nt-Chef Brenner bricht Verhandlungen ab

Halle braucht vielleicht einen neuen Intendanten für das neue theater. Der bisherige Intendant Matthias Brenner hat erklärt, sämtliche Vertragsverhandlungen abzubrechen. Anlass ist der seit Monaten schwelende Streit in der Theater, Oper und Orchester GmbH TOOH.
Am Freitag hat sich der Aufsichtsrat mit der Personalie von Geschäftsführer Stefan Rosinski. Mit einem knappen Votum von fünf zu vier Stimmen entschied sich der Aufsichtsrat dagegen, Rosinski zu beurlauben. Inés Brock Von den Grünen hatte diesem Antrag ins Gremium eingebracht.
“Das Ergebnis der heutigen Aufsichtsratssitzung nehme ich schockiert zur Kenntnis”erklärte Brenner nach der Sitzung. Er hatte im Vorfeld bereits durchklingen lassen: entweder Rosinski, oder er. “Ich habe vom Aufsichtsrat die lückenlose und transparente Aufklärung der von mir und zahlreichen anderen Akteuren erhobenen schweren Vorwürfe der massiven Störung des Betriebsfriedens durch den Geschäftsführer der TOOH, Stefan Rosinski, gefordert. Hierzu sind Teile des Aufsichtsrates offenkundig nicht bereit. Sie nehmen damit an der voranschreitenden Zerstörung des Betriebsfriedens und des Kulturstandortes Halle durch duldende Passivität teil.”
Brenners Erklärung im Wortlaut: Das Ergebnis der heutigen Aufsichtsratssitzung nehme ich schockiert zur Kenntnis. Ich breche alle Verhandlungen zu dem mir vorliegenden Vertragsverlängerungsangebot mit sofortiger Wirkung ab. Ich habe vom Aufsichtsrat die lückenlose und transparente Aufklärung der von mir und zahlreichen anderen Akteuren erhobenen schweren Vorwürfe der massiven Störung des Betriebsfriedens durch den Geschäftsführer der TOOH, Stefan Rosinski, gefordert. Hierzu sind Teile des Aufsichtsrates offenkundig nicht bereit. Sie nehmen damit an der voranschreitenden Zerstörung des Betriebsfriedens und des Kulturstandortes Halle durch duldende Passivität teil.
Wir leben in einer Welt, in der eine Verrohung der Sprache und des Umgangs zur Normalität geworden ist. Diese fand bisher fernab meiner Lebenswelt auf beängstigende Weise in den sozialen Netzwerken und den Parlamenten statt. Nun haben wir einen Punkt erreicht, wo die größte Kulturinstitution des Landes Sachsen-Anhalt davon erfasst wurde und einen erheblichen Schaden ihrer Reputation zu erleiden droht.
Im Beitrag des MDR-Fernsehens von gestern Abend versucht ein Mitarbeiter des TOOH die Verbreitung eines Mordaufrufes zu verharmlosen, der angeblich nur das widerspiegeln würde, was in Deutschland über die Oper Halle gedacht würde. Der Geschäftsführer verbreitete diesen Mordaufruf über Messangerdienste innerhalb der Belegschaft, anstatt zur Aufklärung beizutragen.
In einer Darstellung der BILD vom 2.4.2019 wurde eine Verbindung zwischen meiner Person und dem Mobbingvorwurf einer inzwischen nicht mehr für die TOOH arbeitenden Mitarbeiterin der spartenunabhängigen Abteilung Öffentlichkeitsarbeit konstruiert. Ich habe diese Frau nie kennengelernt, habe mit dem Vorfall nichts zu tun und sie hat sich bei mir inzwischen auch entschuldigt. Der Fall ist für mich damit aber noch nicht abgeschlossen.
Der Betriebsrat der TOOH hat hierzu eine öffentliche Erklärung verfasst, in der auch er von einer „massiven Gefährdung des Betriebsfriedens“ durch das Verhalten des Geschäftsführers spricht und ihm die Beteiligung an einer „Skandalisierung“ in der BILD und im MDR Fernsehen vorwirft. In einem heutigen Beitrag von MDR Kultur lese ich, dass die betroffene Mitarbeiterin den GF seit zwei Jahren kennt und von ihm engagiert wurde, um sich um „seine öffentliche Darstellung zu kümmern“. In diesem Rahmen hat sie auch Wikipedia-Einträge über mich, Opernintendant Florian Lutz und GF Stefan Rosinski editiert. Dabei wurden auch nicht-belegte, sehr negative Behauptungen über die Gründe zur Nicht-Verlängerung des Opernintendanten von ihr eingetragen. Ich setze mich für die vollständige Aufklärung der Mobbing-Vorwürfe der ehemaligen Mitarbeiterin ein. Ich fordere gleichzeitig eine vollständige Aufklärung der Wikipedia-Affäre.
Die zwei hier benannten Fälle sind lediglich die aktuelle Spitze eines Eisberges. Dieser Eisberg wächst seit zweieinhalb Jahren kontinuierlich. Wenn es so weiter geht, ist der Eisberg irgendwann groß genug, den Tanker TOOH zu versenken. Ich bin nicht bereit, dem Eisberg länger beim Wachsen zuzusehen.
Ich bin kein Aufsichtsratsvorsitzender und kein Staatsanwalt, aber ich weiß, es gibt sehr zahlreiche erhebliche Vorwürfe gegen Stefan Rosinski in der TOOH, die nach Aufklärung schreien. Ich fordere für die vielen hiervon betroffenen Mitarbeiter*innen der TOOH und für die Reputation der Kultur in Halle eine allumfassende und vollkommen unabhängige Aufklärung. Das heißt, dass daran keine Juristen beteiligt werden, die bereits für die TOOH, den Geschäftsführer oder das Oberbürgermeisterbüro gearbeitet haben. Sonst können in dem derzeitigen Klima der Angst Schlüsselfiguren keine umfassenden Aussagen machen. Diese müssen geschützt werden, indem GF Stefan Rosinski keine Sanktionierungsmöglichkeiten gegen die Mitarbeiter*innen behält. Ich fordere auch, dass die bisherige Rolle des Aufsichtsrates untersucht wird. Mir scheinen von Teilen des Aufsichtsrates Pflichten systematisch verletzt zu werden.
Lese diesen Artikel hier erst dieses Jahr.
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Im ernst wie benehmt ihr euch? Wie könnt ihr euch Hier so verstecken und auskotzen? Ihr schämt euch noch nicht einmal. Und kennt diesen menschen nicht.