Opfer – das entspricht einem Anteil von rund 80 Prozent. Auch bundesweit sind vier von fünf Opfern Frauen.
Die Kriminalstatistiken bilden jedoch nur das Hellfeld ab, also die tatsächlich angezeigten Straftaten. In vielen Fällen bleiben die Straftaten im Verborgenen und es kommt gar nicht erst zur Strafverfolgung oder Hilfeleistung. Für die Landespolizei ist häusliche Gewalt und deren Bekämpfung deshalb ein Schwerpunktthema – sowohl bei der Verfolgung der Straftaten als auch bei der Präventionsarbeit. Im Zusammenwirken und unter Einbindung vieler verschiedener gesellschaftlicher Akteure wird über Risiken und Hilfsangebote aufgeklärt, damit künftige Straftaten verhindert und insbesondere Kriminalitätsfolgen minimiert werden. Diverse Beratungsstellen und Organisationen engagieren sich eindrucksvoll, um den Betroffenen mit Rat und Unterstützung zur Seite zu stehen.
In der Landespolizei stehen in allen Polizeirevieren Sachsen-Anhalts sogenannte Opferschutzbeauftragte informierend zur Verfügung. Den landesweiten Überblick gibt es hier: lsaurl.de/OpferschutzPolizei
Zudem kann über die Internetseite des Landespräventionsrates (LPR) ein virtueller Präventionsatlas abgerufen werden. Dort sind ebenfalls eine Vielzahl an Hilfs- und Unterstützungsangeboten zu finden: lsaurl.de/AtlasLPR
Darüber hinaus ist das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ rund um die Uhr und kostenfrei über folgende Telefonnummer erreichbar: 116 016.
Hintergrund:
Die Vereinten Nationen haben im Jahr 1999 erstmalig den „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ ausgerufen und auf den 25. November gelegt. Das Datum bezieht sich auf den Tag, an dem drei politische Aktivistinnen aus der Dominikanischen Republik („Mirabal-Schwestern“) im Jahr 1960 ermordet wurden. Ziel ist es, auf das Problem geschlechtsspezifischer Gewalt aufmerksam zu machen, die Ursachen zu bekämpfen und Frauen und Mädchen zu stärken. Unter dem Slogan „Orange the World – Stand up for Women“ wird weltweit auf die Benachteiligung von Frauen, Gewalt gegen Frauen und die Verletzung der Menschenrechte von Minderheiten aufmerksam gemacht.
Physische oder sexualisierte Gewalt in der Partnerschaft ist nie vertretbar, egal von wem sie ausgeht!
Auch egal, wen sie trifft?
Komm doch nicht immer mit deinen Jammerlappengeschichten. Um dich geht es nicht.
„Um dich geht es nicht“
Also ist es nicht egal, wen sie trifft. Es geht dir um Ungleichbehandlung.
Ich behandle dich immer gleich.
die angabe „jede dritte frau wird“ wird nun seit jahren solchen artikeln voranggestellt. woher stammt diese angabe bzw. zahl?
Aus der amtlichen Statistik und den schulmäßig gelehrten Grundlagen der Staistik.
Welche amtliche Statistik erhebt Gewaltstraftaten bezogen auf die Lebenszeit ab 15 Jahren der Opfer?
Vorbeugender Hinweis: „jede dritte Frau mindestens einmal“ ist kein Durchschnittswert. Wer häufiger als einmal im Leben Gewaltopfer wird, zählt in dieser Angabe auch nur einmal.
Mathe ist hart, wie du immer wieder zeigst.
PKS
Warum gilt die Ermordung von drei weiblichen Regimegegnern durch eine Diktatur als Symbol geschlechtsspezifischer Gewalt? Werden in Diktaturen nur weibliche Regimegegner ermordet?