Kunstwerk für Planetariums-Foyer in Halle
Derzeit wird am Holzplatz das neue Planetarium gebaut. Und im Foyer soll der am Aufzugschach das Kunstwerk „As far as the eye can see“ von Etienne Dietzel angebracht werden. Für die Gestaltung hatte die Stadt einen Wettbewerb durchgeführt. Eine Jury entschied sich für den Entwurf von Etienne Dietzel. Im Dezember soll die Realisierung des Kunstwerks abgeschlossen sein. 40.000 Euro stehen für die Realisierung des Kunstwerks inklusive der Honorare bereit.
Konkret heißt es in der Entscheidung der Jury:
Etienne Dietzels Entwurf ‚As far as the eye can see‘ setzt beim uralten Staunen der Menschheit über das Universum an. Seine Arbeit überrascht durch die unerwarteten Bezüge zwischen präzisen künstlerischen Setzungen und wissenschaftlichen Erkenntnissen. Er leitet sein visuelles Angebot konsequent aus interessanten Details der Forschung ab und entwickelt dabei eine eigene, ungegenständliche künstlerische Bildsprache, die in ihrer Herleitung zwar direkt mit dem Weltraum zu tun hat, aber gänzlich auf die üblichen Bilder, Wissenschaftsmodelle, Narrative oder Symboliken auskommt.
Die Jury war von dem eigenständigen und klugen künstlerischen Konzept des Entwurfs ebenso überzeugt wie von seiner formalen gestalterischen Strenge und Schönheit. Das beeindruckende, ikonische Bild aus farbigen Buchrücken setzt im Foyer einen überraschenden, aber unaufdringlichen Akzent und integriert sich formal hervorragend in das architektonische und gestalterische Gesamtkonzept des Planetariums.
Dietzels Entwurf ist auf eine inhaltliche Art ortsbezogen und nur in einem öffentlichen Planetarium denkbar. Die Arbeit spielt mit digitaler Ästhetik und spannt durch das alte Medium Buch einen Bogen zur Kurzlebigkeit heutiger digitaler Speicherungen: Die Anspielung auf den bewahrenden Umgang mit astronomischem Wissen bekommt am Aufbewahrungsort der Himmelsscheibe von Nebra eine eigene Dimension.
Der Wunsch nach Erklärung und Wissen über dieses Kunstwerk schafft durch seine Antworten umgehend wieder einen Bezug zum Wunsch nach Erklärung der großen Rätsel des Universums. Der Künstler nimmt damit die Besucherinnen und Besucher in allen Altersstufen als offene, intelligente und neugierige Rezipienten ernst, denn alle wissenschaftliche Neugier fängt mit Staunen an. Das können Kinder ebenso wie Erwachsene.
Das Erlebnis des Planetariums als ein ‚besonderer Ort außerschulischer, kultureller Bildung‘ erhält durch das Erlebnis eines intelligenten zeitgenössischen Kunstwerkes eine zusätzliche Attraktivität. Auch die Partizipation der Besucherinnen und Besucher ist konzeptionell schlüssig eingebunden und macht darüber hinaus dem Betreiber viele Angebote zur Vermittlung an der spannenden Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft.
Die Arbeit trägt den poetischen Titel ‚As far as the eye can see‘. Angesichts der Vielschichtigkeit der Arbeit könnte man auch sagen ‚As much as you think about‘, denn je länger und intensiver man sich damit beschäftigt, umso interessanter und spannender entwickeln sich die eigenen Gedanken und Erkenntnisse.
Offenheit, Anschlussfähigkeit, konzeptionelle Stringenz und die ästhetisch-künstlerische Qualität der Arbeit sind absolut auf der Höhe der Zeit, sie begegnet damit dem Neubau des Planetariums auf Augenhöhe. ‚As far as the eye can see‘ leistet einen relevanten Beitrag zum Thema ‚Kunst am Bau‘ und kann in Stadt und Land neue Impulse geben.
Aufgrund dieser besonderen künstlerischen Qualitäten empfiehlt die Jury mit großer Mehrheit die Arbeit ‚As far as the eye can see‘ von Etienne Dietzel der Stadt Halle (Saale) zur Realisierung.
… und immer noch wird „Aufzugschach“ gespielt! Kann man da mitmachen? Der Verlierer wird in den Schacht gekegelt, oder wie?
Welcher Depp gibt 40T€ für diesen Kunstquatsch aus? Sind wir wieder im Mittelalter, wo Mäzäne die aus dem Volke gepreßte Kohle für ihre beschränkte Projektion von „Kunst“ verballerten? Aber noch schlimmer ist, dass unsere „Pollitticker“ nicht raffen, dass die Stadt quasi pleite ist. Und das vorallem wegen der exessiven Ausgabenpolitik der Stadträte! Stichwort „Haushaltsvorbehalt“ – beschließen darf den Haushalt nämlich nur der Rat. Da gibt es keinen Bürgerentscheid oder sowas. Nix – nur die Räte.
Also bitte den Sparfuchs wieder freilassen und kleine, effektive und multiplikative Projekte fördern. Und nicht „Künstlerpersönlichkeiten“ vollfinanzieren. Das kann ja gerne die Privatwirtschaft machen – wenn sie will!
Kunst am Bau ist gesetzlich geregelt. Die staatliche Verpflichtung zur Förderung der Kunst steht sogar in der Verfassung.
Ihr könnt euch gern dagegen aussprechen. Für eine Gesetzes- oder gar eine Verfassungsänderung bedarf es allerding ein wenig mehr.
Die staatliche Verpflichtung zum weiteren Schuldenmachen steht aber weder im Gesetz noch in irgendeiner Verfassung. Halle ist quasi bankrott – ohne „Zwischenfinanzierung“ von über 300Mio. € per als „Dispo“ mißbrauchten Kassenkrediten geht nichts mehr. Du weißt das. Das KVG sagt klar, wo die Grenze erreicht ist. Und Halle steht massiv über diesem Wert in der Kreide! Auch das weißt du. Die Sparverfügung des Landesverwaltungsamtes kennst du auch. So what?
„Gesetzesänderungen“ finde ich als Vorschlag echt geil! TK-Gesetzgebung ändern zum Bleistift. Ein Troll-Register einführen. Klein-Sebbi kriegt die goldene Nummer „1“ … ohne Eichenlaub – und Brillianten darf er sich dazu denken.
Ach ja: wehe du sagst jetzt noch „Fördermittel“. Dann platzt der Kessel!
Die 40.000 Euro stehen trotz „Quasi-Bankrotts“ zur Verfügung und wurden auch nicht durch „weitere Schulden“ finanziert.
Fördermittel.
Sehr ansprechendes Kunstwerk! Zum Glück gibt’s Kunst am Bau, sonst fänden wir uns in einer noch trostloseren und grauen Realität wieder.