Plattenbau statt Gründerzeit: Halle will Obdachlosenheim verkaufen
Das „Haus der Wohnhilfe“ im Böllberger Weg könnte verkauft werden. Das sieht eine Untersuchung der Stadtverwaltung vor. Stattdessen könnte das Obdachlosenheim in die Südstadt ziehen, dort das derzeitige Gebäude des Sozialamts nutzen. Die Behörde soll in ein Bürgercenter umziehen, das in einem Scheibenhochhaus in Halle-Neustadt untergebracht werden soll.
Das Gutachten der Stadt spricht von einer „immobilienwirtschaftlichen Verwertung“ des Objekts im Böllberger Weg. „Mit einer Veräußerung des Hauses der Wohnhilfe insbesondere für die Wohnnutzung könnten auch positive, städtebauliche Effekte für das Gesamtareal verbunden sein, zumal der Bereich des Böllberger Weges im Zuge des Stadtbahnprogrammes grundhaft saniert wird.“ Etwa 2,4 Millionen Euro beträgt der Verkehrswert. Die Stadt stellt sich hier hochwertige Wohnungen vor.
Der Plattenbau an der Südpromenade würde der Untersuchung zufolge ausreichend Kapazitäten bieten. 55 Zimmer, 8 Familienzimmer, 8 Küchen, 8 Duschräume, 14 WCs und 6 bis 7 Büros für die Mitarbeiter werden demnach benötigt. „Dieser Raumbedarf lässt sich im Erdgeschoss sowie in den drei darüber liegenden Etagen nach einer Grobplanung abbilden.“ Das Notquartier mit rund 30 benötigten Betten könnte in dem bestehenden separaten Anbau an der Südpromenade untergebracht werden, hier befinden sich derzeit die Kantine sowie die Auszahlungsautomaten. Etwa 600.000 Euro würde der Umbau kosten.
Gibt es denn schon einen konkreten Termin für den Verkauf des Hauses der Wohnhilfe?
Nach sechseinhalb Jahren kann sich niemand mehr erinnern.
Ja. Der Sankt Nimmerleinstag.