Nach Diskussionen um Antisemitismus an der Kunsthochschule – Kunstfreiheit versus Diskriminierung? Burg Giebichenstein ruft Ethikrat zur öffentlichen Reflexion auf

Die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle reagiert auf die anhaltende öffentliche Kritik an ihren Jahresausstellungen 2024 und 2025 mit einem weitreichenden Vorschlag: Die Gründung eines unabhängigen Ethikrats, der sich mit den komplexen Spannungsfeldern zwischen Kunstfreiheit, Diskriminierung und medialer Öffentlichkeit auseinandersetzen soll. Die Initiative ist eine Antwort auf die kontroverse Rezeption einer studentischen Arbeit, die während der diesjährigen Jahresausstellung gezeigt wurde – eine Plastik, die insbesondere in sozialen Netzwerken und Teilen der Presse als rassistisch und antisemitisch kritisiert wurde.
Bereits im Vorjahr hatte es ähnliche Kritik gegeben, als in der Ausstellung 2024 Arbeiten zu sehen waren, die aus Sicht einiger Besucherinnen und Beobachterinnen unreflektierte gesellschaftliche Stereotype reproduzierten. Die Hochschule war in beiden Fällen mit dem Vorwurf konfrontiert, unzureichend auf die mögliche diskriminierende Wirkung künstlerischer Arbeiten vorbereitet zu sein.
Kritik trifft auf Selbstreflexion
Die BURG sieht in der Debatte Anlass zur strukturellen Selbstprüfung. In ihrer offiziellen Stellungnahme heißt es:
„Für die BURG ist das der Grund, die Auseinandersetzung mit Themen wie Antisemitismus, Rassismus, Diskriminierung und gesellschaftlicher Verantwortung öffentlich zu machen. Wir signalisieren ausdrücklich unsere Bereitschaft zur kritischen Selbstreflexion und Weiterentwicklung im Dialog mit zivilgesellschaftlichen Partner*innen.“
Die Gründung eines Ethikrats soll demnach kein Symbolakt sein, sondern eine dauerhafte, unabhängige Instanz schaffen, die zwischen Kunstfreiheit und gesellschaftlicher Verantwortung vermittelt. Der Rat soll Handlungsempfehlungen erarbeiten, wie Kunsthochschulen künftig mit gesellschaftlich sensiblen Themen umgehen können – ohne die Freiheit der Kunst pauschal in Frage zu stellen.
Ein Gremium jenseits medialer Erregung
Mit dem Vorschlag reagiert die Hochschule auch auf die Dynamik öffentlicher Debatten, die oft von kurzfristiger medialer Zuspitzung geprägt sind. „Wir glauben, dass diese Auseinandersetzung in einem Klima kurzfristiger medialer Erregung nicht möglich ist“, so die BURG weiter.
Der Ethikrat soll als beratendes Gremium fungieren, das sich insbesondere mit den spezifischen Bedingungen an Kunsthochschulen beschäftigt – also dort, wo Lehre, Forschung, individuelle künstlerische Entwicklung und gesellschaftliche Wirkung ineinandergreifen. Dabei sei es zentral, so die Hochschule, unterschiedliche Perspektiven aus Kunst, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft einzubeziehen.
Impulse für den öffentlichen Diskurs
Die Reaktionen auf die Initiative fallen bislang gemischt aus. Während Teile der Studierendenschaft die Einrichtung eines Ethikrats begrüßen, warnen andere vor einer potenziellen Einschränkung künstlerischer Freiheit. Auch aus der Kulturszene gibt es skeptische Stimmen, die befürchten, dass Kunst zunehmend unter moralische Aufsicht gestellt werde.
Gleichzeitig erhält die BURG für ihren Vorschlag auch Zustimmung. Vertreter*innen von Antidiskriminierungsstellen, jüdischen Organisationen und politischen Bildungseinrichtungen loben den Vorstoß als überfälligen Impuls für einen reflektierteren Umgang mit Kunst und ihrer Wirkung im öffentlichen Raum.
