Jahrestreffen des Deutschen Titanic-Vereins nächste Woche in Halle

Als die Titanic am 10. April 1912 aus dem südenglischen Southampton zu ihrer Jungfernfahrt aufbrach, ahnte niemand, dass sie ihren Zielhafen niemals erreichen würde. Paradoxerweise führte ihr Untergang dazu, dass sie bis in unsere Tage zu einem „unsinkbaren Mythos“ wurde und zur Katastrophe schlechthin mutierte.
Vom 24. bis 26. Mai 2024 treffen sich rund 50 Mitglieder des Deutschen Titanic-Vereins von 1997 e. V. in Halle. Halle reiht sich damit in die Liste der Veranstaltungsorte ein und verspricht ein weiteres Highlight in der Vereinsgeschichte zu werden.
Jahreshauptversammlungen haben normalerweise nicht den Ruf, kurzweilige Ereignisse zu sein. Beim Deutschen Titanic-Verein jedoch ist die Jahreshauptversammlung ein Programmpunkt an einem Wochenende, an dem Mitglieder zum Jahrestreffen mit buntem Programm anreisen. Da der Verein bundesweit aktiv ist, findet das Jahrestreffen an wechselnden Orten statt. Die Teilnehmenden am Jahrestreffen 2024 kommen aus dem ganzen Bundesgebiet und aus Österreich.
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Über 1000 Menschen hat die Titanic in den Tod gerissen. Die lagen dann am Meeresgrund und heute findet man an den Stellen noch eine vereinzelte Gürtelschnalle oder einen Schuh.
112 Jahre später haben Milliardäre je Nase eine Viertelmillion Dollar gezahlt, um sich dieses Gruselkabinett anzuschauen, in einem experimentellen U-Boot, namens Titan.
Der voyeuristische Ausflug zur Titan ging schief. Die Titan implodierte und heute sind die Neugierigen selber Teil des Gruselkabinetts.
Soweit richtig.
Allerdings ist es keine „Neugier“, sondern eher eine Art von Eitelkeit, allen zu zeigen, was man doch für ein toller Kerl ist.
Denn das Schiffswrack kann man sich in Videos viel besser ansehen. Da sieht man mehr als durch das winzige Bullauge eines U-Bootes.
Wo andere (vernünftige) Menschen sagen: Keine 10 Pferde bringen mich dazu, eine Viertelmillion Dollar zu zahlen, einen Haftungsausschluss für den Fall des Todes zu unterzeichnen und dann in diesem laienhaft zusammengebastelten U-Boot 4000 m abzutauchen, machen die Milliardäre genau das Gegenteil. Sie riskieren es, im Glauben, wieder aufzutauchen und wollen damit allen zeigen, was für tolle und verwegene Kerle sie doch sind. Da hat man auf Partys was zu erzählen.
Dann ist das U-Boot implodiert.
So ein Pech aber auch.
So einen Milliardär kickt eben kaum noch was. Da bleibt nur Raumfahrt, Tiefsee oder… schreibe ich hier nicht.
„Beim Deutschen Titanic-Verein jedoch ist die Jahreshauptversammlung ein Programmpunkt an einem Wochenende, an dem Mitglieder zum Jahrestreffen mit buntem Programm anreisen.“
Tanz auf den Gräbern?