Jüdische Campuswoche vom 19.-25. Mai 2025 in Halle (Saale): Sichtbarkeit, Dialog und Empowerment an deutschen Hochschulen  

Das könnte dich auch interessieren …

Keine Antworten

  1. 10010110 sagt:

    Immerhin haben sie es nicht „Jewish Campus Week“ genannt. Das will ich mal lobend erwähnen.

    • ICH sagt:

      Aber „Empowerment“ und „Coffee with a Jew“ 😉
      Ansonsten verstehe ich einfach nicht, warum man nicht Religion und Staat getrennt lassen kann, ständig diese Vermischungen. Niemand stört sich an ner „Jüdischen Woche“, aber was hat das, abgesehen von der Podiumsdiskussion zum Auftakt, thematisch mit der Uni zu tun? Man stelle sich mal die „Katholischen Uni-Tage“ vor, das fände nahezu jeder seltsam.

      • Thomas sagt:

        @ICH: In Anbetracht der deutschen Geschichte kann man das Judentum und jüdisches Leben in Deutschland nicht einfach als eine Religionsgemeinschaft wie jede andere behandeln. Hinzukommt, dass das Grundgesetz keine explizite Trennung von Staat und Religion vorsieht. Vielmehr sieht es eine staatliche Aufgabe darin, unter Einhaltung des Neutralitätsgebotes, Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften zu fördern.

        Die grundsätzlich nachvollziehbare Forderung nach Laizismus ausgerechnet dann zu erheben, wenn es einmal im Jahr an bundesdeutschen Hochschulen eine Veranstaltungsreihe gibt, bei denen es lediglich darum geht, jüdisches Leben in Deutschland sichtbarer zu machen und im Wesentlichen Bildung, Austausch und Diskussion im Mittelpunkt stehen (womit dem Auftrag des Grundgesetzes auch Rechnung getragen wird; hinzukommt, dass Universitäten nunmal die zentralen Orte für gesellschaftlichen Dialog und Austausch sind), erscheint in Anbetracht der Tatsache, dass hierzulande eine viel größere Dominanz der christlichen Religionsgemeinschaften zu beobachten ist, merkwürdig. Vor diesem Hintergrund scheint es aus einer laizistischen Perspektive doch viel naheliegender, etwa die Kooperationen von Staat und Kirche zu hinterfragen (siehe etwa Kirchensteuer, Religionsunterricht, etc.).

        • ICH sagt:

          Doch, kann man, wie denn sonst? Der historische Rückblick rechtfertigt keine bevorzugte Behandlung des Judentums, allenfalls mahnt er, dass sich Vergangenes nicht wiederholen darf. Es geht mir auch nicht primär um irgendeine verfassungsmäßige Trennung von Kirche und Staat, sondern einfach nur darum, dass ich seltsam finde, dass es so eine Veranstaltungsreihe gibt, während dies für andere Religionen nicht der Fall ist. Man beachte bitte auch, dass sich diese Veranstaltungen nicht in irgendeinen wissenschaftlichen Diskurs einbetten, der dann durchaus eine universitäre Beschäftigung mit dem Thema geböte (zB „Forum Judaistik“). Ansonsten scheint es mir, dass du meinen Kommentar in den falschen Hals bekommen hast. Ich begehre hier nicht auf, weil es um Juden geht, im Gegenteil habe ich mit dem Judentum, im Gegensatz zum Islam, absolut gar kein Problem. Zudem bin ich selbstverständlich auch entschieden dafür, die Verwebungen von christlicher Kirche und Staat aufzulösen. Dein Einwurf, dass meine „Forderung nach Laizismus ausgerechnet“ im Zusammenhang mit der jüdischen Veranstaltung „in Anbetracht der Tatsache, dass hierzulande eine viel größere Dominanz der christlichen Religionsgemeinschaften zu beobachten ist, merkwürdig“ sei, erschließt sich mir jedoch nicht so recht. Wenn hierzulande die Christen die mit Abstand größte Religionsgemeinschaft darstellen, so wäre eine solche Veranstaltungsreihe zum Thema Christentum ja wohl deutlich weniger seltsam – und dennoch fände nahezu JEDER „Katholische Uni-Tage“ völlig deplatziert.

    • Skeptiker sagt:

      Da werden „sie“ sich aber freuen, dass Du es lobend erwähnst.

  2. Sichtbarkeit sagt:

    Wer sich öffentlich und aus freien Stücken zu seiner Religion, seinen politischen Vorlieben oder seinem Lieblingsfußballverein bekennt, muss auch damit rechnen, Menschen zu begegnen, die diese Vorlieben nicht teilen und dies auch mit Worten ausdrücken.

    Dann aber bitte nicht rumheulen.