Ein Modell mit Signalwirkung?
Ob der Ethikrat wie geplant zustande kommt, bleibt vorerst offen. Doch schon jetzt gilt die Initiative als Signal, dass Kunsthochschulen ihre Rolle in gesellschaftlichen Aushandlungsprozessen neu denken. Die BURG geht mit diesem Vorstoß einen Schritt, der über ihre eigenen Mauern hinausweisen könnte – hin zu einer gesamtgesellschaftlichen Debatte über Verantwortung, Deutungshoheit und die Grenzen der Kunstfreiheit.
Wenn du mal nicht weiter weist, gründe ich einen Arbeitskreis.
super – sehe ich auch so … insbesondere bei so einem Sinnlosthema – typisch Sommerloch – und ich finds lustig, wie viele sich drüber echauffieren, nice 🙂
Was ist mit dem fehlenden ß?
Wie wärs mit „con sequins invisibile“?
Lousy amateurs!
Unsichtbare Pailletten machen kein Geräusch.
Ein Ethikrat kann die Debatte auf ein reflektierteres Niveau heben. Zugleich bin ich nicht sehr hoffnungsvoll, dass dadurch eine gesamtgesellschaftliche Debatte in Gang kommt. Vielmehr wird die Frage an Experten ausgelagert und das Ergebnis von den einen akzeptiert und von den anderen nicht.
Es hat wirklich nichts mit Kunstfreiheit zu tun, wenn man inmitten einer globalen Antisemitismuswelle, die sich als „Israelkritik“ nur mehr halbherzig tarnt, mit einem Tuch, das im Rahmen der Intifada (=tausendfacher Mord an Juden) seinen Symbolstatus erlangt hat, eine „Modenschau“ macht und am Rande von „Genozid“, „Landraub“, und „Apartheid“ fabuliert. Das zeugt wirklich von gefährlicher Unwissenheit und schlimmer noch, von akzeptierter Ideologisierung an der BURG, die mindestens die Aufarbeitung mit einer „Ethikkommission“ braucht.
Nein, man kann noch so viele Ethikräte, Kommissionen, und Schwurbelrunden gründen, man wird die mit ihrem Leben unzufriedenen nie beruhigen können. Die Hochschule wäre gut beraten, sich in diese elenden Diskussionen nicht reinziehen zu lassen und den Dauerempörten damit noch genau die Aufmerksamkeit fürs Ego zu geben, die sie suchen.
Dem, was Du schreibst, kann ich nur voll zustimmen. An der BURG sollte man sich vielleicht einmal an das Werk »Die Gesellschaft des Spektakels (La société du Spectacle)« erinnern, es kritisch reflektieren und seinen Geist aktualisieren. Vielleicht (er)findet die Kunst Wege, die ewig Empörten wirkungsvoll durch den brennenden Reifen springen zu lassen.
Sie nehmen das viel zu ernst 🙂
Man man man… machen die einen Aufriss. Jeder kann doch hinein interpretieren was er möchte. Jeder sieht es anders. Kunst ist auch einmal anders. Abwechslung. Daß ist ja eben die Kunst. Wenn man jetzt nur noch konform Kunst in eine Richtung gestaltet ist es keine Kunst mehr.
Ist Kunst auch, „das“ an der falschen Stelle mit Eszett zuschreiben?
Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Den Unterschied zwischen »zu schreiben« und »zuschreiben« gilt es herauszufinden! Viel Spaß dabei.
Kunstfreiheit ist ein hohes Gut, aber genau ist es die Religionsfreiheit und vor allem die generelle Menschenwürde. Von mir aus sollen Künstler ihr persönliche Sicht mit ihrer Kunst zeigen, aber dann sollen sie auch mit den Konsequenzen klarkommen UND solche Projekte dürfen dann nicht mit öffentlichen Mitteln, auf öffentlichem Boden gezeigt werden.
Kunst muss ins Hinterzimmer.
Religion dann aber auch!
Seit wann ist Antisemitismus Kunst? Was ist den das für eine Rechtfertigung?!
