Nach Kluge-Rauswurf: Fanszene boykottiert Fanprojekt
Die Versetzung des bisherigen Fanprojekteiters Steffen Kluge ins Jugendamt hat nun auch Auswirkungen auf die Zusammenarbeit von Stadt und HFC mit den Fans
Fanszene, Fankurvenrat und Saalefront-Ultras haben nun erklärt, dass die Zusammenarbeit mit dem Fanprojekt mit sofortiger Wirkung und auf allen Ebenen eingestellt soll. Eine offizielle Erklärung der Fanszene wird im Laufe des Tages erfolgen.
Das Vorgehen von Oberbürgermeister Bernd Wiegand sei ein Schock, heißt es in einer Erklärung, deren Vorentwurf öffentlich wurde. Er zerstöre mit seinem Alleingang ein zehn Jahre aufgebautes Vertrauensverhältnis. Die ehrenamtliche Betreuung des Fanhauses und des Fanradios wird voraussichtlich eingestellt. Kluge habe durch seine Arbeit Spannungsfelder zwischen den verschiedenen Interessens- und Konfliktparteien abbauen können.
Erklärung im Wortlaut:
Die Zusammenarbeit mit dem Fanprojekt Halle wird mit sofortiger Wirkung und auf allen Ebenen eingestellt!
Nun ist es amtlich!
Oberbürgermeister Bernd Wiegand hat Steffen Kluge versetzt, der somit seit diesem Montag nicht mehr Leiter des Streetwork-Fanprojektes Halle ist!Für uns als HFC-Fans ein Schock!
Um es klar zu sagen: Herr Wiegand setzt im Alleingang den Leiter des Fanprojektes ab und zerstört damit 10 Jahre harte Arbeit und die Vertrauensbasis. Für uns ist dieser Alleingang nicht hinzunehmen, weshalb wir die Zusammenarbeit mit dem Fanprojekt Halle bis zur vollständigen Klärung der Situation bezüglich der Weiterführung der Arbeit im Allgemeinen sowie die Personalentscheidung im Speziellen konsequent und in allen Bereichen einstellen!
Das betrifft konkret die ehrenamtliche Betreuung des Fanhauses an Spieltagen durch die aktive Fanszene sowie die komplette Nutzung des Fanhauses durch uns; sei es zu den Fantreffs am Dienstag oder den Treffen im Rahmen der Fanarbeit des HFC-Fanszene e.V., des HFC-FANKURVENRATs sowie der Ultraszene. Ebenso stellen wir die ehrenamtliche Arbeit des HFC-Fanradios und des Halbzeitspiels ein, welche durch das Fanprojekt Halle initiiert, unterstützt und über Jahre begleitet wurde.
Wir haben uns zu diesen schweren Schritten entschieden um aufzuzeigen, dass die Arbeit des Fanprojektes vor allem durch den Einsatz des Fanprojektleiters, Herrn Kluge, geprägt ist und nicht einfach (wie in einer Werkstatt für Ersatzteillager) auszutauschen ist. Immerhin handelt es sich hier um ein sehr spezielles Handlungsfeld der Jugendsozialarbeit.
Das Fanprojekt Halle und die soziale Arbeit mit HFC-Fans, insbesondere der jüngeren Generation, gehören nachweislich zu den besten in Deutschland!
Was heißt das konkret? Die bewusste Auswahl des Standortes, die Sanierung des Fanhauses durch HFC-Fans, der über die Jahre gewachsene und gut besuchte Fan-Treff an Spieltagen für Fans aller Couleur, der Kontakt und die Arbeit an der Fan-Basis, aber vor allem die Akzeptanz und der insbesondere durch die vielen Projekte und Bildungsreisen hervorgerufene Respekt für die kontinuierliche Arbeit.
In den letzten 10 Jahren wurde mit dem Streetwork-Fanprojekt Halle, getreu dem Motto „NUR ZUSAMMEN“, etwas geschaffen, was nicht ansatzweise in Gold aufzuwiegen ist. Steffen Kluge wusste immer wieder den schweren Spagat zwischen Verständnis, Aushandlung und mahnenden Worten zu stehen. In unzähligen Treffen und Gesprächen sorgte er dafür, die Spannungsfelder zwischen den verschiedenen Interessens- und Konfliktparteien abzubauen.
Alle Netzwerkpartner des halleschen Fanprojektes wissen das vor dem Hintergrund ihrer jahrelangen Erfahrung zu würdigen und genau einzuschätzen.
Aktuell gibt es keinen Ersatz für Steffen Kluge! Damit kann die soziale Fanarbeit nicht mehr in gewohnter Weise und im herkömmlichen Umfang aufrechterhalten werden. Uns fehlt das Vertrauen in ein „neues“ Fanprojekt, weshalb wir uns zu diesen Schritten veranlasst, ja gewissermaßen genötigt sehen.
Wir fordern Herrn Wiegand zum wiederholten Mal auf, seine, aus unserer Sicht, unüberlegte Personalentscheidung fachlich zu begründen und sie vor allem zu überdenken!
HFC-FANKURVENRAT
HFC-Fanszene e.V.
Saalefront-Ultras
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