Stadtrat beschließt: Acker in Dölau wird Wohngebiet

In Halle-Dölau soll ein neues Wohngebiet entwickelt werden. Der Stadtrat hat am Mittwoch den Aufstellungsbeschluss für das Areal zwischen Salzmünder Straße und Imkerweg gefasst. Rund 50 Einfamilienhäuser könnten entstehen. Es gab 30 Ja-Stimmen, 19 Nein-Stimmen (Linke, SPD, Grüne) und eine Enthaltung.

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Man werde als Fraktion nicht zustimmen können, sagte Kay Senius (SPD). Der Beschluss komme zu einer Unzeit. Hochwertige Ackerflächen würden versiegelt. Zudem liege noch kein Abwägungsbeschluss für den Bebauungsplan in der Neurygoczystraße vor. Baudezernent René Rebenstorf warb um eine Zustimmung. Es gebe eine hohe Abwanderung in den benachbarten Saalekreis, weil man die Nachfrage nach Bauflächen für Einfamilienhäuser nicht decken könne.
Der Bedarf nach Einfamilienhäusern in der Peripherie stamme aus den 80ern. „Wir müssen mit unseren Ressourcen sparsam umgehen.“ Es sei eine völlig verfehlte Politik, wertvolles Ackerland zuzubauen. „Wir müssen uns auf die Kerne konzentrieren und eine andere Art von Wohnen anbieten.“ Baudezernent Rebenstorf sagte: „ich kämpfe um jeden Einwohner in dieser Stadt.“ Doch auch im Staddtzentrum seien Geschossbebauungen geplant. Auch im bestehenden Flächennutzungsplan sei bereits die Fläche als Baufläche vorgesehen. Zu den Argumenten der Grünen sagte OB Wiegand, folge man dieser Auffassung, „dann können wir die Stadttore zuschließen.“ Den Grünen warf er eine Blockadehaltung vor.
Anja Krimmling-Schöffler (Linke) verwies darauf, dass auch eine Schallschutzprognose erstellt werden muss. Diese sollte liebe vor einer Aufstellung eines Bebauungsplans erstellt werden. Zudem kritisierte Krimmling-Schöffler die hohe Prozentzahl versiegelter Flächen. Das liege an der geringen Flächengröße der Stadt, sagte Baudezernent Rebenstorf.
Man freue sich über den Zuzug junger Familien, sagte Christoph Bernstiel (CDU) und warb für eine Zustimmung.
Tom Wolter (MitBürger) lobte die Verwaltung für die Vorlage. Diese fuße auf dem wohnungspolitischen Konzept und dem ISEK.
Yana Mark (FDP) sagte, bei einer Verweigerung werde eben wenige Meter weiter im Saalekreis gebaut. Mit dem Wohngebiet locke man junge Familien als Steuerzahler in die Stadt.

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