Kunst ist mitunter unter lustig, Achtung, Satire 🙂
Dass es Antisemitismus ist, behauptest du zwar ohne Unterlass – deswegen trifft es aber noch lange nicht zu.
Wenn du 80 Jahre zurückdenkst, weißt du, wann Antisemitismus als Kunst galt. Im Iran gibt es bis heute Holocaust-Konferenzen, bei denen Karikaturen und verstörende Gemälde, die sich auf die Shoah beziehen, gezeigt werden. Die eigentliche Frechheit ist, dass hochstudierte Menschen von der Kunsthochschule einen „Ethikrat” brauchen, um Antisemitismus zu erkennen. Das ist wieder so eine Beschaffungsmaßnahme für das eigene Klientel, die sind einfach so verloren. Die Leute, die den Job gut machen würden, werden ihn nicht bekommen, weil sie ungemütlich sind. Es ist gut, dass es in Halle ein Bündnis gegen Antisemitismus gibt.
Es gibt zwei Lebensentwürfe:
1. Alles Nazi.
2. Alles „woke“.
Mehr nicht. Nichts dazwischen und keine Abstufungen. Kunst gleich gar nicht.
Das war eine Antwort auf die Frage, seit wann Antisemitismus als Kunst gilt. Aber du hast fast Recht mit deiner Erwiderung. Es gibt nur noch eine dritte Gruppe hinsichtlich der Lebensentwürfe, nämlich die Bekloppten.
Nein.
An Euren Kommentaren lässt sich deutlich ablesen, daß sich keiner wirklich mit der Materie befasst..Seit 70 Jahren gibt es einen Brennpunkt in Nahost, der auch immer brisant war, das Palästinenser vertrieben werden sollten…es gab gemäßigte stimmten aus Israel,die,es befriedigt wollten..leider starben Menschen wie Rabin daran…gegen Genozid zu sein und gegen Krieg gegen ein Volk wird durch Moralapostel schnell als „antisemitisch“ verurteilt, aber wer sich etwas damit befasst, kriegt mit, es geht um Land, Rohstoffe und Macht. Sorry Leute, aber Palästina wird schon lang ausgebeutet…und jeder normale denkende mensch kriegt mit, dass Netanjahu ein Machtmensch ist,der selbst seine Oma opfern würde.
Hast du an der Burg studiert? Es hätte auch alles anders kommen können, hätte die muslimische Welt nicht im Verbund mit muselmanischen SS-Einheiten des Muftis 1948 Israel überfallen. Tatsächlich ist es eher so, dass Israel ausgebeutet wird, indem es beispielsweise Arbeitsplätze für Palästinenser aus Gaza bietet, die einigermaßen gut bezahlt werden/wurden. Und was war der Dank dafür? Das Pogrom vom 7. Oktober.
Den Staat Israel gab es aber bis 1948 gar nicht, sondern er ist ein auf dem Papier gezeichnetes Kunstkonstrukt der europäischen Kolonialmächte – wie Indien, Pakistan, Laos, Kambodscha und Vietnam auch – und da fängt das Problem ja schon an.
Welche Staat ist das nicht…
Ebenso bei vielen Staaten in Afrika, wodieKolonialmächt die Grenzen zogen. Interessanterweise würde das auchfür Lateinamerika gelten, aber da herrscht zwischen den Staaten Frieden ( gibt eher Guerilla-Probleme). Klar hat Bolivien mal versucht, Zugang zum Pazifik zu kriegen, und esgab auch einen Fußballkrieg, aber gegen Gaza, Asien und Afrika ist das fast nichts. Warum der Unterschied: Weil weder Religion ( früher alle katholisch) noch Stammeszugehörigkeit für die Südamerikaner relevant sind! Weil Sie auch dieselbe bzw. sehr ähnliche Sprachen sprechen. Religion liegt an der Wurzel des Übels.
„Weil Sie auch dieselbe bzw. sehr ähnliche Sprachen sprechen.“
Spanisch und Portugiesisch.
