Kunst trifft Erinnerungskultur: Neue Ausstellung zu Amo an der Uni Halle
Wie könnte eine zeitgemäße Erinnerung an Anton Wilhelm Amo aussehen, über dessen Leben und Aussehen wenig bis gar nichts bekannt ist? Mit dieser Frage befasst sich die neue Ausstellung „Fokus Amo. Bilder für einen Gelehrten“ der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), die ab Freitag, 20. Oktober, im Löwengebäude zu sehen ist. Neun Künstlerinnen und Künstler haben dafür ein gemeinsames Werk geschaffen, das sich dem Menschen und seinem Leben annähert. Amo gilt als erster afrodeutscher Akademiker. Er studierte in Halle und Wittenberg und lehrte Philosophie an den Universitäten Halle, Wittenberg und Jena. Die Vernissage findet am Donnerstag, 19. Oktober, um 18 Uhr in der Aula statt.
Die anhaltende Debatte um eine zeitgemäße Erinnerung an Amo motivierte neun hallesche Künstlerinnen und Künstler, sich intensiv mit dem bedeutenden Philosophen auseinanderzusetzen. Die Ausstellung im Löwengebäude zeigt die Arbeit von Steffen Ahrens, Rossen Andreev, Grit Berkner, Bernd Göbel, Katharina Günther, Georg Mann, Martin Roedel, Carsten Theumer und Heidi Wagner-Kerkhof. Sie alle nahmen den Gelehrten in den Fokus und schufen eigene Bilder, die sich dem Menschen Amo und seinem Schicksal annähern. Zur Einordnung ihrer Positionen werden auch aktuelle Werke der Künstlerinnen und Künstler gezeigt. Zur Vernissage, die am Donnerstag, 19. Oktober, um 18 Uhr in der Aula stattfindet, wird das gemeinsam geschaffene Gipsmodell „Anton Wilhelm Amo“ enthüllt. Es ist Grundlage für eine Umsetzung im Metallguss.
Amo gelangte im Kindesalter an den Hof Anton Ulrichs von Braunschweig-Wolfenbüttel. Dort erhielt er zunächst Privatunterricht, später studierte, forschte und lehrte er an den Universitäten Halle, Wittenberg und Jena. 1729 absolvierte Amo in Halle mit einer Arbeit über die Rechtstellung der Afrikaner in Europa seine Disputation. In Wittenberg schrieb er 1734 seine Dissertation über das „Leib-Seele-Problem“. Amo war damit der erste afrodeutsche Akademiker überhaupt, der an einer deutschen Universität wirkte. 1748 kehrte er nach Ghana zurück. Von ihm gibt es keine bildliche Überlieferung.
Der MLU ist es seit vielen Jahren ein wichtiges Anliegen, an ihren bedeutenden Alumnus zu erinnern: Seit 1994 verleiht die Universität den Amo-Preis für herausragende Abschlussarbeiten, zudem findet an der Universität jährlich eine Anton-Wilhelm-Amo-Lecture statt. Seit 2020 setzt sich eine Rektoratskommission mit dem Gedenken an Amo auseinander, um dieses differenzierter zu gestalten.
„Fokus Amo. Bilder für einen Gelehrten“
Vernissage 19. Oktober 2023, 18 Uhr
20. Oktober 2023 bis 24. März 2024
Löwengebäude, 1. OG, Kupferstichkabinett
Universitätsplatz 11
06108 Halle (Saale)
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag, 13 bis 18 Uhr
Eintritt frei
Auf dem Gelände der Uni ist das Thema gut aufgehoben. Ansonsten hat er nicht viel mit Halle zu tun oder für Halle etwas getan.
Auf Deiner Weide bist Du gut aufgehoben. Besser als in Halle.
War er denn bedeutend wegen seines Wirkens oder wegen seiner Herkunft?
10010110,
haben Sie jetzt auch noch ein Problem mit schwarzen Akademikern?
Ob Akademiker ist bei Heuchelulli egal.
Du hast „schwarz“ gesagt. Ab in die Ecke.
Er wird bis heute verwirkt. Der koloniale Gutmensch an der MLU hat ja sonst nicht mit Poc zutun.
„War er denn bedeutend wegen seines Wirkens oder wegen seiner Herkunft?“
Berechtigte Frage.
Außerdem, wen hat es denn die letzten hundert Jahre interessiert? Warum ausgerechnet jetzt? Warum wurde er bisher so ziemlich ignoriert, wenn er so bedeutend sein soll?