Skepsis der Stadträte zu Deutschland-Tour bleibt: Zustimmung im Hauptausschuss bei vielen Enthaltungen

In der kommenden Woche wird der Stadtrat die endgültige Entscheidung fällen, ob die Stadt Halle (Saale) im kommenden Jahr Etappenort der Deutschland-Tour wird. Gut eine Stunde hat der Hauptausschuss am Freitag über eine Teilnahme diskutiert. Es gab fünf Ja-Stimmen (AfD, FDP, SPD), 1 Nein-Stimme (MitBürger) und 4 Enthaltungen (CDU, Linke, Grüne). In der vergangenen Woche hatte der Finanzausschuss eine Teilnahme mit einem Patt abgelehnt, eine Woche zuvor hatte der Sportausschuss mit 2 Stimmen und 7 Enthaltungen zugestimmt.
Knackpunkt sind weiterhin die Kosten. Die Stadt müsste 100.000 Euro tragen. Sie hofft aber, dass die Hälfte davon durch Sponsoren aufgebracht wird. Die Grünen hatten im Vorfeld gefordert, dass die Gelder keinesfalls aus dem knappen Budget des Sportbereichs kommen sollen. Diese Änderung nahm die Stadtverwaltung auf.
Er bitte eindringlich um eine Zustimmung, sagte Bürgermeister Egbert Geier. Es sei eine einmalige Chance, ein internationales Radsportevent in die Stadt zu holen. Wenn Halle die Tour nicht holt, könnte es sein, dass sich beispielsweise Merseburg oder Eisleben bewerben. Nach den Erfahrungen der anderen austragenden Städte sei er überzeugt, dass die Innenstadt belebt wird.
Halle sei weiterhin in einer Haushaltssperre, sagte Christoph Bernstiel (CDU). Er sei dagegen, Prioritäten auf ein Event zu verschieben, das nicht originär mit der Stadt Halle verbunden ist. “Wir sind eine Stadt, die jeden Euro umdrehen muss”, meinte auch Detlef Wend (MitBürger), “das übersteigt unsere Möglichkeiten.” Andere Dinge seien wichtiger, als dieses Zwei-Tage-Event. Auch Katja Müller (Linke) war dieser Auffassung. “Die Gelder können für etwas Wichtigeres investiert werden.” Zwar sei die Tour eine nette Sache, aber kein “Must Have”. Für viele kleine Projekte fehle das Geld, und hier sei es plötzlich da. Eric Eigendorf nannte es dagegen eine “schöne Vorstellung”, die Tour nach Halle zu holen. “Es kommen Zuschauer in die Stadt”, sagte Tim Kehrwieder (FDP). Durch deren Übernachtungen fließe Bettensteuer in die Stadtkasse und auch die Restaurants profitieren. “Identitätsstiftend” sei die Tour, meinte Alexander Raue (AfD). Das finanzielle Risiko sei überschaubar. Es gebe zudem Finanzausgaben der Stadt, die man wesentlich kritischer sehe.
SPD stimmt mit der AfD. So, so. Ein neuer Block?
Die Grünen sind dagegen wegen der Gelder? Sonst mit vollen Händen das Geld rausschmeißen und hier meckern?
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/diesen-l%C3%A4ndern-erlie%C3%9F-deutschland-etliche-milliarden-an-schulden/ar-BB1o7Rki?ocid=mailsignout&pc=U591&cvid=23c64cb87aaf46398a71e3616e3d8316&ei=20
Am Ende zahlt der Steuerzahler die „unvorhergesehene Mehrkosten“ für diesen Mist, nur weil ein paar Stadträte wieder in eine Kamera grinsen können. 100.000 Euro reichen nie und nimmer!
Da kann ich dem Raue nur zustimmen. Als Etappenort der Friedensfahrt war ganz Halle Zuschauermagnet und das Stadion ausverkauft. Man sollte so etwas der jetzigen Generation auch mal gönnen. Vielleicht auch auf Kosten unsinniger Pläne wie des Umbaus des Parkplatzes am Uniring.
Die Zeiten und der Zeitgeist haben sich in den letzten 70 Jahren aber drastisch geändert, meiner. Früher waren auch die Konzerthallen bei einem Free-Jazz-Konzert voll; das lockt heute nur noch die ganz Harten hinter dem Pellet-Kamin hervor.
Sondervermögen anzapfen .
Einfach Eintritt nehmen, dann kann man sehen wie weit der Bedarf und das Interesse gegeben ist.
„Es gebe zudem Finanzausgaben der Stadt, die man wesentlich kritischer sehe.“
yep
Recht hat er, auch wenn er der Rechte ist.
Was soll das für ein „Zwei Tage Event“ sein? Das Ziel der vorherigen Etappe wird woanders liegen, Halle hat kaum genug Betten für die Radfahrer, und welche „Besucher“ sollen denn extra Kohle in die Stadt zum Start bringen???
Na die Fußgänger. Parkplätze haben wir ja alle schon abgeschafft.