Stimmt die anderer Staaten sind nicht künstlich entstanden. Den tiefen Teller hast du nicht erfunden
OK, im Grunde genommen kann man die meisten heutigen Staaten der Erde als Resultat der europäischen Kolonialgeschichte betrachten (und der zweite Weltkrieg mit der „Nachkriegsordnung“ war ein Sonderfall), aber die europäischen Staaten sind immerhin auf eine Art in ihre heutige Form „reingewachsen“, was man vom (ursprünglichen) Staat Israel nicht behaupten kann.
„die meisten“
Welche nicht?
„reingewachsen“
Bitte erklär das mal anhand folgender Beispiele:
– Irland
– Bundesrepublik Deutschland
– Polen
– Serbien, Kroatien, Bosnien … („Ex-Jugoslawien“)
– Finnland
Den Staat der Juden gab es bis 1948 nicht .
Nulli Google mal König Salomon oder Festung
Masada oder Eroberung Jerusalems durch die Römer usw .
Ich rede nicht von einem „Staat der Juden“, sondern vom aktuellen Staat Israel.
Tatsächlich ist 1948 vielleicht eines der Jahre, mit denen man bei seiner Betrachtung nur gar nicht anfangen sollte. Das macht es dir sehr einfach.
Dazu kann man auch herrlich folgende Unwahrheiten verbreiten
„Tatsächlich ist es eher so, dass Israel ausgebeutet wird, indem es beispielsweise Arbeitsplätze für Palästinenser aus Gaza bietet, die einigermaßen gut bezahlt werden/wurden.“ und von Muselmännern sprechen, nicht?
https://www.statista.com/statistics/1478045/number-of-palestinian-workers-in-israel-before-and-after-israel-hamas-war/,
Versuche lieber in einem Bereich Schlaumeier zu spielen in dem du dich auskennst.
Ich kenne mich tatsächlich nicht in Bereichen aus, in denen man eingesperrten Menschen, den man sonst alles nimmt, billigste Arbeit anbietet, die sie in ihrer Not annehmen, und dies dann als humanitäre Errungenschaft oder „einigermaßen gut bezahlt“ verkauft.
Das ist so ein Blödsinn! Palästinenser aus Gaza, die vor dem 7. Oktober in Israel gearbeitet haben, haben für die gleiche Tätigkeit bis zu sechsmal mehr verdient als die Leute in Gaza.
Und bis zu wieviel weniger als israelische Staatsbürger?
Was soll der Unsinn?
Sperrt denen die öffentlichen Mittel und gut ist.
Antisemitismus hat keinen Platz in unserer Gesellschaft.
Da bin ich ganz Ihrer Meinung.
Im unserer Gesellschaft hat inzwischen gar nichts mehr Platz, jeder belügt jeden und alle regen sich über alles auf und zuallererst die Politiker in Stadt und Land. Das ist das Land was wir lieben, verzichte drauf, dann kannst du luftvollen und atmen
Ja, Judenhass ist unter Linken wieder sehr beliebt.
Warum man so etwas auch noch mit Steuergeld unterstützen muss ist nicht nachzuvollziehen.
Normalerweise müssten die alle vor Gericht landen.
Wie stehst du zu Menschen mit muslimischem Glauben und/oder arabischer Abstammung?
Ich stehe senkrecht dazu, Dummquatscher!
Das bei dir was steht, ist sehr lange her!
Riechst du?
Ui, so schlimm schon? Aber nee, bis hierher nach Halle weht der Geruch zum Glück nicht!
Was geht dich das an?
Warum hängst du dich rein?
Nein – warum hängst du dich rein?
Du auch noch…
Bitte ubterscheidet mal: Judentum ( relevant bei Antisemitismus) ist nicht gleich Staat Israel oder dessen Bewohner, ist nicht gleich aktuelle ( in meinen Augen verbrecherisch agierende) Regierung Israels. Und ja, die Hamas sind auch Verbrecher. Die Hamas ist aber auch nicht gleich Palästinenser oder gleich Muslime per se.